Droß, Thomas: Neue Vanadiumphosphate und das Redox-Verhalten von Phosphaten des Vanadiums und Urans : Phasengleichgewichte, Sauerstoffkoexistenzdrücke und kristallographische Untersuchungen. - Bonn, 2004. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-03770
@phdthesis{handle:20.500.11811/2048,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-03770,
author = {{Thomas Droß}},
title = {Neue Vanadiumphosphate und das Redox-Verhalten von Phosphaten des Vanadiums und Urans : Phasengleichgewichte, Sauerstoffkoexistenzdrücke und kristallographische Untersuchungen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2004,
note = {Die Kenntnis der Phasenverhältnisse im System V/P/O bei 800ºC konnte im Rahmen dieser Arbeit durch isotherme Temperexperimente und chemischen Transport im Temperaturgradienten vervollständigt werden. Es zeigt sich, dass alle Vanadiumoxide auf dem binären Schnitt von VO2 bis V2O3 mit VPO4 im Gleichgewicht stehen. VO2 steht darüber hinaus mit der neuen Phase R2(V) (Lipscombit-/Lazulit-Strukturfamilie) und (VO)2P2O7 im Gleichgewicht. Bei V6O13 und V2O5 konnten Koexistenzen zu (VO)2P2O7 und im Falle von V2O5 zusätzlich zu VOPO4 gefunden werden.
Es konnten alle Phasenbeziehungen zum katalytisch aktiven (Partialoxidation von Alkanen) (VO)2P2O7 ermittelt werden. Das Vanadyldiphosphat koexistiert (bei 800ºC) mit VPO4, R2(V), V2(VO)(P2O7)2, VO2, VO(PO3)2, VOPO4 und bei 600ºC auch mit V2O5. Vanadiumphosphate mit Vanadium in der alleinigen Oxidationsstufe +II traten nicht auf. Das bereits in früheren Experimenten beobachtete Vanadium(III)-tetraphosphat V2P4O13 konnte unter Gleichgewichtsbedingungen bei 800ºC nicht erhalten werden.
Chemische Transportexperimente mit VPO4 im Temperaturgradienten von 900 -> 800ºC unter Verwendung von VCl3 als Transportmittel zeigen für VPO4 hohe Transportraten ohne Angriff der Wand der Kieselglasampullen. Modellrechnungen lieferten die Transportgleichung. Bei weiteren Transportexperimenten konnte das bisher noch nicht bekannte VP3SiO11 in Form von gelb-grünen Plättchen abgeschieden werden. Die Kristallstruktur (R -3 c, Z = 12, a = 8,289(1) Å, c = 39,071(7) Å, wR2 = 0,063; 977 symmetrieunabhängige Reflexe; 51 Parameter) wurde verfeinert. Die Struktur wird von einem dreidimensionalen Silicophosphatnetzwerk aufgebaut. Experimente zur Stabilisierung von V2+-Ionen in quaternären Phosphaten AVP2O7 (A = Erdalkalimetallion) führten zur Darstellung des im Langbeinit-Strukturtyp kristallisierenden Barium-Vanadium(III)-orthophosphats Ba3V4(PO4)6. Die Struktur konnte in der für Langbeinite typischen Raumgruppe P 213 gelöst und verfeinert werden (Z = 2, a = 8,8825(7) Å, wR2 = 0,057; 930 symmetrieunabhängige Reflexe; 61 Parameter).
Mit Hilfe einer Messapparatur, die mit sauerstoffsensitiven ZrO2-Elektroden ausgestattet war, wurden im Dreistoffsystem V/P/O Sauerstoffpartialdruckmessungen durchgeführt (T = 600 bis 900ºC, p(O2) = 10-25 bis 10-10 atm). Messungen der Temperaturabhängigkeit des Sauerstoffpartialdruckes lieferten den experimentellen Zugang zu den thermodynamischen Daten von VPO4, V2OPO5 und (VO)2P2O7. Mit den neu gewonnen Werten lassen sich die Daten der nicht durch Sauerstoffpartialdruckmessungen experimentell zugänglichen Vanadiumphosphate auf der Grundlage von Abschätzungen anpassen. Es konnte somit ein vollständiger, in sich konsistenter Satz von thermodynamischen Daten erhalten werden. Dieser erlaubt, die Phasenbeziehungen im Dreistoffsystem V/P/O in thermodynamischen Modellrechnungen nachzuvollziehen.
Gleichgewichtsuntersuchungen im Dreistoffsystem U/P/O lieferten Erkenntnisse über die Phasenbeziehungen in weiten Bereichen des Systems. Der Verlauf der Gleichgewichtslinien zeigt Ähnlichkeiten zu den Systemen M/P/O der Metalle Titan und Tantal. Diese zeichnen sich durch Koexistenz der Metalloxide (TiO2, Ta2O5) mit Phosphordampf aus. Bemerkenswert ist, dass unter den gewählten Gleichgewichtsbedingungen im System U/P/O keine wasserfreien Phosphate mit Uran in Oxidationsstufen niedriger als +4 existieren. Bei Transportexperimenten mit UP2O7 und dem Transportmittel ZrCl4 trat das bislang unbekannte Uran(IV)-phosphatchlorid UPO4Cl in Form smaragdgrüner, prismatischer Kristalle auf. Die Kristallstruktur (Cmcm, Z = 4, a = 5,2289(7) Å, b = 11,709(2) Å, c = 6,9991(8) Å, wR2 = 0,047; 365 symmetrieunabhängige Reflexe; 26 Parameter) wurde aus Einkristalldaten bestimmt und verfeinert. Sie enthält [UIVO6Cl2]-Koordinationspolyeder. Polarisierte Einkristallabsorptionsspektren wurden gemessen.
Massenspektrometrische Untersuchungen der Gasphasenspezies beim chemischen Transport von UTaO5 mit Cl2, unter den vorherrschenden oxidierenden Bedingungen, zeigen eindeutig die Bildung von UO2Cl2,g und TaOCl3,g in der Gasphase. Nach thermodynamischen Modellrechnungen mit Daten aus der Literatur zum chemischen Transport von UP2O7 mit ZrCl4 können die Oxidchloride UOCl2,g und ZrOCl2,g als transportbestimmende Spezies für die Wanderung der Metalle im Temperaturgradienten angenommen werden.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2048}
}

The following license files are associated with this item:

InCopyright