Enzl, Christian Andre Georg: Mikrofazies und Sequenzarchitektur einer heterozoen Karbonatrampe : der permische "Confusion Shelf", Great Basin, USA. - Bonn, 2002. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-00055
@phdthesis{handle:20.500.11811/1691,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-00055,
author = {{Christian Andre Georg Enzl}},
title = {Mikrofazies und Sequenzarchitektur einer heterozoen Karbonatrampe : der permische "Confusion Shelf", Great Basin, USA},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2002,
note = {Am Beispiel des permischen „Confusion Shelf“ werden ein Faziesmodell und ein sequenzstratigraphisches Konzept für eine flache, niedrig reliefierte, heterozoe Karbonatrampe vorgestellt. Während des Perms bildete sich im nordamerikanischen Anteil des Superkontinents Pangea ein golfartiges Randmeer über einem allmählich subsidierenden kratonalen „sag basin“, dem „Sublett Basin“. Während drei sedimentärer Zyklen wurden die Sedimente der Grandeur/Kaibab, Plympton und Gerster Formation abgelagert. Die Karbonatserien verzahnen sich im Beckenzentrum mit „black shales“ und Phosphoriten. Weite Teile der Abfolge sind silifiziert. Das Untersuchungsgebiet umfasst den Südrand des Beckens im heutigen West-Utah und Ost-Nevada, für den bereits ein biostratigraphisches Gerüst existierte und so eine Modellentwicklung ermöglichte. In dem Untersuchungsgebiet wurden 21 Profile aufgenommen und ca. 3000 Proben für die Mikrofaziesanalyse gewonnen.
Die Gesteine des „Confusion Shelf“ lassen sich 25 karbonatischen, phosphatischen, evaporitischen, kieseligen und siliziklastischen Faziestypen zuordnen. Sie dokumentieren Sedimentation im tieferen Subtidal bis in den lagunär/restriktiven Bereich und beschreiben eine breite homoklinale Rampe. Insgesamt dominieren schlammreiche Gefüge. Es wurden nur Fazieselemente des heterozoen Partikelspektrums festgestellt, tropische Fazieselemente kommen nicht vor. Teile der Abfolge sind intensiv von der Diagenese betroffen.
Beckenweite Diskontinuitätsflächen trennen drei Gesteinskörper, deren interne Faziesentwicklung jeweils einen Transgressions-/Regressionszyklus dokumentiert. Die Zyklen lassen sich auf Grund von biostratigraphischen Daten und Vergleichen mit Meeresspiegelschwankungskurven für das Perm mit Zyklen dritter Ordnung korrelieren und weisen eine eustatische Steuerung nach. Der gesamte permische Sedimentzyklus ist ursächlich mit der tektonischen Entwicklung des Sublett-Basin verknüpft. Kleinzyklen sind nur reliktisch in dem „keep up system“ mit niedrigen Karbonatbildungsraten entwickelt.
Die durch Diskontinuitätsflächen getrennten Einheiten lassen sich als drei Sequenzen definieren. Durch die interne Faziesarchitektur sind zwei Typen zu unterscheiden. In dem Sequenztyp 1 (Grandeur/Kaibab- und Gerster-Zyklus) sind durch eine monotone Faziesausbildung definierte „systems tracts“ nicht abgebildet. Die Faziesverteilung deutet auf eine geringe Neigung der Rampe. Der Sequenztyp 2 (Plympton-Zyklus) ist vertikal und lateral stärker geliedert. Der Sequenzkörper enthält einen gut ausgebildeten „transgressive systems tract“ und „highstand systems tract“, Parasequenzen sowie retrograde und progradierende Stapelmuster der Fazieszonen. Der „lowstand systems tract“ ist nicht erhalten. Die Faziesverteilung deutet auf ein versteiltes Rampen-Profil hin. „Black shales sind auf den „transgressive systems tract“ begrenzt. Während der Bildung des „highstand systems tract“ progradieren die Karbonate über das ganze Becken. Die Sequenzgrenze ist immer die Transgressionsfläche.
Es wurden Sedimentationsraten bestimmt, die mit 5-12 cm/1000 y weit unter denen von rezenten tropischen Karbonaten liegen, aber für Kaltwasserkarbonate typisch sind. Die Subsidenzanalyse weist eine stärkere Absenkung des Beckens während der mittleren Sequenz nach und bestätigt so die aus der Mikrofazies-Verteilung angenommene Versteilung der Rampe.
Die Assoziation von „black shales“ und Karbonaten im mittleren Zyklus stellt ein potenzielles Kohlenwasserstoff-System dar, die Qualität wird aber durch die nahezu vollständige Abwesenheit von Karbonatfaziestypen mit primärer Porosität relativiert. Phosphatgesteine sind weit verbreitet aber nur geringmächtig.
Es lassen sich keine sedimentären Hinweise auf die Ursache der heterozoen Faziesausbildung finden. Weit verbreitete Evaporite deuten auf eine potenziell erhöhte Wassertemperatur hin. Der Einfluss von kaltem Upwelling-Wasser bleibt hypothetisch.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/1691}
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