Fechner, Frauke: Transformationen : Untersuchungen zu den Neidharten des 13. bis 16. Jahrhunderts. - Bonn, 2022. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-67821
@phdthesis{handle:20.500.11811/10222,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-67821,
author = {{Frauke Fechner}},
title = {Transformationen : Untersuchungen zu den Neidharten des 13. bis 16. Jahrhunderts},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2022,
month = sep,

note = {Mit Fokus auf die außerordentlich umfangreiche Überlieferung der Neidharte setzt die Dissertation die von der mediävistischen Forschung in Bezug auf die Gattungen Lied und Spiel weitgehend getrennt geführten Ritualitäts-, Theatralitäts-, Textualitäts- und Performativitätsdebatten miteinander in Beziehung. Im Mittelpunkt stehen Prozesse der Bedeutungserzeugung und Wirklichkeitskonstitution, die im Zusammenhang mit der Materialität und Medialität der Überlieferung untersucht werden.
Der Arbeit ist eine theoretische Einführung vorangestellt, die gängige mediävistische Gattungskonzepte und Forschungsthesen problematisierend erläutert sowie explizite Begriffsbestimmungen (Drama, Theater, Ritual, Performativität, Aufführung, Inszenierung, Performanz, Performance) vornimmt. Der anschließende Hauptteil widmet sich zunächst den textuellen Mechanismen der performativen und kollektiven Erzeugung eines Autors und Sängers namens Neidhart durch autobiographische Suggestionen, Präsenzeffekte, Evidenzstrategien, polyphone Dialogizität sowie die in den Lied- und Spieltexten inszenierte Simultanität von kollektiver Produktion und Rezeption. In einem zweiten Schritt werden diese Beobachtungen unter Berücksichtigung des Konzepts der Material Philology durch den Blick auf jeden einzelnen materiellen Zeichenträger verifiziert, die Verbindung von Paratext (Beischriften, Überschriften und Illustrationen) und Haupttext analysiert und in Bezug auf mögliche (rituelle und theatrale) Performances gedeutet. Der abschließende Teil legt dar, wie sich die für die Neidharte charakteristische Synthese von theatralen und rituellen Elementen durch die Thematisierung von (gescheiterten) artistischen und rituellen Handlungen auf der Ebene des Plots spiegelt.
Die konstruktiven Interferenzen der beweglichen Texte und der pragmatischen Kontexte sowie die damit zusammenhängenden dynamischen Grenzüberschreitungen der Neidhartfigur sind Ausgangspunkte für die gattungsprägenden permanenten Transformationsprozesse der Neidharte und ihrer poetischen Virulenz. Dieses transformative Potential geht im Zeitalter der gleichförmigen typographischen Reproduktion unter, weshalb die Gattung im 16. Jahrhundert verschwindet.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/10222}
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