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Europäische Identität in historischer Perspektive

dc.contributor.authorLoth, Wilfried
dc.date.accessioned2022-07-11T15:30:52Z
dc.date.available2022-07-11T15:30:52Z
dc.date.issued2002
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/10044
dc.description.abstractJe stärker die Europäische Union die Alltagswirklichkeit der Menschen in den Mitgliedsländern prägt, desto häufiger stellt sich die Frage nach der europäischen Identität: Gibt es eine gemeinsame Identität der Europäer? Bedroht sie die gewachsenen nationalen Identitäten? Kann oder soll sie sie ersetzen? Oder jagt, wer von europäischer Identität spricht, nur einer ideologischen Chimäre nach? Macht es überhaupt Sinn, von europäischer Identität zu sprechen? Ist es vielleicht sogar gefährlich, weil zu irrealen Vorstellungen und aggressiven Feindbildern verleitend? Letzteres hat jüngst Lutz Niethammer vermutet, als er ein breites Panorama unterschiedlicher Beschreibungen europäischer Identität Revue passieren ließ.
Nun sind kollektive Identitäten schwer zu fassen. Teils weiß man selbst nicht, warum man sich als Teil eines bestimmten Kollektivs fühlt, und generell fällt es schwer, dies in adäquate Worte zu fassen. Entsprechend schwer hat es der Beobachter, wenn er nach verläßlichen Quellen für angemessene Identitätsbeschreibungen sucht. Beschreibungen, die in der Tat Konjunktur haben, treffen nie das Ganze. Ihre Autoren neigen zu Stilisierungen und, in der Abgrenzung von anderen Identitäten, zur Überbetonung der Gegensätze auf Kosten der Gemeinsamkeiten. Häufig stellen Identitätsbeschreibungen gleichzeitig politische Programme dar: nicht nur formuliert, um festzuhalten, was ist, sondern um zum Ausdruck zu bringen, was sein soll; formuliert von Intellektuellen in ihrer Lieblingsrolle als Mythenerfinder. Die Abneigung gegen solche Identitätsbeschreibungen ist verständlich.
Allerdings erledigt sich mit der Abneigung gegen ideologische Auseinandersetzungen nicht die Frage der tatsächlichen Rolle kollektiver (und in diesem Fall insbesondere europäischer) Identität in der gegenwärtigen Europäischen Union. Sie ist präsent und signalisiert damit das Vorhandensein eines Problems, und es ist offenkundig, daß die gegenwärtigen Debatten um eine Verfassung für Europa nicht ohne eine realitätsadäquate Einschätzung dieses Problems auskommen. Darum soll hier zunächst dargelegt werden, in welcher Weise es sinnvoll ist, über europäische Identität zu reden. Sodann soll gezeigt werden, wie sich das Problem europäischer Identität in historischer Perspektive entwickelt hat. Drittens wird zu skizzieren sein, wie es im gegenwärtigen Europa um die europäische Dimension kollektiver Identität bestellt ist. Daraus lassen sich zum Schluß einige Folgerungen für die politische Praxis ableiten.
de
dc.format.extent31
dc.language.isodeu
dc.relation.ispartofseriesZEI Discussion Paper ; C113
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectEuropäische Union
dc.subjectEuropäische Identität
dc.subject.ddc320 Politik
dc.titleEuropäische Identität in historischer Perspektive
dc.typeArbeitspapier
dc.publisher.nameZentrum für Europäische Integrationsforschung (ZEI)
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.relation.pissn1435-3288
dc.relation.pisbn3-936183-13-9
dc.relation.urlhttps://www.zei.uni-bonn.de/de/publikationen/medien/zei-dp/zei-dp-113-2002.pdf
ulbbn.pubtypeZweitveröffentlichung


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