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Ambulante Gesundheitsversorgung im Rheinischen Braunkohlerevier
Patienten, Ärzte und Bedarfsplanung in einer von Umsiedlungen geprägten Region

dc.contributor.advisorKistemann, Thomas
dc.contributor.authorLuther, Stephan
dc.date.accessioned2024-02-26T11:30:21Z
dc.date.available2024-02-26T11:30:21Z
dc.date.issued26.02.2024
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/11341
dc.description.abstractDie landschaftsprägende Wirkung und der Verlust von Heimat, bedingt durch Braunkohletagebaue (BKT), sind umfassend bekannt. Ob und inwieweit der BKT Auswirkungen auf die ambulante Gesundheitsversorgung hat, ist bislang nicht geklärt.
Im Rahmen einer explorativen Studie wurden mögliche Auswirkungen des BKT auf Angebot und Zugänglichkeit der ambulanten Gesundheitsversorgung untersucht. Ebenso wurde untersucht, ob der Braunkohletagebau des Rheinischen Reviers als „Regionale Besonderheit“ zu interpretieren ist. Ein Instrument, welches seit 2013 zur Anpassungen von Verhältniszahlen oder Gebietsabgrenzungen in die Bedarfsplanungsrichtlinie (BPRL) aufgenommen wurde. In 2014 wurden die Bevölkerung und die niedergelassenen Ärzte in ausgewählten Orten nahe der Tagebaue Inden und Hambach postalisch befragt. Die Bevölkerungsbefragung (n = 301) umfasste Fragen zu Präferenzen und Wahrnehmungen der Gesundheitsversorgung. Zum Standortwahlverhalten wurde die Ärzteschaft (n = 40) befragt.
Unter Berücksichtigung von Erreichbarkeiten entlang eines Straßennetzwerks sowie der Konkurrenzsituation auf der Angebots- und Nachfrageseite wurden kleinräumige Versorgungsgrade (für Hausärzte, Orthopäden, Nervenärzte – Neurologen/Psychiater), unabhängig von starren Planungseinheiten berechnet. Hierzu diente eine angepasste Variante der Methode dreistufig gleitender Einzugsbereiche (Three-Step-Floating-Catchment-Areas; 3SFCA-GM). Mittels einer Hauptkomponentenanalyse konnten, aus den in der Ärztebefragung erhobenen Items, vier zugrundeliegende Faktoren identifiziert und damit 63 % der Varianz in den Antworten erklärt werden. Insgesamt erweist sich der BKT (weiche/persönlichen Faktoren der Wohn- und Standortqualität) im Vergleich zu anderen Standortfaktoren nicht als maßgeblicher Faktor für die Niederlassungsentscheidung von Ärzten. Für Patienten ist die Nähe von Ärzten zum eigenen Wohnort der relevanteste Faktor bei der Arztwahl. Es konnte gezeigt werden, dass insbesondere die Bevölkerungsteile mit Umsiedlungsbezug von Problemen bei der Haus- oder Facharztsuche betroffen sind. Diese Bevölkerungsgruppe erlebt zudem häufig einen negativen, zum Teil aber auch einen positiven Effekt der Braunkohletagebaue auf die Gesundheitsversorgung. Die Beobachtungen lassen sich durch gewachsene Patienten/Arzt-Vertrauensverhältnisse erklären, die zu dem Bestreben führen, den Arztkontakt nach einer Umsiedlung trotz weiterer Wege, aufrechtzuerhalten. Diese Erkenntnis erfordert die Ergänzung gängiger Konzepte von Zugang zu Gesundheitsversorgung. Zugang ist als das Ergebnis eines Anpassungsprozesses zwischen Gesundheitssystem und Bevölkerung zu verstehen. Eine Umsiedlung, erfordert eine erneute Anpassung, die zu einer abweichenden Ausprägung von Zugang führen kann. Gewachsene Arzt/Patienten-Vertrauensverhältnisse sind dabei modulierend und protektiv wirksam. Daher müssen bei Umsiedlungen die Versorgungsnetzwerke von Betroffenen im Ganzen Berücksichtigung finden. Eine Anpassung der Verhältniszahlen oder der Planungseinheiten aufgrund der Braunkohletagebaue als Regionale Besonderheiten, ist nicht erforderlich.
de
dc.language.isodeu
dc.rightsNamensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
dc.subjectGesundheitsversorgung
dc.subjectBraunkohletagebau
dc.subjectZugang
dc.subjectGleitende Einzugsbereiche
dc.subjectStandortfaktoren
dc.subject.ddc910 Geografie, Reisen
dc.titleAmbulante Gesundheitsversorgung im Rheinischen Braunkohlerevier
dc.title.alternativePatienten, Ärzte und Bedarfsplanung in einer von Umsiedlungen geprägten Region
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.identifier.doihttps://doi.org/10.48565/bonndoc-231
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-74535
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID7453
ulbbnediss.date.accepted29.01.2024
ulbbnediss.instituteMathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät : Fachgruppe Erdwissenschaften / Geographisches Institut
ulbbnediss.fakultaetPhilosophische Fakultät
dc.contributor.coRefereeHörschelmann, Kathrin


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