Dangendorf, Friederike: Trinkwasserbedingte gastrointestinale Infektionen auch in Deutschland? : Eine Analyse der geographischen Verbreitung gastrointestinaler Infektionen mit Berücksichtigung der Trinkwasserversorgungsstruktur am Beispiel des Rheinisch-Bergischen Kreises. - Bonn, 2003. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-02499
@phdthesis{handle:20.500.11811/1921,
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author = {{Friederike Dangendorf}},
title = {Trinkwasserbedingte gastrointestinale Infektionen auch in Deutschland? : Eine Analyse der geographischen Verbreitung gastrointestinaler Infektionen mit Berücksichtigung der Trinkwasserversorgungsstruktur am Beispiel des Rheinisch-Bergischen Kreises},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2003,
note = {Wieder- und neuentdeckte Krankheitserreger verursachten in den letzten 20 Jahren weltweit zahlreiche trinkwasser-assoziierte Erkrankungen. Erstaunlich ist, dass in Deutschland seit 20 Jahren keine trinkwasserbürtigen gastrointestinalen Infektionen oder gar Ausbrüche gemeldet wurden. Liegt dies vielleicht daran, dass in Deutschland weniger Leitungswasser getrunken wird als in anderen Ländern und in Folge dessen das Infektionsrisiko geringer ist? Möglicherweise ist aber auch die Infektions-Surveillance in Deutschland unzureichend und ein möglicher Zusammenhang von Trinkwasser und Durchfallerkrankungen wird nicht gesehen.
Diesen Aspekten wurde mit verschiedenen methodischen Ansätzen nachgegangen. Mit einer Telefonumfrage wurde der Konsum von Leitungswasser der Bevölkerung in der Beispielregion des Rheinisch-Bergischen Kreises erhoben. Außerdem wurden epidemiologische Datenbasen im Zusammenhang mit Daten zu Trinkwasserversorgungsstruktur erhoben und auf ihre Tauglichkeit für die GIS-gestützte Surveillance untersucht. Mit verschiedenen statistischen Modellen und multivariaten Analysen wurde der Zusammenhang zwischen räumlicher Verbreitung der gastrointestinalen Infektionen und der Trinkwasserversorgung analysiert.
Die empirische Studie zum Trinkwasserkonsumverhalten zeigte, dass der Trinkwasserkonsum mit der Verbreitung von Wassersprudlern seit den 1995er Jahren immens gestiegen ist. Besonders in Familien mit Kindern werden Wassersprudler eingesetzt, so dass Kinder als eine wachsende Risikogruppe identifiziert werden konnte. Mit verschiedenen Methoden des Disease Mapping konnte statistisch nachgewiesen werden, dass tatsächlich räumliche Heterogenität bezüglich der Verbreitung der erfassten Enteritis-Inzidenz im Rheinisch-Bergischen Kreis besteht. Bei Anwendung der partiellen Korrelationsanalyse ergab sich, dass die Inzidenzen in vornehmlich oberflächenwasserversorgten Gemeinde- bzw. Stadtteilen unterdurchschnittlich war. Dieses Ergebnis wurde auch durch die schrittweise multiple Regressionsanalyse bestätigt.
Fazit der Studie ist, dass auch in Deutschland, wie in anderen Ländern mit ähnlich hohen Standards in der Trinkwasserversorgung, jederzeit mit trinkwasserbürtigen GI gerechnet werden muss. Aufgrund fehlender gesetzlicher Regelungen zur Erfassung trinkwasserbürtiger GI ist die derzeitige Surveillance in Deutschland defizitär. Die Aufdeckung eines trinkwasserbedingten Ausbruchs bleibt eher zufällig. Es gibt jedoch keine vollständig sichere Trinkwasserversorgung. Störfälle im Einzugsgebiet und während der Trinkwasseraufbereitung sowie menschliches Versagen können immer wieder auftreten und nur durch geeignete Managementstrategien kontrolliert werden.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/1921}
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