Lutat, Lucia Verena: Effektivität der selektiven internen Radiotherapie in Abhängigkeit von der Lokalisation des Primärtumors bei hepatisch metastasiertem kolorektalem Karzinom. - Bonn, 2024. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-77366
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-77366
@phdthesis{handle:20.500.11811/11780,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-77366,
author = {{Lucia Verena Lutat}},
title = {Effektivität der selektiven internen Radiotherapie in Abhängigkeit von der Lokalisation des Primärtumors bei hepatisch metastasiertem kolorektalem Karzinom},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2024,
month = aug,
note = {Ziele Die Seite des Primärtumors erweist sich zunehmend als einer der wichtigsten Prognosefaktoren für Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom (mCRC). In der Vergangenheit wurde ein signifikanter Überlebensvorteil bei Patienten mit rechtsseitigem Primärtumor (RSP) nach selektiver interner Strahlentherapie (SIRT) plus mFOLFOX6-Chemotherapie (Folinsäure [Leucovorin], 5-Fluorouracil, Oxaliplatin) als Erstlinienbehandlung gegenüber der Chemotherapie allein beschrieben. Andere Studien kamen jedoch zu gegenteiligen Ergebnissen. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse soll hier die Patientengruppe ermittelt werden, die am ehesten von einer SIRT profitieren würde.
Material und Methoden: Retrospektiv wurden die Daten von 140 palliativen Darmkrebs-Patienten ausgewertet, die eine SIRT als letzte Therapieoption erhielten. Zum Vergleich der Überlebenszeiten wurde die Studie von Gibbs et al. herangezogen. Das Überleben wurde für zwei verschiedene Zeitpunkte ermittelt: OS.1 wurde vom Zeitpunkt der Erstdiagnose bis zum Todesdatum (n=136) oder dem letzten Untersuchungstermin definiert und OS.2 vom Beginn der SIRT Therapie bis zum Todesdatum oder dem letzten Untersuchungstermin (n=140). Die Wirksamkeit der SIRT wurde anhand der Kaplan-Maier-Überlebensanalyse und des Log-Rank-Tests bewertet. Patientenmerkmale, die für das Überleben relevant sein könnten, wurden ebenfalls erfasst und ausgewertet. Diese wurden mithilfe der uni- und multivariablen Cox-Regression analysiert. Das progressionsfreie Überleben wurde von der ersten SIRT bis zum ersten Nachweis einer intrahepatischen Progression durch CT oder MRT berechnet.
Ergebnisse: Das Gesamtüberleben (OS) wurde für zwei verschiedene Zeitpunkte definiert. Zum einen, um die Ergebnisse mit früheren Studien vergleichen zu können (OS.1), und zum anderen, um den eigentlichen SIRT-Therapiezeitraum (OS.2) gesondert betrachten zu können. Das mediane OS.1 unserer Population betrug 39,0 Monate für LSP und 23,0 Monate für RSP (p < 0,001) bei n=136, von denen n=20 zensierte Patienten waren. Dies zeigt ein deutlich längeres Überleben als in der Gibbs-Kontrollgruppe, die nicht mit SIRT behandelt wurde und vom Zeitpunkt der Erstdiagnose bis zum Tod gleich definiert war: LSP 26,6 Monate und RSP 17,1 Monate (p < 0,001). Das mediane OS.2 unserer Population betrug 7,0 Monate für LSP und 4,0 Monate für RSP (p < 0,004) bei n=140, wovon n=20 zensierte Patienten waren. Das mediane progressionsfreie Überleben betrug 3,0 Monate für LSP-Patienten und 1,6 Monate für RSP-Patienten (p < 0,032).
