Utsch, Lisa: Die März Akten : Praktiken von Literaturakteuren um 1968. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-81000
@phdthesis{handle:20.500.11811/12797,
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author = {{Lisa Utsch}},
title = {Die März Akten : Praktiken von Literaturakteuren um 1968},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = feb,

note = {Die literarische Gegenwart um 1968 beobachten – an diesem Punkt setzt die vorliegende Arbeit Die März Akten. Praktiken von Literaturakteuren um 1968 an, deren vorrangige Ziele theoretisch-methodischer/methodologischer Natur sind und die den Fragen nachgeht, wie Literatur einer vergangenen Gegenwart gemacht wurde und wie dies beobachtet werden kann. Der Untersuchungszeitraum dieser Arbeit sind die Jahre 1967 bis 1972. Diese historische Gegenwart wird, so die These, als Handlungs- und Möglichkeitsraum begriffen, der in Praktiken bzw. in ihren Spuren konserviert wurde. Diese Spuren, die sich in die Materialität des Korpus eingeschrieben haben, werden in einem Zusammenspiel von philologischen und praxeologischen Verfahren beobachtbar und beschreibbar gemacht, wobei Beobachtung hier die interpretative Rekonstruktion der Kooperations- und Produktionsprozesse meint.
Die ACID-Herausgeber Rolf-Dieter Brinkmann und Ralf-Rainer Rygulla, die Trivialmythen-Herausgeberin Renate Matthaei und der Siegfried-Autor und März-Verleger Jörg Schröder bilden dafür den Ausgangspunkt der Beobachtung, wobei sich die Analyse auf drei für die Literaturproduktion entscheidende Praxisformen (Verlegen, Herausgeben und Schreiben bzw. Erzählen) konzentriert. Praxisformen konstituierenden jedoch nicht nur das literarische Werk, sondern bestimmen auch die Form des ausführenden Subjekts: In diesem Sinne werden die an der Produktion beteiligten Literaturakteure praxistheoretisch als Subjektformen perspektiviert, die sich als bereichsspezifische Typisierungen in einem wechselseitigen Konstitutionsverhältnis mit Praktiken und zeitgenössischen Diskursen subjektivieren. Von besonderer Bedeutung für diese Arbeit sind dabei die literarischen Diskurse über die gewählte Publikationsform (Anthologie) und Gattung (Autobiografie) sowie die Protestsemantik um 1968, denn erst durch die Einbindung der Praktiken in ihre jeweiligen diskursiven Kontexte können Handlungslogiken entfaltet werden. Die literarischen Subjektformen werden somit dort beobachtet, wo sie praxistheoretisch angesiedelt sind: an der Schnittstelle von Mikro- und Makroebene.
Im Vollzug der Subjektivierung zeigt sich zudem, wie die Literaturakteure Brinkmann, Rygulla, Matthaei und Schröder mit den Anforderungen (Kohärenz) ihrer Subjektform umgehen und wie sie gleichzeitig ihren Spielraum (Kontingenz) bei der Ausgestaltung nutzen. Mit dieser Unterscheidung wird vor allem der subversive Umgang mit der literarischen Tradition um 1968 sowie die literarischen wie verlegerischen Transformationsbestrebungen erkennbar, die heute längst selbst kanonisiert sind. Mit der dezidierten Rekonstruktion der wichtigen März-Publikationen ACID, Trivialmythen und Siegfried versteht sich die vorliegende Arbeit auch als Beitrag zur performativen Literaturgeschichtsschreibung.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/12797}
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