Stefan, Vlad: Der Zusammenhang von Gehirnstruktur und der Wahrnehmung sozialer Berührungsreize im Kontext von Kindheitstraumata. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-84994
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-84994
@phdthesis{handle:20.500.11811/13441,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-84994,
author = {{Vlad Stefan}},
title = {Der Zusammenhang von Gehirnstruktur und der Wahrnehmung sozialer Berührungsreize im Kontext von Kindheitstraumata},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = sep,
note = {Ziel: Diese Dissertation untersucht den Zusammenhang zwischen Kindheitstraumata, strukturellen Veränderungen des Gehirns und der Wahrnehmung sozialer Berührungsreize bei Erwachsenen.
Methodik: 92 ProbandInnen unterschiedlicher Traumabelastung wurden mittels klinischem Interview, psychometrischen Fragebögen (u.a. CTQ, BDI II, CAPS, STQ) und einem fMRT-Experiment zu sozialen Berührungen sowie interpersoneller Distanz untersucht. Die Teilnehmenden wurden anhand der CTQ-Scores in drei Gruppen eingeteilt. Die Auswertung umfasste Verhaltensdaten, morphometrische Gehirndaten (VBM) und Korrelationen zwischen den erhobenen Parametern.
Ergebnisse: 60,9% der Teilnehmenden berichteten mindestens eine Form von Kindheitstrauma. Personen mit höherem Traumabelastungs-Score bewerteten insbesondere schnelle soziale Berührungen signifikant weniger beruhigend als Kontrollgruppen, zeigten eine stärkere Aversion gegenüber Berührungen und wiesen größere interpersonelle Distanzen auf. MRT-Analysen ergaben bei Betroffenen signifikant verminderte Volumina in Hippocampus, Amygdala, posteriorer Insula und somatosensorischem Cortex. Ein direkter statistischer Zusammenhang zwischen den beobachteten Volumenveränderungen und der veränderten Wahrnehmung sozialer Berührung konnte nicht nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung: Kindheitstraumata beeinflussen die subjektive Wahrnehmung und Bewertung sozialer Berührung sowie das Volumen spezifischer Hirnareale. Die individuelle Wahrnehmung sozialer Berührung scheint jedoch weniger direkt durch strukturelle Hirnveränderungen bestimmt zu sein, sondern eher im Kontext aversiver Einstellungen zum interpersonellen Kontakt als Folge erlernter Coping-Strategien. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Berücksichtigung interpersoneller Distanz und Berührungsaversion in Prävention und Therapie nach Kindheitstrauma.
},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/13441}
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urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-84994,
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Methodik: 92 ProbandInnen unterschiedlicher Traumabelastung wurden mittels klinischem Interview, psychometrischen Fragebögen (u.a. CTQ, BDI II, CAPS, STQ) und einem fMRT-Experiment zu sozialen Berührungen sowie interpersoneller Distanz untersucht. Die Teilnehmenden wurden anhand der CTQ-Scores in drei Gruppen eingeteilt. Die Auswertung umfasste Verhaltensdaten, morphometrische Gehirndaten (VBM) und Korrelationen zwischen den erhobenen Parametern.
Ergebnisse: 60,9% der Teilnehmenden berichteten mindestens eine Form von Kindheitstrauma. Personen mit höherem Traumabelastungs-Score bewerteten insbesondere schnelle soziale Berührungen signifikant weniger beruhigend als Kontrollgruppen, zeigten eine stärkere Aversion gegenüber Berührungen und wiesen größere interpersonelle Distanzen auf. MRT-Analysen ergaben bei Betroffenen signifikant verminderte Volumina in Hippocampus, Amygdala, posteriorer Insula und somatosensorischem Cortex. Ein direkter statistischer Zusammenhang zwischen den beobachteten Volumenveränderungen und der veränderten Wahrnehmung sozialer Berührung konnte nicht nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung: Kindheitstraumata beeinflussen die subjektive Wahrnehmung und Bewertung sozialer Berührung sowie das Volumen spezifischer Hirnareale. Die individuelle Wahrnehmung sozialer Berührung scheint jedoch weniger direkt durch strukturelle Hirnveränderungen bestimmt zu sein, sondern eher im Kontext aversiver Einstellungen zum interpersonellen Kontakt als Folge erlernter Coping-Strategien. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Berücksichtigung interpersoneller Distanz und Berührungsaversion in Prävention und Therapie nach Kindheitstrauma.
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