Heitmann, Dörthe: Beobachtung des Spontanverlaufs traumatischer Trommelfellperforationen. - Bonn, 2023. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-72426
@phdthesis{handle:20.500.11811/11055,
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author = {{Dörthe Heitmann}},
title = {Beobachtung des Spontanverlaufs traumatischer Trommelfellperforationen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2023,
month = sep,

note = {Obwohl die traumatische Trommelfellperforation im HNO-ärztlichen Alltag ein häufig gesehenes Krankheitsbild ist, fehlt derzeit ein einheitliches therapeutisches Vorgehen. Ziel dieser Arbeit war die Auswertung des spontanen Heilungsverlaufs.
Die Daten eines Kollektivs von 272 Patienten aus zwei HNO-Praxen wurden hierzu retrospektiv im Hinblick auf Altersverteilung, Seitenangabe, Ursachen, Geschlecht, Größe der Perforation und den spontanen Heilungsverlauf ausgewertet und mit Ergebnissen aus internationalen Studien in Zusammenhang gestellt.
Häufigste Ursachen der Trommelfellperforationen bei dem hier untersuchten Kollektiv waren Schlag auf das Ohr, Perforationsverletzung mit dem Watteträger und das Barotrauma. Das durchschnittliche Alter betrug 30 Jahre. Signifikante Seitenunterschiede ergaben sich beim Schlag auf das Ohr, bei dem die linke Seite häufiger betroffen war sowie bei der Verletzung mit dem Watteträger, die überwiegend rechtsseitig auftrat. Die Trommelfelldefekte lagen am häufigsten im vorderen oberen und hinteren unteren Quadranten und ließen sich bei 97 % der untersuchten Patienten der Perforationsgröße Grad I zuordnen. Schmerzen und Hörminderung wurden als häufigste Symptome festgestellt. Diese Beobachtungen entsprechen denen aus internationalen Studien.
Die Untersuchung ergab eine Spontanheilungsrate von 95 %. Dies rechtfertigt ein konservatives, abwartendes Vorgehen, wie es auch in internationalen Studien als Therapie empfohlen wird. Voraussetzung für den Therapieerfolg sind regelmäßige HNO-ärztliche Kontrolluntersuchungen, ebenso wie die Compliance der Patienten, die durch entsprechende Aufklärung über Verhaltensmaßnahmen und Heilungsverlauf erreicht werden kann.
Eine interventionelle oder operative Therapie, die mit eingriffstypischen Risiken verbunden ist, sollte daher erst bei fehlender Heilung nach mehr als 3 Monaten, chronischen Trommelfelldefekten oder der Entstehung eines Cholesteatoms in Erwägung gezogen werden. Dies gilt auch für die Therapie von Explosionstraumata, welche aktuell in Deutschland allerdings nur sehr selten vorkommen.
Interventionelle Verfahren könnten zukünftig durch Fortschritte im Tissue Engineering neue Perspektiven eröffnen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/11055}
}

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