Steinweger, Andreas: Die Auswirkungen waldbaulicher Maßnahmen auf die Laufkäfer (Col., Carabidae) und die Wolfspinnen (Aran., Lycosidae) im Fichten- und Buchenwald (Süderbergland). - Bonn, 2004. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-03521
@phdthesis{handle:20.500.11811/2037,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-03521,
author = {{Andreas Steinweger}},
title = {Die Auswirkungen waldbaulicher Maßnahmen auf die Laufkäfer (Col., Carabidae) und die Wolfspinnen (Aran., Lycosidae) im Fichten- und Buchenwald (Süderbergland)},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2004,
note = {In Zusammenarbeit mit der Hatzfeldt-Wildenburgischen Forstverwaltung wurden in den Jahren 2000 und 2001 die Carabiden und Lycosiden verschiedener Waldbestände in Rheinland-Pfalz untersucht. Anfang der 90er Jahre stellte die private Forstverwaltung die Bewirtschaftung der Wälder von einer schlagweisen auf eine schlagfreie, plenterartige Nutzung um. Zusätzlich wurde mit dem Voranbau reiner Fichtenbestände mit Weißtanne und Buche begonnen. In der vorliegenden Arbeit wurden ein Fichtenwald, ein Buchenwald und ein Fichtenwald mit Voranbau (Fichten-Buchenwald) berücksichtigt. Kleinere ehemalige Windwurfflächen mit Vorwaldcharakter im Buchenwald und im Fichtenwald mit Voranbau wurden zusätzlich mit einer großen Sukzessionswaldfläche verglichen.
Die Erfassung der epigäischen Raubarthropoden erfolgte mit Bodenfallen. Insgesamt konnten 28 Laufkäferarten und 9 Wolfspinnenarten determiniert werden. Die höchsten Artenzahlen bei den Carabiden wies der Buchenwald mit 20 Arten auf. Im reinen Fichtenwald wurden insgesamt nur 10 Arten erfasst, während der Fichten-Buchenwald mit 16 Laufkäfern eine Mittelstellung einnahm. Die Gesamtaktivitätsdichten lagen in den geschlossenen Wäldern zwischen 793 Individuen im Fichtenwald und 896 Individuen im Fichten-Buchenwald. In den beiden Fichtenbeständen dominierte mit einem eudominanten Anteil an der Zönose Carabus problematicus. Im Buchenwald wurde dieser Laufkäfer in geringeren Abundanzen als Abax parallelepipedus und Pterostichus niger erfasst. Die stenöke Waldart Abax ovalis trat nur im Buchenwald mit nennenswerten Individuenzahlen auf, konnte aber im Fichtenwald und im Fichten-Buchenwald ebenfalls nachgewiesen werden. Die Wolfspinnen zeigten auf den Untersuchungsflächen eine vergleichbare Tendenz. Hinsichtlich Artenzahl und Aktivitätsdichte lag der Fichten-Buchenwald mit fünf Arten wieder zwischen dem Buchenwald mit sieben Arten und dem Fichtenwald, in dem nur drei Wolfspinnenarten erfasst werden konnten. Sehr deutliche Unterschiede gab es bei den Abundanzen der Lycosidae, die in den Fichten dominierten Waldbeständen um den Faktor acht niedriger lagen als im Buchenwald mit 508 Individuen. Die hohen Aktivitätsdichten lassen sich dort vor allem auf Pardosa lugubris zurückführen, die einen Dominanzanteil von knapp 90% besitzt. Die Wolfspinne reagiert hier auf die Lichtungseffekte im Wald, hervorgerufen durch die plenterartige Bewirtschaftung. Die Öffnung der Waldstrukturen ermöglicht zudem ein verstärktes Eindringen von eurytopen Offenlandarten und Ubiquisten im Buchenwald. Es treten allerdings auch mehr Waldarten im Buchenwald und im Fichtenwald mit Voranbau auf, so dass das Einbringen von Laubhölzern in reine Fichtenbestände insgesamt positive Auswirkungen auf die Laufkäfer- und Wolfspinnenzönose besitzt.
Im Sukzessionswald konnten insgesamt 20 Laufkäferarten nachgewiesen werden. Die Waldarten Abax parallelepipedus und Pterostichus niger traten hier mit ähnlichen Dominanzen auf wie im Buchenwald. Zusätzlich konnte aber auch mit Amara aenea eine Offenlandart mit dominantem Anteil erfasst werden. Bei den Wolfspinnen kamen alle neun im Untersuchungsgebiet festgestellten Arten mit zusammen 278 Individuen vor. Auch hier erreichte Pardosa lugubris die höchsten Aktivitätsabundanzen vor Trochosa terricola.
Die kleinen Vorwaldstadien im Buchenwald und im Fichten-Buchenwald zeigen beide sehr hohe Übereinstimmungen in ihren Zönosen mit der umgebenden Waldfläche. In diesem Vorwaldstadium kann sich auf kleinen Teileinheiten keine eigene Laufkäfer- oder Wolfspinnenzönose etablieren. Dies verdeutlichen auch die Unterschiede zum Sukzessionswald. Dieser weist zwar auf großer Fläche einen ähnlichen Zustand der Vegetation wie die kleinen Windwurfbereiche auf, bietet aber durch seine größere Heterogenität lokal auch noch Offenlandarten ein geeignetes Habitat.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2037}
}

Die folgenden Nutzungsbestimmungen sind mit dieser Ressource verbunden:

InCopyright