Schmidt, Matthias: Der Hypothalamus und seine assoziierten Kerngebiete bei Strahlenflossern. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-84555
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-84555
@phdthesis{handle:20.500.11811/13405,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-84555,
author = {{Matthias Schmidt}},
title = {Der Hypothalamus und seine assoziierten Kerngebiete bei Strahlenflossern},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = sep,
note = {Der Hypothalamus der Teleostier, die bei weitem die größte Gruppe der Strahlenflosser ausmachen, besteht aus einem periventrikulären Bereich, einem tuberalen Lobus und zwei inferioren Lobi. Auf die Vermutung hin, dass der inferiore Lobus, bekannt als ein multisensorisches Integrationszentrum, während der Evolution neben dem Telencephalon eine wichtige Rolle gespielt haben könnte, wurde er weiter untersucht. Er erscheint erstmals als vollständig entwickelt bei Lepisosteus. Die morphometrische Analyse zeigte eine signifikante Zunahme des relativen Volumens der inferioren Lobi bei Strahlenflossern von Arten der Lepisosteiformes zu denen der Tetraodontiformes. Bei einigen Arten überschritt das relative Volumen der inferioren Lobi sogar das des Telencephalons. Das Calcium-bindende Protein Calretinin, das im visuellen System vorkommt, kann in hohen Mengen in Zellkörpern und Fasern des inferioren Lobus und den assoziierten Kerngebieten beim Feuermaulbuntbarsch, Thorichthys meeki, vorgefunden werden. Außerdem zeigten Tracer-Applikationen in den Nucleus posterior tuberis bei T. meeki, dass dieses Kerngebiet bei Cichliden, zu denen T. meeki gehört, möglicherweise in sensorischen Rückkopplungsschleifen involviert ist und Teil eines Hauptwegs vom Tectum opticum zum Telencephalon über den Hypothalamus darstellt. Beim Assel-Kugelfisch, Colomesus asellus, offenbarten Tracer-Injektionen in das Tectum opticum, den Nucleus corticalis und den Nucleus glomerulosus, der zum inferioren Lobus projiziert und eine sehr hohe Cytochrom-c-Oxidase-Aktivität aufweist, eine Unterteilung des Nucleus glomerulosus in zwei unterschiedliche Areale. Die evolutionäre Entwicklung des inferioren Lobus deutet darauf hin, dass der Hypothalamus bei Strahlenflossern an der visuellen Informationsverarbeitung und höheren kognitiven Prozessen wesentlich beteiligt sein könnte. Daher könnte der Hypothalamus zusammen mit dem Telencephalon und dem Nucleus glomerulosus, der viel Energie benötigt, zum Beispiel bei komplexen sozialen Interaktionen eine Rolle spielen.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/13405}
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