Beckmann, Melanie: Auswirkungen des Rheinhochwassers auf das Makrozoobenthos seiner Zuflüsse. - Bonn, 2002. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-00960
@phdthesis{handle:20.500.11811/1823,
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author = {{Melanie Beckmann}},
title = {Auswirkungen des Rheinhochwassers auf das Makrozoobenthos seiner Zuflüsse},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2002,
note = {Jeder Abschnitt eines Flussbetts ist in irgendeiner Weise „patchy“ und hat seine eigene Art von Störungen, Kolonisierungsquellen, Kolonisierern und artspezifischen Interaktionen. Aus diesem Grund befinden sich Flussbiozönosen in einem fortwährenden Erholungszustand von unregelmäßigen Störungen. Biologische Erholungsprozesse sind somit ein Kennzeichen von Flusslebensgemeinschaften.
In der vorliegenden Arbeit wurden Störungen von Rheinzuflussmakrozönosen durch die Hochwasser des Rheins und die daraus resultierenden Veränderungen untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass Rheinhochwasser in den Mündungsbereichen seiner Zuflüsse zu abiotischen und biotischen Veränderungen führt:
In allen sechs untersuchten Rheinzuflüssen wies die Mündung (UB01) die feinste Substrat-körnung auf. Ursache hierfür ist wahrscheinlich die reduzierte Strömungsgeschwindigkeit während eines Rheinhochwassers und die dadurch verringerte Schleppkraft des Wassers verbunden mit einer erhöhten Sedimentation.
In der Mündung wurden signifikant weniger Arten und eine geringere Abundanz als in den höher gelegenen Bereichen gefunden und auch die Dominanzstruktur war verändert. Einzelne Taxa dominierten die wenig diverse Makrozönose im UB01, während die Dominanzstruktur in den höher gelegenen Untersuchungsbereichen ausgeglichener und von zuflusstypischen Taxa geprägt wurde. Neozoen aus dem Rhein, die im UB01 vorkamen, konnten im UB02 und 3 nicht mehr nachgewiesen werden.
In allen untersuchten Flüssen waren die gleichen Veränderungen in der Makrozönose in der Fließrichtung zu beobachten: Der Anteil potamaler Arten nahm von der Referenzstelle (UB03) zur Mündung (UB01) hin zu. Mit Ausnahme der Sieg wird dies durch die potamale Makrozönose des Mittelrheins verursacht. Der Anteil strömungsliebender Arten in der Biozönose nahm dagegen in der Fließrichtung ab. Eine mögliche Ursache hierfür liegt in der Herabsetzung der Strömungsgeschwindigkeit im UB 1 während eines Rheinhochwassers. Der Anteil der Pelalbewohner (Feinsediment-) nahm vom UB03 zu UB01 zu. Die Erklärung hierfür ist in der reduzierten Strömungsgeschwindigkeit während des Rheinhochwassers und die dadurch nachlassende Schleppkraft des Wassers mit zunehmender Sedimentation zu suchen. So kommt es bei längeren Hochwasserphasen des Rheins zu Ansammlungen feineren Substrats in den Zuflussmündungen und einer Anpassung der Makrozönose an die veränderten Bedingungen. Das Gleiche gilt für die Abnahme des Anteils der Lithalbewohner (Stein-), die bei einem erhöhten Feinsedimentanteil schlechtere Lebensbedingungen vorfinden.
Die fünfwöchige Entwicklung der Makrozönose im UB01 von Wisper und Gründelbach im Anschluss an ein Rheinhochwasser zeigte einen deutlichen Trend. Der Anteil der potamalen Arten nahm in den fünf Wochen ab, rheophile Arten nahmen im Verhältnis zu und Pelalbewohner nahmen zugunsten der Lithalbewohner ab. Es fand also eine Sukzession im UB01 von Wisper und Gründelbach im Anschluss an ein Hochwasser statt. Durch eine Hauptkomponentenanalyse konnten die Ergebnisse der autökologischen Befunde bestätigt werden. Woche für Woche nahm die Entfernung zwischen Zuflussproben und Rhein zu, was bedeutet, dass die Makrozönosen der Zuflüsse immer verschiedener von der des Rheins wurden.
Ein Einfluss der Zuflüsse auf die Makrozönose des Rheins konnte mit dem durchgeführten Experiment nicht nachgewiesen werden. Im Fall des Gründelbachs musste die Lage der Mündung berücksichtigt werden, so dass hier eine Dateninterpretation nur unter Vorbehalt möglich war.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass Hochwasser des Rheins im Mittelrheingebiet deutliche Auswirkungen auf die Makrozönose der Mündungsbereiche der Zuflüsse haben. Mit dieser Arbeit konnte erstmals gezeigt werden, dass die Einflussnahme von Fließgewässern keine Einbahnstraße strömungsabwärts ist, wie bisher angenommen, sondern in beide Richtungen erfolgen kann.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/1823}
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