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Entwicklung der notärztlichen Diagnosequalität in den Jahren 2004 und 2014 im Rettungsdienst der Stadt Bonn

dc.contributor.advisorWeber, Stefan
dc.contributor.authorDovermann, Katharina
dc.date.accessioned2022-09-01T10:56:35Z
dc.date.available2022-09-01T10:56:35Z
dc.date.issued01.09.2022
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/10214
dc.description.abstractDas Rettungsdienstsystem in Deutschland sieht ärztliches Personal für die präklinische Versorgung vor. Notärzt*innen stellen am Einsatzort Diagnosen, aus denen eine entsprechende Therapie abgeleitet wird. Falsche oder ungenaue Diagnosen können eine korrekte Behandlung vor Ort und im aufnehmenden Krankenhaus verzögern oder zu einem Transport in ein ungeeignetes Krankenhaus führen, weswegen der korrekten Diagnosestellung eine hohe Priorität eingeräumt werden muss. Diese Arbeit überprüfte, ob und wie sich die Anzahl der Notrufe mit Notarzt-Beteiligung sowie die Inzidenzen ausgewählter Diagnosen zwischen den Jahren 2004 und 2014 verändert hatten, wie gut die Trefferquoten der Notärzt*innen für die entsprechenden Diagnosen waren und ob Patientenalter und Uhrzeit der Einsätze einen Einfluss auf die Diagnosequalität hatte.
Es wurde eine retrospektive Beobachtungsstudie durchgeführt, in die alle volljährigen Patient*innen eines Notarztstandortes der Bundesstadt Bonn aus den Jahren 2004 und 2014 eingeschlossen wurden. Die notärztlichen Diagnosen wurden mit den Diagnosen der aufnehmenden Krankenhäuser verglichen und ausgewertet.
Die Einsatzzahlen für Notärzt*innen in Bonn sind zwischen den Jahren 2004 und 2014 gestiegen. Bei fast allen Diagnosen war ein Anstieg der Inzidenzen feststellbar. Als Gründe hierfür wurden ein Wachstum der Bevölkerung, vermehrte Kampagnen in den Medien zur Aufklärung der Bevölkerung und ein Rückgang der Haus- und Fachärzt*innen diskutiert. Die Diagnosequalität der Notärzt*innen im Gesamten verbesserte sich. Es wurden einige Diagnosen zur genaueren Betrachtung der Inzidenz und Diagnosequalität ausgewählt. Die Inzidenzen stiegen bei all diesen Diagnosen über die beiden beobachteten Jahre an. Zur Überprüfung der Diagnosequalität wurden zuerst die Krankenhausdiagnosen mit den notärztlichen Diagnosen verglichen und in einem zweiten Schritt umgekehrt, die präklinischen Diagnosen mit den Krankenhausdiagnosen verglichen. Die Diagnosen „akutes Koronarsyndrom“, „Dyspnoe“, „Apoplex/ischämischer Insult“ und „Herzrhythmusstörungen“ zeigten in beiden Gegenüberstellungen keine Veränderungen der Diagnosequalität. Die Diagnose Synkope/Kollaps wurde in der ersten Gegenüberstellung im Jahr 2014 weniger gut als noch im Jahr 2004 diagnostiziert, in der zweiten Gegenüberstellung blieb die Diagnosequalität unverändert. Die Diagnose Sepsis wurde in beiden untersuchten Jahren auffallend wenig diagnostiziert. Im Jahr 2014 war die Diagnosequalität signifikant besser als im Jahr 2004. Gründe für die Verbesserungen der Trefferquoten könnten eine verbesserte Aus- und Fortbildung, mehr Erfahrung der Notärzt*innen durch mehr Einsätze oder mehr klinische Erfahrung, die Einführung bestimmter diagnostischer Scores oder eine Erweiterung der technischen Möglichkeiten zur Diagnostik sein. Weitere Studien könnten sinnvoll sein, da sich seit 2014 zusätzliche diagnostische Möglichkeiten für die Präklinik ergeben haben, wie zum Beispiel mobile Ultraschallgeräte.
