Mendel, Markus: Numerische Modellierung der Wasseraufnahme von Pflanzenwurzeln. - Bonn, 2002. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-00349
@phdthesis{handle:20.500.11811/1698,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-00349,
author = {{Markus Mendel}},
title = {Numerische Modellierung der Wasseraufnahme von Pflanzenwurzeln},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2002,
note = {Die Wasseraufnahme und die Transpiration von Pflanzen spielen für ein hydrologisches System eine bedeutende Rolle. Bei starker Sonneneinstrahlung transpirieren große Bäume manchmal über 400 Liter pro Tag. Das entstehende Wasserdefizit kann im Boden entweder durch Matrixdiffusion oder durch Grobporenfluß ausgeglichen werden. Quantitative Untersuchungen der Wasseraufnahme von Pflanzenwurzeln gehen auf die grundlegenden Arbeiten von Gardner (1960) zurück. Für den stationären Fall berechnete Gardner den Fluidfluß in eine zylindrisch angenommene Wurzel analytisch. Seitdem sind eine Reihe vergleichbarer, makroskopischer Modelle auf der Grundlage der Richardsgleichung vorgeschlagen worden.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu einem besseren Verständnis der Wechselwirkungen zwischen der ungesättigten Zone und der Wasseraufnahme von Pflanzen beizutragen. Die Wasseraufnahme sowie der Wassertransport durch die Bodenmatrix und das Wurzelsystem werden dabei als passive, gekoppelte Prozesse betrachtet: Auf einer Makroskala wird der Fluidfluß durch die Bodenmatrix mittels einer zweidimensionalen, axialsymmetrischen Richardsgleichung modelliert. Der Fluidfluß durch das Wurzelsystem wird durch eine Darcygleichung beschrieben. Der Ansatz ist mehrskalig: Während der Transpiration auftretende, lokale Bodenwasserpotentialgradienten um einzelne Saugwurzeln werden durch Ankopplung einer mesoskaligen Richardsgleichung aufgelöst. Das gekoppelte, nichtlineare Differentialgleichungssystem wird numerisch gelöst. Die Simulationen zeigen, daß eine mehrskalige (im Vergleich zu einer einskaligen) Rechnung in einem für Pflanzenwurzeln realistischen Parameterbereich zu signifikanten Änderungen führt. Daneben ist der mehrskalige Ansatz zur Simulation eines in der Natur beobachteten nichtlinearen (konvexen) Transpirationsverlaufs notwendig.
Mit dem Modell kann hydraulic lift simuliert werden. Unter hydraulic lift versteht man den Wassertransport von feuchten, in der Regel tieferen Bodenschichten in trockenere Bodenschichten durch das Wurzelsystem. Warum bestimmte Pflanzen Wasser nicht nur aufnehmen, sondern auch an den Boden abgeben, ist unter Pflanzenphysiologen umstritten. Der Effekt ist zwar nur für eine relativ kleine Zahl von Spezies gemessen worden; man geht aber von einem eher häufig verbreiteten Phänomen aus. Die numerisch bestimmte Menge an umgeschichteten Wasser stimmt mit experimentellen Daten gut überein. Wir schließen daraus, daß hydraulic lift ein rein passiver Prozeß ist, also keiner aktiven (osmotischen) Komponente bedarf. Weiterhin scheint hydraulic lift ein für die Pflanze vorteilhaftes Konzept zu sein, da eine vorgegebene Transpiration unter Verwendung kleinerer Xylemspannung gewährleistet werden kann.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/1698}
}

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