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Nachhaltige Entwicklung im Hochgebirge
Eine Systemanalyse von Mensch-Umwelt-Szenarien im Lötschental (Zentral-Alpen)

dc.contributor.advisorWiniger, Matthias
dc.contributor.authorBörst, Uwe-Jens
dc.date.accessioned2020-04-08T20:25:24Z
dc.date.available2020-04-08T20:25:24Z
dc.date.issued2006
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/2592
dc.description.abstractDie vorliegende Arbeit versteht sich als Beitrag zur Erforschung und Formulierung von Konzepten zur Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung im Hochgebirge. Auf der Basis eines retrospektiven, diachronen Ansatzes werden die Strukturen des Mensch-Umwelt-Systems Lötschental (Wallis/Schweiz) für verschiedene Zeitschnitte (1900 - 1965 - 2004) im Hinblick auf Merkmale und Muster untersucht, die eine nachhaltige Entwicklung begünstigen oder erschweren. Die jeweiligen systemimmanenten Wechselbeziehungen und Strukturmerkmale werden auf der Grundlage einer umfangreichen statistischen und empirischen Datenbasis dargestellt. Als methodisches Instrumentarium zur Beurteilung der Systemkybernetik kommt das ‘Sensitivitätsmodell’ (F. Vester) zum Einsatz, mit dessen Hilfe interaktiv und iterativ Schlüsselgrößen für das Systemverhalten isoliert und bewertet werden können.
Dem traditionellen, subsistenznahen Wirtschaftssystem zu Beginn des 20. Jh. setzten vor allem die physischen Rahmenbedingungen enge Nutzungsgrenzen. Direkte, räumlich überschaubare und individuell nachvollziehbare Ursache-Wirkungszusammenhänge, ein ausgeprägter Kollektivismus, verbunden mit einem (zwangs-)konservativen Adaptionsverhalten, garantierten regelmäßige reproduktive Tätigkeiten sowie die Einhaltung von Nutzungsgrenzen. Über Jahrhunderte wurde so eine dauerhafte nachhaltige Nutzung sichergestellt, Entwicklungsmöglichkeiten allerdings weitestgehend unterbunden.
In den 60er Jahren löste eine zunehmende Verkehrserschließung eine dynamische Systemöffnung aus. Trotz attraktiver Verdienstmöglichkeiten in den Industriezentren im Rhonetal wurden vorerst die traditionellen Landbewirtschaftungsformen – trotz der damit verbundenen zusätzlichen Arbeitsbelastung - weitergeführt. Die allmähliche, sukzessive Aufgabe arbeitsintensiver, reproduktiver, landschaftspflegerischer Tätigkeiten blieb anfangs ohne gravierende Folgen (zeitverzögertes Systemverhalten). Die zunehmende Individualisierung der Lebens- und Wirtschaftsformen verlief parallel mit einer wachsenden Emanzipation von physischen Rahmenbedingungen und dörflicher Solidarität.
Bis 2004 führten veränderte Nutzungsansprüche zu einer weitgehenden Neuinterpretation des Lebensraumes. Die wirtschaftlich deutlich verbesserte Situation der lokalen Akteure wurde erkauft durch eine partielle soziale Entwurzelung und eine Vielzahl ökologischer Probleme durch Über- und Unternutzungen. Eine extreme Außenabhängigkeit (Arbeits-, Waren- und Dienstleistungsmärkte), sowie räumlich und zeitlich weitgehend entkoppelte Ursache – Wirkungszusammenhänge gehen einher mit fehlenden lokalen Rückkopplungen und nicht - oder nur bedingt - angepassten Regelungs- und Kontrollmechanismen. Eine nachhaltige Entwicklung erscheint unter diesen Rahmenbedingungen eher unwahrscheinlich.
Um den dauerhaften Erhalt des Lötschentales als Lebensraum zu garantieren (nachhaltige Nutzung) gilt es - aufbauend auf eine Jahrhunderte währende Erfahrung im Umgang mit einem alpinen Ökosystem (historischer Ansatz) - Strategien zu entwickeln, die auch Anpassungen an sich verändernde Rahmenbedingungen zulassen (nachhaltige Entwicklung).
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectNachhaltige Entwicklung
dc.subjectSensitivitätsmodell
dc.subjectNachhaltigkeit
dc.subjectMensch-Umwelt-Szenarien
dc.subjectAlpen
dc.subjectHochgebirge
dc.subject.ddc550 Geowissenschaften
dc.subject.ddc910 Geografie, Reisen
dc.titleNachhaltige Entwicklung im Hochgebirge
dc.title.alternativeEine Systemanalyse von Mensch-Umwelt-Szenarien im Lötschental (Zentral-Alpen)
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-07103
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID710
ulbbnediss.date.accepted29.03.2005
ulbbnediss.fakultaetMathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
dc.contributor.coRefereeSchenk, Winfried


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