In der Gegenüberstellung der Diagnosequalität mit dem Patientenalter wurde eine Abnahme der Diagnosequalität mit steigendem Patientenalter festgestellt. Als Hauptgründe hierfür wurden häufigere Vorerkrankungen, internistische Einsatzgründe und Multimedikation diskutiert. Die Inzidenzen in diesen Altersgruppen stiegen deutlich mehr an als bei anderen Altersgruppen, was an demographischen Veränderungen, häufigeren Vorerkrankungen und Immobilität der Patient*innen liegen könnte. Im Vergleich der notärztlichen Diagnosequalität mit der Uhrzeit, zu der die jeweiligen Einsätze stattgefunden hatten, konnte kein statistischer Zusammenhang nachgewiesen werden.
de
dc.description.abstractDiagnostic accuracy of physician-staffed emergency medical teams: a retrospective observational cohort study of prehospital versus hospital diagnosis in a 10-year interval
Background: In Germany, emergency medical teams are staffed with physicians but evidence regarding their prehospital diagnostic accuracy remains poor.
Objective: To evaluate the out-of-hospital diagnostic accuracy of physician-staffed emergency medical teams (PEMTs).
Methods: A retrospective observational cohort study involving the Emergency Medical Service Bonn, Germany, from January to December 2004 and 2014 respectively. A total of 8346 patients underwent medical treatment by PEMTs, of which 1960 adult patients (inclusion criteria: ≥18 years of age, hospital diagnosis available) were included for further analysis. Reasons for non-inclusion: death on scene, outpatient, interhospital transfer, mental illness, false alarm, no hospital medical history available. The overall diagnostic accuracy (correct or false) of PEMTs was measured after matching the prehospital diagnosis with the corresponding diagnosis of the hospital. Secondary outcome measures were incidence of common PEMT diagnoses (acute coronary syndrome (ACS), dyspnea, stroke/intracerebral bleeding), recognition rate of a given disease by PEMTs, and prehospital diagnostic accuracy in elderly patients.
Results: PEMT calls increased 2-fold over a decade (2004: n = 3151 vs. 2014: n = 5195). Overall diagnostic accuracy of PEMTs increased from 87.5% in 2004 to 92.6% in the year 2014. The incidence of common PEMT diagnoses such as ACS, dyspnea or stroke/intracerebral bleeding increased 2-fold from 2004 to 2014. The recognition rate of a given disease by the PEMT varied between 2004 and 2014: an increase was observed when a stroke/intracerebral bleeding was diagnosed (2004: 67% vs. 2014: 83%; p = 0.054), a decreased rate of recognition occurred when a syncope/collapse was diagnosed (2004: 81% vs. 2014: 56%; p = 0.007) and a sepsis appears to be a rare event for EMS personnel (2004: 0% vs. 2014: 23%). Linear regression analysis revealed that the prehospital diagnostic accuracy decreases in the elderly patient.
Conclusions: The overall prehospital diagnostic accuracy of PEMTs improved between the year 2004 and 2014 respectively. Our findings suggest that the incidence of common diseases (ACS, dyspnea stroke/intracerebral bleeding, sepsis) increased over a 10-year period. Diagnostic accuracy of different diseases varied but generally decreased in the elderly patient. Regular training of EMS personnel and public campaigns should be implemented to improve the diagnostic accuracy in the future.
en
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectDiagnosequalität
dc.subjectNotarzt
dc.subjectnotärztlich
dc.subjectRettungsdienst
dc.subjectBonn
dc.subjectDiagnostic accuracy
dc.subjectphysician-staffed emergency medical team
dc.subjectprehospital versus hospital diagnosis
dc.subjectPrehospital emergency care
dc.subject.ddc610 Medizin, Gesundheit
dc.titleEntwicklung der notärztlichen Diagnosequalität in den Jahren 2004 und 2014 im Rettungsdienst der Stadt Bonn
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-67704
dc.relation.doihttps://doi.org/10.1186/s13049-019-0617-3
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID6770
ulbbnediss.date.accepted01.07.2022
ulbbnediss.instituteMedizinische Fakultät / Kliniken : Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
ulbbnediss.fakultaetMedizinische Fakultät
dc.contributor.coRefereeSchmidt, Joachim
ulbbnediss.contributor.gnd1270429469


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