Finkel, Isabelle: Wirkung und Wirkdauer akuter körperlicher Aktivität auf das Entscheidungsverhalten von Erwachsenen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-82505
@phdthesis{handle:20.500.11811/13021,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-82505,
doi: https://doi.org/10.48565/bonndoc-551,
author = {{Isabelle Finkel}},
title = {Wirkung und Wirkdauer akuter körperlicher Aktivität auf das Entscheidungsverhalten von Erwachsenen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = apr,

note = {Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) betrifft etwa 4,7 % der Erwachsenen in Deutschland und ist mit Einschränkungen in Bildung, sozialen Kompetenzen und Lebensqualität verbunden. Ein zentrales Merkmal der Störung ist Impulsivität, welche sich unter anderem in einem veränderten Entscheidungsverhalten äußert. Das sogenannte Delay Discounting beschreibt die Tendenz, kleinere sofortige Belohnungen gegenüber größeren verzögerten vorzuziehen, und gilt als Maß für impulsive Entscheidungsfindung. Der k-Wert, ein mathematischer Parameter, quantifiziert dieses Verhalten – ein höherer k-Wert weist auf stärkere Impulsivität hin.
Ziel dieser Studie war es, den Einfluss akuter körperlicher Betätigung auf das Delay Discounting bei Erwachsenen mit ADHS zu untersuchen. Insgesamt nahmen 40 Probanden in einem Cross-Over-Design teil. An zwei unterschiedlichen Tagen absolvierten sie entweder 30 Minuten Ausdauertraining auf dem Fahrrad oder schauten zur Kontrolle einen Film. Der Delay Discounting Test wurde jeweils vor der Intervention, direkt danach und eine Stunde später durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigten keine signifikante Veränderung des k-Werts infolge des Trainings, weder unmittelbar noch nach einer Stunde. Auch konnte kein Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Impulsivitätssymptomatik und dem Delay Discounting festgestellt werden. Trotz der ausbleibenden Effekte liefert die Studie wertvolle Hinweise auf die Komplexität der Einflussfaktoren – wie Trainingsdauer, Medikation, Sportart und individuelle Symptomatik – die möglicherweise den Effekt sportlicher Aktivität auf Impulsivität modulieren.
Diese Untersuchung konnte keinen positiven Einfluss eines 30-minütigen Ausdauertrainings auf das impulsive Entscheidungsverhalten nachweisen. Dennoch ist ein günstiger Effekt körperlicher Aktivität auf Impulsivität bei ADHS nicht grundsätzlich auszuschließen. Weitere Studien mit differenzierten Designs und alternativen Paradigmen sind notwendig, um potenzielle Wirkmechanismen besser zu verstehen und therapeutisch nutzbar zu machen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/13021}
}

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