Nazarli, Lyudmila: Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei Hashimoto-Thyreoiditis. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-86036
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-86036
@phdthesis{handle:20.500.11811/13572,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-86036,
author = {{Lyudmila Nazarli}},
title = {Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei Hashimoto-Thyreoiditis},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = oct,
note = {Die Hashimoto-Thyreoiditis (HT) ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die vor allem Frauen betrifft. Auch bei euthyreoter Stoffwechsellage berichten viele Patientinnen und Patienten über anhaltende Beschwerden wie Gewichtszunahme, Erschöpfung, metabolische Dysregulationen und Mikronährstoffmängel.
Ziel:
Ziel dieser Arbeit war es, potenzielle Zusammenhänge zwischen Hashimoto-Thyreoiditis, Nahrungsmittelunverträglichkeiten (NU) sowie ausgewählten serologischen und anthropometrischen Parametern – insbesondere Schilddrüsenantikörpern, Vitamin-D-Spiegeln und dem Body-Mass-Index (BMI) – zu untersuchen.
Methodik:
Untersucht wurden 133 Patientinnen und Patienten mit gesicherter Hashimoto-Thyreoiditis. Die Datenerhebung erfolgte anhand standardisierter Fragebögen und laborchemischer Parameter. Analysiert wurden die Prävalenz von NU, geschlechtsspezifische Unterschiede sowie mögliche Korrelationen zwischen NU, Antikörpertitern (TPO- und Tg-Antikörpern), Vitamin-D-Status und BMI.
Ergebnisse:
Erhöhte Prävalenz von NU: 41 % der HT-Patientinnen und -Patienten berichteten über bestehende oder vermutete Nahrungsmittelunverträglichkeiten – ein hochsignifikant erhöhter Anteil im Vergleich zur europäischen Normalbevölkerung (16 %, p < 0,001; Schäfer 2008).
Kein Einfluss von NU: Zwischen dem Vorliegen von NU und Geschlecht (p = 0,238), TPO-Antikörpern (p = 0,29), Tg-Antikörpern (p = 0,32) sowie Vitamin-D-Status (p = 0,908) bestand kein signifikanter Zusammenhang.
Vitamin-D-Mangel unabhängig von NU: Ein Vitamin-D-Mangel lag bei 65 % aller HT-Patientinnen und -Patienten vor – deutlich häufiger als in der europäischen Allgemeinbevölkerung (15 %; Projekt ODIN; Rabenberg & Mensink 2016; p < 0,001) – und zeigte sich unabhängig vom Vorliegen von NU.
Assoziation zwischen BMI und Vitamin D: Patientinnen und Patienten mit einem BMI ≥ 25 kg/m² wiesen signifikant niedrigere Vitamin-D-Spiegel auf als Normalgewichtige (p = 0,001; Cohen's d = 0,56).
Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse zeigen eine erhöhte Prävalenz von Nahrungsmittelunverträglichkeiten und einen häufigen Vitamin-D-Mangel bei Hashimoto-Thyreoiditis. Während Nahrungsmittelunverträglichkeiten keinen Einfluss auf Geschlecht, Antikörpertiter oder Vitamin-D-Status hatten, war der Vitamin-D-Mangel unabhängig von NU und signifikant mit einem höheren BMI assoziiert. Diese Befunde unterstreichen die Bedeutung einer individualisierten ernährungs- und präventionsmedizinischen Betreuung von HT-Patientinnen und -Patienten, die Mikronährstoffstatus und Gewichtsregulation berücksichtigt. Weitere Studien sind erforderlich, um die pathophysiologischen Zusammenhänge und therapeutischen Optionen im Kontext von HT, Ernährung und Mikronährstoffmetabolismus zu vertiefen.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/13572}
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Ziel:
Ziel dieser Arbeit war es, potenzielle Zusammenhänge zwischen Hashimoto-Thyreoiditis, Nahrungsmittelunverträglichkeiten (NU) sowie ausgewählten serologischen und anthropometrischen Parametern – insbesondere Schilddrüsenantikörpern, Vitamin-D-Spiegeln und dem Body-Mass-Index (BMI) – zu untersuchen.
Methodik:
Untersucht wurden 133 Patientinnen und Patienten mit gesicherter Hashimoto-Thyreoiditis. Die Datenerhebung erfolgte anhand standardisierter Fragebögen und laborchemischer Parameter. Analysiert wurden die Prävalenz von NU, geschlechtsspezifische Unterschiede sowie mögliche Korrelationen zwischen NU, Antikörpertitern (TPO- und Tg-Antikörpern), Vitamin-D-Status und BMI.
Ergebnisse:
Erhöhte Prävalenz von NU: 41 % der HT-Patientinnen und -Patienten berichteten über bestehende oder vermutete Nahrungsmittelunverträglichkeiten – ein hochsignifikant erhöhter Anteil im Vergleich zur europäischen Normalbevölkerung (16 %, p < 0,001; Schäfer 2008).
Kein Einfluss von NU: Zwischen dem Vorliegen von NU und Geschlecht (p = 0,238), TPO-Antikörpern (p = 0,29), Tg-Antikörpern (p = 0,32) sowie Vitamin-D-Status (p = 0,908) bestand kein signifikanter Zusammenhang.
Vitamin-D-Mangel unabhängig von NU: Ein Vitamin-D-Mangel lag bei 65 % aller HT-Patientinnen und -Patienten vor – deutlich häufiger als in der europäischen Allgemeinbevölkerung (15 %; Projekt ODIN; Rabenberg & Mensink 2016; p < 0,001) – und zeigte sich unabhängig vom Vorliegen von NU.
Assoziation zwischen BMI und Vitamin D: Patientinnen und Patienten mit einem BMI ≥ 25 kg/m² wiesen signifikant niedrigere Vitamin-D-Spiegel auf als Normalgewichtige (p = 0,001; Cohen's d = 0,56).
Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse zeigen eine erhöhte Prävalenz von Nahrungsmittelunverträglichkeiten und einen häufigen Vitamin-D-Mangel bei Hashimoto-Thyreoiditis. Während Nahrungsmittelunverträglichkeiten keinen Einfluss auf Geschlecht, Antikörpertiter oder Vitamin-D-Status hatten, war der Vitamin-D-Mangel unabhängig von NU und signifikant mit einem höheren BMI assoziiert. Diese Befunde unterstreichen die Bedeutung einer individualisierten ernährungs- und präventionsmedizinischen Betreuung von HT-Patientinnen und -Patienten, die Mikronährstoffstatus und Gewichtsregulation berücksichtigt. Weitere Studien sind erforderlich, um die pathophysiologischen Zusammenhänge und therapeutischen Optionen im Kontext von HT, Ernährung und Mikronährstoffmetabolismus zu vertiefen.},
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