Fränzle, Otto: Glaziale und periglaziale Formbildung im östlichen Kastilischen Scheidegebirge (Zentralspanien). Bonn: Dümmler, 1959. In: Bonner Geographische Abhandlungen, 26.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://hdl.handle.net/20.500.11811/9510
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title = {Glaziale und periglaziale Formbildung im östlichen Kastilischen Scheidegebirge (Zentralspanien)},
publisher = {Dümmler},
year = 1959,
series = {Bonner Geographische Abhandlungen},
volume = 26,
note = {I. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu entscheiden, wie sich das pleistozäne Klima in seinen morphologischen Auswirkungen qualitativ und quantitativ anders verhielt als das holozäne. Die Untersuchungen betreffen also die vertikale Verschiebung der klimamorphologischen Höhenstufen und die dadurch bedingte Erweiterung ihres Wirkungsbereiches.
II. Es wurden folgende Gebiete untersucht (Abb. 1) - Guadarama, Somosierra und die Kalkmeseta von Rello.
III. Das Iberische Hauptscheidegebirge ist ein aus einer Vielzahl verschieden stark gegeneinander verstellter Schollen bestehendes Blockgebirge; seine Entwicklung (als Gebirge im orographischen Sinne) begann im Alttertiär und ist charakterisiert durch fortgesetzte Verstellung der während langer Zeiten tektonischer Ruhe geschaffenen Verebnungen.
IV. Im ersten Hauptteil dieses Kapitels werden die Kare des Guadarrama und der Somosierra beschrieben (Abb. 2 und 3). Ihre detaillierte Schilderung liefert die Grundlage für die Synthese, welche die würmeiszeitliche Schneegrenze (1900—2000 m) und die Abhängigkeit der Vergletscherung von der Wind- und Strahlungsexposition behandelt.
Der zweite Hauptteil ist die Darstellung der Perigliazialbildungen des Gebirges und seines Vorlandes gewidmet (Abb. 2 und 3). In der abschließnden Zusammenschau wird die rezente (2000 m) und die würmeiszeitliche (700 m) Untergrenze des Periglazialbereiches abgeleitet und der Versuch unternommen, auf ganz Iberien zu extrapolieren (Abb. 11). Der Vergleich mit den in benachbarten Mediterrangebieten (Mallorca, Südfrankreich, Italien, Korsika und Marokko) gefundenen paläoklimatischen Grenzlinien zeigt, daß die als Untergrenze würmeiszeitlicher Periglazialerscheinungen in Zentralspanien erhaltene Höhe von 700 m sich recht gut dem allgemeinen Bild der letzteiszeitlichen Klimaverhältnisse im westlichen Mittelmeerraum einpaßt.
Die Tatsache, daß wohl Spuren intensiver vorwürmeiszeitlicher Solifluktion, aber nicht gleichaltrige Moränen vorhanden sind, führt zur Frage einer älteren Vergletscherung. Wahrscheinlich trug die Sierra de Guadarrama schon im Präwürm Gletscher, deren Kare in der letzten Eiszeit ausgeweitet wurden; diese Vergrößerung des Nährgebietes hatte ein weiteres Vorstoßen der Gletscher und damit Überfahren älterer Moränen zur Folge.
V. Die rezente Formbildung (durch flächen- und linienhafte Abtragung) wird in ihrem Intensitätsverhältnis mit der würmeiszeitlichen verglichen. Es ergibt sich, daß die postglazialen Erosions- und Denudationsvorgänge im allgemeinen nicht imstande waren, einen den heutigen Klimaverhältnissen entsprechenden Formenschatz entstehen zu lassen. Aber nicht nur die pleistozänen Formen, sondern auch die gleichaltrigen Ablagerungen (Fließerdedecken und Schotter) sind unterhalb der heutigen Subnivalstufe, auf nicht zu steilen Hängen und abseits der Wasserläufe großenteils erhalten.},

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