Stösser, Sebastian: Analysen der Akuttherapie und Komplikationen von ischämischen Schlaganfällen. - Bonn, 2025. - Habilitation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-81057
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-81057
@phdthesis{handle:20.500.11811/12953,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-81057,
author = {{Sebastian Stösser}},
title = {Analysen der Akuttherapie und Komplikationen von ischämischen Schlaganfällen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = mar,
note = {Der Schlaganfall ist weltweit eine der führenden Ursachen für Mortalität und erworbene Behinderungen. Das klinische Outcome nach einem Schlaganfall kann mittels Behandlung auf der Stroke Unit einschließlich der Akuttherapie mit intravenöser Thrombolyse und endovaskulärer Therapie positiv beeinflusst werden. In den vier Arbeiten, die dieser kumulativen Habilitationsschrift zugrunde liegen, wurden verschiedene Aspekte der Akuttherapie und der Behandlung früher Komplikationen von Schlaganfällen mittels klinischer Kohorten- und Registerstudien analysiert.
Eine Analyse des Arbeitsablaufes bei der endovaskulären Schlaganfalltherapie ergab, dass eine initiale Bildgebung mittels MRT im Vergleich zu einer CT-Bildgebung zu einer Verzögerung des Zeitintervalls von der Aufnahme bis zum Beginn der Bildgebung führt. Die Wahl der Bildgebungsmodalität beeinflusste jedoch weder die darauffolgenden Arbeitsschritte noch das klinische Outcome nach drei Monaten. Dies spricht dafür, dass sowohl eine MRT- als auch eine CT-Diagnostik eine effektive endovaskuläre Schlaganfalltherapie ermöglichen können. Bei Einsatz des MRTs ist jedoch eine Optimierung des Arbeitsablaufes, insbesondere von der Aufnahme bis zum Beginn der Bildgebung, nötig, um Verzögerungen bei der Behandlung zu vermeiden.
Das Vorliegen von rezenten Hirninfarkten gilt als Kontraindikation für die intravenöse Thrombolysetherapie bei akutem Hirninfarkt. Eine Analyse von Blutungskomplikationen und klinischem Outcome nach intravenöser Thrombolyse von Patienten, die neben dem akuten Hirninfarkt zusätzlich im MRT rezente klinische stumme Hirninfarkte aufwiesen, ergab jedoch, dass diese rezenten klinische stummen Infarkte weder mit einem erhöhten Blutungsrisiko noch einem schlechteren klinische Outcome einhergehen. Diese Ergebnisse sind hilfreich, um die Indikation zu intravenösen Thrombolysetherapie präziser zu stellen und diese Therapie einer breiteren Patientengruppe anzubieten.
Als eine wesentliche Ursache für die schlaganfallassoziierte Komplikation Fieber wurde eine schwergradige Dysphagie identifiziert. Dieser Zusammenhang wurde erstmalig anhand einer Stufendiagnostik der Dysphagie mit klinischer Schluckuntersuchung ergänzt durch apparative Verfahren belegt. Eine detaillierte Dysphagiediagnostik erscheint daher hilfreich, um Fieber als Komplikation nach Schlaganfall vorzubeugen und so ein besseres klinisches Outcome zu erreichen.
Infolge schlaganfallassoziierter Infektionen kann es zu einer Sepsis kommen. In der Analyse einer Kohorte von Schlaganfallpatienten mit Verschluss eines großen hirnversorgenden Gefäßes war festzustellen, dass die Sepsis eine häufige Komplikation ist und einen unabhängigen Prädiktor für ein schlechtes klinisches Outcome darstellt. Zusammenfassend bieten die Ergebnisse der vier Arbeiten, die dieser kumulativen Habilitationsschrift zugrunde liegen, mehrere Ansatzpunkte, mit denen die Akuttherapie von Schlaganfällen verbessert und frühe schlaganfallassoziierte Komplikationen vermieden und behandelt werden können.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/12953}
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Eine Analyse des Arbeitsablaufes bei der endovaskulären Schlaganfalltherapie ergab, dass eine initiale Bildgebung mittels MRT im Vergleich zu einer CT-Bildgebung zu einer Verzögerung des Zeitintervalls von der Aufnahme bis zum Beginn der Bildgebung führt. Die Wahl der Bildgebungsmodalität beeinflusste jedoch weder die darauffolgenden Arbeitsschritte noch das klinische Outcome nach drei Monaten. Dies spricht dafür, dass sowohl eine MRT- als auch eine CT-Diagnostik eine effektive endovaskuläre Schlaganfalltherapie ermöglichen können. Bei Einsatz des MRTs ist jedoch eine Optimierung des Arbeitsablaufes, insbesondere von der Aufnahme bis zum Beginn der Bildgebung, nötig, um Verzögerungen bei der Behandlung zu vermeiden.
Das Vorliegen von rezenten Hirninfarkten gilt als Kontraindikation für die intravenöse Thrombolysetherapie bei akutem Hirninfarkt. Eine Analyse von Blutungskomplikationen und klinischem Outcome nach intravenöser Thrombolyse von Patienten, die neben dem akuten Hirninfarkt zusätzlich im MRT rezente klinische stumme Hirninfarkte aufwiesen, ergab jedoch, dass diese rezenten klinische stummen Infarkte weder mit einem erhöhten Blutungsrisiko noch einem schlechteren klinische Outcome einhergehen. Diese Ergebnisse sind hilfreich, um die Indikation zu intravenösen Thrombolysetherapie präziser zu stellen und diese Therapie einer breiteren Patientengruppe anzubieten.
Als eine wesentliche Ursache für die schlaganfallassoziierte Komplikation Fieber wurde eine schwergradige Dysphagie identifiziert. Dieser Zusammenhang wurde erstmalig anhand einer Stufendiagnostik der Dysphagie mit klinischer Schluckuntersuchung ergänzt durch apparative Verfahren belegt. Eine detaillierte Dysphagiediagnostik erscheint daher hilfreich, um Fieber als Komplikation nach Schlaganfall vorzubeugen und so ein besseres klinisches Outcome zu erreichen.
Infolge schlaganfallassoziierter Infektionen kann es zu einer Sepsis kommen. In der Analyse einer Kohorte von Schlaganfallpatienten mit Verschluss eines großen hirnversorgenden Gefäßes war festzustellen, dass die Sepsis eine häufige Komplikation ist und einen unabhängigen Prädiktor für ein schlechtes klinisches Outcome darstellt. Zusammenfassend bieten die Ergebnisse der vier Arbeiten, die dieser kumulativen Habilitationsschrift zugrunde liegen, mehrere Ansatzpunkte, mit denen die Akuttherapie von Schlaganfällen verbessert und frühe schlaganfallassoziierte Komplikationen vermieden und behandelt werden können.},
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