Reimers, Annika: Neuropathologisches Spektrum bei Patient*innen mit ungünstiger Entwicklung kognitiver Leistungen nach Epilepsiechirurgie. - Bonn, 2024. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-77418
@phdthesis{handle:20.500.11811/11756,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-77418,
doi: https://doi.org/10.48565/bonndoc-339,
author = {{Annika Reimers}},
title = {Neuropathologisches Spektrum bei Patient*innen mit ungünstiger Entwicklung kognitiver Leistungen nach Epilepsiechirurgie},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2024,
month = jul,

note = {Bei pharmakoresistenten fokalen Epilepsien spielen epilepsiechirurgische Verfahren eine entscheidende Rolle in der Therapie. Während die Mehrzahl entsprechender Patient*innen sowohl hinsichtlich der Anfallsfrequenz als auch der kognitiven Leistungsfähigkeit von einem operativen Eingriff profitiert, zeigt ein Bruchteil von Patient*innen postoperativ einen schweren kognitiven Abbau mit dramatischen Folgen für die Lebensqualität.
Die Grundhypothese dieser Arbeit lautete daher, dass Patient*innen mit einem ungünstigen kognitiven Verlauf nach epilepsiechirurgischer Versorgung eine neuropathologische Sekundärpathologie aufweisen, welche einem günstigen kognitiven Verlauf entgegensteht. Retrospektiv wurde eine Patient*innenkohorte aus 24 epilepsiechirurgischen Patient*innen mit ungünstigen kognitiven Verlaufsparametern postoperativ identifiziert und detailliert neuropathologisch re-analysiert. Als Kontrollgruppe diente ein Patient*innenkollektiv mit äquivalenten Epilepsie-relevanten klinisch-neuropathologischen Parametern, jedoch charakteristisch günstigen kognitiven Verläufen postoperativ.
Das Spektrum der neuropathologischen Primärdiagnosen der Patient*innenkohorte und des Kontrollkollektivs entsprach insgesamt typischen Diagnosen chronisch fokaler Epilepsien. In der untersuchten Patient*innenkohorte fanden sich insbesondere HS (n = 12), neoplastische (LEATs, n = 5) und dysplastische (FCD, n = 1) Läsionen sowie vaskuläre Malformationen (Kavernom, n = 1). Bei 71 % der Patient*innen der untersuchten Kohorte fand sich eine spezifische Sekundärpathologie: (1) hippocampale isolierte Gliose (‚iGlio‘) ohne segmentale Neurodegeneration, (2) Schädigungsmuster ‚analog zu limbischer Enzephalitis‘ (‚LE-artig‘), (3) neurodegenerative Prozesse mit Präsenz von extrazellulären Aß-Akkumulaten und intrazellulären hyperphosphorylierten pTau-Aggregaten. Im Kontrollkollektiv fanden sich keine entsprechenden Kombinationen von Primär- und Sekundärpathologien.
Epilepsie-Patient*innen mit unerwarteter kognitiver Verschlechterung postoperativ wiesen eine markante Häufung von Kombinationen typischer Primär- und unerwarteter Sekundärpathologien auf. Repetitive neuropsychologische Untersuchungen sowie serologische Analysen können präoperativ sinnvoll sein, um Patient*innen mit entsprechendem Risiko frühzeitig zu erkennen und ihnen die Möglichkeit alternativer Therapiealgorithmen zu eröffnen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/11756}
}

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