Zybur, Roland: Untersuchungen zu Interleukin-6 im Liquor und Procalcitonin im Serum zur Frühdiagnose einer Ventrikulitis bei neurochirurgischen Intensivpatienten mit externer Ventrikeldrainage. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-81572
@phdthesis{handle:20.500.11811/12891,
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title = {Untersuchungen zu Interleukin-6 im Liquor und Procalcitonin im Serum zur Frühdiagnose einer Ventrikulitis bei neurochirurgischen Intensivpatienten mit externer Ventrikeldrainage},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = mar,

note = {Die Anlage externer Ventrikeldrainagen zur Hirndrucktherapie stellt ein häufig genutztes Behandlungsverfahren bei neurochirurgischen Intensivpatienten dar. Als wesentliche Komplikation ist die Ventrikulitis zu nennen. Die Diagnose ist aufgrund der häufig nur unspezifischen Veränderungen der klassischen Liquorparameter und des eingeschränkt beurteilbaren klinischen Befundes erschwert. Einheitliche Diagnosekriterien existieren bislang nicht. In einer Studie mit einem hoch selektierten Patientenkollektiv wurde Interleukin-6 im Ventrikelliquor mit einem Cutoff-Wert von 4050 pg/ml als zusätzlicher Parameter zur Frühdiagnose einer EVD-assoziierten Ventrikulitis vorgeschlagen. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurde überprüft, ob der genannte Cutoff-Wert im klinischen Alltag bei den mit EVD versorgten Patienten des WKK Heide ebenfalls von Nutzen ist, ohne Anwendung der in anderen Studien formulierten Ausschlusskriterien. Von den 68 Studienpatienten überschritten 39 den IL-6-Cutoff von 4050 pg/ml, darunter auch alle fünf Ventrikulitispatienten. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse kann angenommen werden, dass IL-6 im Liquor zur sicheren Diagnose einer Ventrikulitis bei einem unselektierten Patientenkollektiv nicht geeignet ist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass schwere systemische Infektionen und Faktoren, die infektionsunabhängig zu einem Anstieg von IL-6 im Liquor führen können, hier einen nicht unerheblichen Einfluss haben. Patienten, deren Werte über dem Cutoff lagen, wiesen eine längere EVD-Liegedauer sowie eine längere Verweildauer auf der Intensivstation auf.
Die Bestimmung von Procalcitonin und weiterer klassischer Infektparameter im Serum erwies sich in dieser Untersuchung zur Diagnose einer Ventrikulitis als nicht hilfreich.
Tägliche Untersuchungen der Liquor- und Serumparameter als Infektionsmonitoring erscheinen aufgrund der oft sehr schwankenden Werte nicht sinnvoll. Befundkonstellationen, die die Diagnose einer Ventrikulitis unzweifelhaft erscheinen lassen, finden sich selten.
Die Zuordnung von Patienten zu bestimmten Diagnosegruppen sowie die Bestimmung des SAPS II und des GCS bei Aufnahme auf die Intensivstation erlaubten keine Aussagen zur Entwicklung einer Ventrikulitis oder zum Outcome.
Somit bleibt die Diagnose einer Ventrikulitis im klinischen Alltag mit den zur Verfügung stehenden Parametern weiterhin eine Herausforderung.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/12891}
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