Ellinger, Sabine: Interventionsstudie zur Wirkung von moderatem Rotweinkonsum auf ausgewählte redoxsensitive Immunfunktionen bei T-Lymphozyten und Phagozytenpopulationen. - Bonn, 2004. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-03211
@phdthesis{handle:20.500.11811/1873,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-03211,
author = {{Sabine Ellinger}},
title = {Interventionsstudie zur Wirkung von moderatem Rotweinkonsum auf ausgewählte redoxsensitive Immunfunktionen bei T-Lymphozyten und Phagozytenpopulationen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2004,
note = {Problemstellung: Polyphenole sind sekundäre Pflanzenstoffe, die in allen pflanzlichen Nahrungsmitteln vorkommen, in besonders hoher Konzentration im Rotwein. Ihnen werden zahlreiche biologische Wirkungen zugeschrieben, u.a. auch immunmodulierende und antiinflammatorische Effekte. Letztere wurden bisher fast ausschließlich in vitro nachgewiesen. Ziel dieser Arbeit war es daher zu prüfen, ob eine einmalige oder wiederholte nutritive Polyphenolaufnahme durch Konsum von Rotwein (RW) redoxsensitive Immunfunktionen ex vivo beeinflusst, und ob entalkoholisierter Rotwein (ERW) vergleichbare Effekte hat wie RW.
Methoden: A) 27 gesunde Nichtraucher tranken nüchtern einmalig 200 mL RW, 175 mL ERW oder 200 mL Wasser (Kontrolle). Bestimmt wurde der Anteil apoptotischer T-Lymphozyten (Annexin V-Bindungstest) und der Anteil phagozytierender und burstaktiver Granulozyten und Monozyten (Phago-, Bursttest®) vor, 90 und 360 min nach der Intervention. Alle Untersuchungen erfolgten mittels Durchflusszytometrie. B) 49 gesunde Nichtraucher nahmen 6 Wochen lang täglich 200 mL RW oder 175 mL ERW zusätzlich zur gewohnten Kost auf. Eine Kontrollgruppe mit 25 Probanden erhielt kein Getränk. Blutproben wurden morgens nüchtern vor und nach der 6 wöchigen Intervention entnommen und dieselben Parameter untersucht wie bei A).
Ergebnisse: Immunmodulierende Wirkungen, die mit der Intervention in Verbindung gebracht werden können, wurden nur nach einmaligem, nicht aber nach wiederholtem Konsum von RW oder ERW festgestellt. Der Anteil phagozytierender Monozyten stieg 90 min nach Konsum von RW an, aber nicht nach Konsum von ERW, was durch den Alkohol oder die höhere Polyphenolaufnahme mit RW im Vergleich zu ERW bedingt sein könnte. Der Anteil burstaktiver Granulozyten nahm 360 min nach Konsum von ERW ab, während der Anteil burstaktiver Monozyten 90 und 360 min nach Konsum von ERW gegenüber dem Ausgangswert anstieg. Dass diese Veränderungen nur nach Konsum von ERW auftraten, aber nicht nach Konsum von RW, deutet darauf hin, dass der Alkohol im RW die Wirkungen der Polyphenole kompensiert, möglicherweise durch prooxidative Wirkungen oder einer beschleunigten Elimination der Polyphenole. Alle übrigen Parameter blieben unverändert.
Schlussfolgerung: Immunmodulierende Wirkungen wurden nur nach einmaligem Verzehr von RW und ERW bei der unspezifischen zellulären Abwehr festgestellt. Warum nach regelmäßigem Konsum von RW und ERW keine immunmodulierende Wirkungen auftraten, ist unklar. Da die immunmodulierenden Wirkungen der Polyphenole in vitro dosisabhängig sind, ist es denkbar, dass die Polyphenolkonzentration nach 6 wöchigem Konsum im Nüchternblut zu gering war, um den Phagozytoseprozess zu modulieren. Möglicherweise werden aber auch Adaptationsmechanismen aktiviert, um langfristig die Homöostase aufrecht zu halten. Ob eine erhöhte nutritive Aufnahme von anderen Flavonoiden, z.B. Flavonolen, ähnliche Wirkungen auslösen wie die Polyphenole im Rotwein, müsste in Hinblick auf einen möglichen präventiven oder therapeutischen Nutzen bei chronisch-degenerativen, entzündlichen Erkrankungen in weiteren Interventionsstudien überprüft werden.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/1873}
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