Bulirsch, Louisa Maria: Untersuchung des Immunreaktivitätsprofils von Müller-Zellen für Nestin, CD44, Kollagen IX und GFAP in fetalen und kindlichen Augen. - Bonn, 2022. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-65978
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note = {Ziel dieser Arbeit war es, die Rolle von Müller-Zellen in der Entwicklung der Netzhaut zu untersuchen. Hierfür wurden 39 fetale Augen der 11. bis 38. Schwangerschaftswoche sowie sechs Augen von Säuglingen im Alter von einem bis neun Monaten immunhistochemisch gefärbt und auf die Immunreaktion für Nestin, CD44, GFAP und Kollagen IX untersucht. Die frühkindlichen Augen stammten in fünf Fällen von Säuglingen, die am Abusive Head Trauma verstarben.
Müller-Zellen konnten in dieser Kohorte ab der 12. Schwangerschaftswoche mittels Immunfärbung mit Nestin nachgewiesen werden. Nestin wurde in älteren fetalen Augen vor allem in der peripheren Netzhaut exprimiert, während jüngere fetale Augen auch eine Farbreaktion in der zentralen Netzhaut zeigten. Die mit zunehmendem Alter in der peripheren Netzhaut auftretende Farbreaktion ist konsistent mit der zentrifugalen Entwicklung der Netzhaut.
CD44 zeigte vor allem in zentralen Netzhautabschnitten eine Immunreaktion. Diese war in den frühkindlichen Augen stärker ausgeprägt als in den fetalen Augen.
Kollagen IX zeigte ab der 13. Schwangerschaftswoche eine Farbreaktion in den zentralen Netzhautabschnitten. Ab der 22. Schwangerschaftswoche zeigte sich zudem eine Farbreaktion in den peripheren Netzhautabschnitten. Ältere fetale Augen waren stärker gefärbt als jüngere fetale Augen.
GFAP wurde in fetalen Augen ab der 23. Schwangerschaftswoche in den Astrozyten der zentralen Netzhaut exprimiert. In den frühkindlichen Augen zeigte sich eine Farbreaktion in den Astrozyten der gesamten Netzhaut. Ein fetales Auge der 38. Schwangerschaftswoche sowie alle frühkindlichen Augen zeigten eine Farbreaktion der Müller-Zellen für GFAP in der Langefalte.
Der Nachweis von GFAP in Müller-Zellen eines Fet und eines postnatal verstorbenen Säuglings ohne Traumaanamnese unterstreicht, dass GFAP in Müller-Zellen unter gewissen Umständen auch unabhängig vom Abusive Head Trauma exprimiert werden kann. Daher sollte GFAP nur sehr vorsichtig und zusammen mit anderen Befunden als Marker für das Abusive Head Trauma verwendet werden.
Diese Arbeit konnte zeigen, dass alle untersuchten Marker in unterschiedlichem Ausmaß in fetalen und frühkindlichen Müller-Zellen in unterschiedlichen Entwicklungsabschnitten exprimiert werden. Aus der Eigenschaft der Müller-Zellen, die hier untersuchten Marker zu exprimieren, kann auf eine hohe Plastizität der Müller-Zellen geschlossen werden. Dies steht auch im Einklang mit der Annahme, dass Müller-Zellen während der fetalen Entwicklung vielfältige Aufgaben übernehmen und an der Entwicklung der Netzhaut teilhaben.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/9683}
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