Zusammenfassung: Es konnten verschiedene Patientenmerkmale definiert werden, die das Gesamtüberleben beeinflussen. Insbesondere das Vorhandensein einer K-RAS-Mutation und eines rechtsseitig lokalisierten Primärtumors erwies sich als negativer prognostischer Faktor für beide Gesamtüberlebensraten (OS.1 und OS.2). Nach dem Vergleich unserer Überlebensraten von SIRT als Last-Line-Therapie mit denen von Gibbs als First-Line-Therapie bei RSP-Patienten haben wir festgestellt, dass SIRT sowohl als First-Line- als auch als Last-Line-Therapie eingesetzt werden kann, um ein ähnlich langes Gesamtüberleben zu erreichen. Dagegen wurde ein Überlebensvorteil für LSP-Patienten nr dann festgestellt, wenn sie SIRT erst nach der Chemotherapie, d. h. als Last-Line-Therapie, erhielten. Somit konnte für beide Kollektive (RSP, LSP) eine positive Korrelation in Bezug auf das Gesamtüberleben bei Einsatz von SIRT als Last-Line-Therapie nachgewiesen werden.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/11780}
}
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-77366,
author = {{Lucia Verena Lutat}},
title = {Effektivität der selektiven internen Radiotherapie in Abhängigkeit von der Lokalisation des Primärtumors bei hepatisch metastasiertem kolorektalem Karzinom},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2024,
month = aug,
note = {Ziele Die Seite des Primärtumors erweist sich zunehmend als einer der wichtigsten Prognosefaktoren für Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom (mCRC). In der Vergangenheit wurde ein signifikanter Überlebensvorteil bei Patienten mit rechtsseitigem Primärtumor (RSP) nach selektiver interner Strahlentherapie (SIRT) plus mFOLFOX6-Chemotherapie (Folinsäure [Leucovorin], 5-Fluorouracil, Oxaliplatin) als Erstlinienbehandlung gegenüber der Chemotherapie allein beschrieben. Andere Studien kamen jedoch zu gegenteiligen Ergebnissen. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse soll hier die Patientengruppe ermittelt werden, die am ehesten von einer SIRT profitieren würde.
Material und Methoden: Retrospektiv wurden die Daten von 140 palliativen Darmkrebs-Patienten ausgewertet, die eine SIRT als letzte Therapieoption erhielten. Zum Vergleich der Überlebenszeiten wurde die Studie von Gibbs et al. herangezogen. Das Überleben wurde für zwei verschiedene Zeitpunkte ermittelt: OS.1 wurde vom Zeitpunkt der Erstdiagnose bis zum Todesdatum (n=136) oder dem letzten Untersuchungstermin definiert und OS.2 vom Beginn der SIRT Therapie bis zum Todesdatum oder dem letzten Untersuchungstermin (n=140). Die Wirksamkeit der SIRT wurde anhand der Kaplan-Maier-Überlebensanalyse und des Log-Rank-Tests bewertet. Patientenmerkmale, die für das Überleben relevant sein könnten, wurden ebenfalls erfasst und ausgewertet. Diese wurden mithilfe der uni- und multivariablen Cox-Regression analysiert. Das progressionsfreie Überleben wurde von der ersten SIRT bis zum ersten Nachweis einer intrahepatischen Progression durch CT oder MRT berechnet.
Ergebnisse: Das Gesamtüberleben (OS) wurde für zwei verschiedene Zeitpunkte definiert. Zum einen, um die Ergebnisse mit früheren Studien vergleichen zu können (OS.1), und zum anderen, um den eigentlichen SIRT-Therapiezeitraum (OS.2) gesondert betrachten zu können. Das mediane OS.1 unserer Population betrug 39,0 Monate für LSP und 23,0 Monate für RSP (p < 0,001) bei n=136, von denen n=20 zensierte Patienten waren. Dies zeigt ein deutlich längeres Überleben als in der Gibbs-Kontrollgruppe, die nicht mit SIRT behandelt wurde und vom Zeitpunkt der Erstdiagnose bis zum Tod gleich definiert war: LSP 26,6 Monate und RSP 17,1 Monate (p < 0,001). Das mediane OS.2 unserer Population betrug 7,0 Monate für LSP und 4,0 Monate für RSP (p < 0,004) bei n=140, wovon n=20 zensierte Patienten waren. Das mediane progressionsfreie Überleben betrug 3,0 Monate für LSP-Patienten und 1,6 Monate für RSP-Patienten (p < 0,032).
Zusammenfassung: Es konnten verschiedene Patientenmerkmale definiert werden, die das Gesamtüberleben beeinflussen. Insbesondere das Vorhandensein einer K-RAS-Mutation und eines rechtsseitig lokalisierten Primärtumors erwies sich als negativer prognostischer Faktor für beide Gesamtüberlebensraten (OS.1 und OS.2). Nach dem Vergleich unserer Überlebensraten von SIRT als Last-Line-Therapie mit denen von Gibbs als First-Line-Therapie bei RSP-Patienten haben wir festgestellt, dass SIRT sowohl als First-Line- als auch als Last-Line-Therapie eingesetzt werden kann, um ein ähnlich langes Gesamtüberleben zu erreichen. Dagegen wurde ein Überlebensvorteil für LSP-Patienten nr dann festgestellt, wenn sie SIRT erst nach der Chemotherapie, d. h. als Last-Line-Therapie, erhielten. Somit konnte für beide Kollektive (RSP, LSP) eine positive Korrelation in Bezug auf das Gesamtüberleben bei Einsatz von SIRT als Last-Line-Therapie nachgewiesen werden.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/11780}
}