Liut, Jennifer Patrizzia: Relevanz hinweisgebender Verfahren und Einfluss präanalytischer Variablen auf die Befundinterpretation forensisch-toxikologischer Fragestellungen. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-85967
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-85967
@phdthesis{handle:20.500.11811/13709,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-85967,
doi: https://doi.org/10.48565/bonndoc-723,
author = {{Jennifer Patrizzia Liut}},
title = {Relevanz hinweisgebender Verfahren und Einfluss präanalytischer Variablen auf die Befundinterpretation forensisch-toxikologischer Fragestellungen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = nov,
note = {Die forensisch-toxikologische Beurteilung basiert auf der objektiven und validen Erfassung von Substanzen in verschiedenen Matrizes. Die Erhebung von Messwerten gliedert sich dabei in die präanalytische und analytische Phase. Insbesondere während der präanalytischen Phase können u. a. physikalisch-chemische Faktoren (z. B. in vitro-Hämolyse) sowie der Zeitraum zwischen einem Ereignis (z. B. eine Straftat) und der Probenasservierung die Integrität der Substanzkonzentration und damit die Befundinterpretation erheblich beeinflussen. Informationen zu einer möglichen Substanzaufnahme sowie der Einsatz hinweisgebender Verfahren ermöglichen die gezielte Anwendung nachfolgender Analysen.
Ziel der in dieser Dissertation zusammengefassten Publikationen war es, die Zuverlässigkeit immunchemischer Drogenvortests in Blut, Mundflüssigkeit und Urin zu bewerten. Zudem wurde der Einfluss präanalytischer Variablen auf die Identifizierung und Konzentration von Analyten im Kontext verschiedener forensisch-toxikologischer Fragestellungen untersucht.
Im Rahmen polizeilicher Verkehrskontrollen wurden verschiedene Drogenvortests hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit und Praktikabilität evaluiert. Die Ergebnisse der Studie ergaben, dass die überprüften Drogenvortests insgesamt eine zufriedenstellende Leistung erbrachten, wobei Verbesserungspotenzial, insbesondere bei der Reduzierung falsch-positiver Befunde, besteht. Weiterhin wurde deutlich, dass Polizeibeamte zufrieden und sicher im Umgang mit Speicheltests sind, jedoch Urintests bevorzugten. Die Ergebnisse legen zudem nahe, dass bei einer möglichen Erhöhung des THC-Grenzwertes im Serum eine Anpassung der Cut-off-Werte der Vortests für den weiteren Einsatz im Straßenverkehr erwogen werden sollte.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit lag in der Untersuchung von Methamphetamin-Enantiomeren in zwei Blutproben. Der eingesetzte Immunoassay zeigte eine geringere Sensitivität gegenüber dem (R)-Enantiomer, was zu falsch-negativen Ergebnissen führen konnte. Derartige Testcharakteristika sind zu beachten, weshalb eine Bestätigung durch chromatographisch-massenspektrometrische Verfahren erforderlich ist.
Zusätzlich wurde der Einfluss von Natriumfluorid als Stabilisator in Blutentnahmesystemen auf die Konzentration verschiedener Arzneimittelwirkstoffe im Blutserum untersucht. Es zeigte sich, dass eine NaF-induzierte Hämolyse und analytische Matrixeffekte zu abweichenden Konzentrationsbestimmungen führen können, was bei der Befundinterpretation zu berücksichtigen ist.
Abschließend wurde das Potenzial des GHB-Fettsäureesters 4-Palmitoyloxybutyrat (GHB-Pal) als Biomarker zur Verlängerung des Nachweisfensters von GHB im Vollblut geprüft. Die Ergebnisse zeigten jedoch, dass GHB-Pal hierfür nicht geeignet ist.
Insgesamt verdeutlichen die Arbeiten die Bedeutung eines umfassenden Verständnisses der eingesetzten Methoden und präanalytischen Einflussfaktoren, um forensisch-toxikologische Befunde valide und gerichtsfest bewerten zu können.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/13709}
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Ziel der in dieser Dissertation zusammengefassten Publikationen war es, die Zuverlässigkeit immunchemischer Drogenvortests in Blut, Mundflüssigkeit und Urin zu bewerten. Zudem wurde der Einfluss präanalytischer Variablen auf die Identifizierung und Konzentration von Analyten im Kontext verschiedener forensisch-toxikologischer Fragestellungen untersucht.
Im Rahmen polizeilicher Verkehrskontrollen wurden verschiedene Drogenvortests hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit und Praktikabilität evaluiert. Die Ergebnisse der Studie ergaben, dass die überprüften Drogenvortests insgesamt eine zufriedenstellende Leistung erbrachten, wobei Verbesserungspotenzial, insbesondere bei der Reduzierung falsch-positiver Befunde, besteht. Weiterhin wurde deutlich, dass Polizeibeamte zufrieden und sicher im Umgang mit Speicheltests sind, jedoch Urintests bevorzugten. Die Ergebnisse legen zudem nahe, dass bei einer möglichen Erhöhung des THC-Grenzwertes im Serum eine Anpassung der Cut-off-Werte der Vortests für den weiteren Einsatz im Straßenverkehr erwogen werden sollte.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit lag in der Untersuchung von Methamphetamin-Enantiomeren in zwei Blutproben. Der eingesetzte Immunoassay zeigte eine geringere Sensitivität gegenüber dem (R)-Enantiomer, was zu falsch-negativen Ergebnissen führen konnte. Derartige Testcharakteristika sind zu beachten, weshalb eine Bestätigung durch chromatographisch-massenspektrometrische Verfahren erforderlich ist.
Zusätzlich wurde der Einfluss von Natriumfluorid als Stabilisator in Blutentnahmesystemen auf die Konzentration verschiedener Arzneimittelwirkstoffe im Blutserum untersucht. Es zeigte sich, dass eine NaF-induzierte Hämolyse und analytische Matrixeffekte zu abweichenden Konzentrationsbestimmungen führen können, was bei der Befundinterpretation zu berücksichtigen ist.
Abschließend wurde das Potenzial des GHB-Fettsäureesters 4-Palmitoyloxybutyrat (GHB-Pal) als Biomarker zur Verlängerung des Nachweisfensters von GHB im Vollblut geprüft. Die Ergebnisse zeigten jedoch, dass GHB-Pal hierfür nicht geeignet ist.
Insgesamt verdeutlichen die Arbeiten die Bedeutung eines umfassenden Verständnisses der eingesetzten Methoden und präanalytischen Einflussfaktoren, um forensisch-toxikologische Befunde valide und gerichtsfest bewerten zu können.},
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