Schreiber, Daniela: Auswirkungen von Cannabiskonsum auf das endogene Cannabinoidsystem : Entwicklung einer LC-MS/MS-Analytik zur Messung von Endocannabinoiden im Serum. - Bonn, 2007. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-09650
@phdthesis{handle:20.500.11811/3057,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-09650,
author = {{Daniela Schreiber}},
title = {Auswirkungen von Cannabiskonsum auf das endogene Cannabinoidsystem : Entwicklung einer LC-MS/MS-Analytik zur Messung von Endocannabinoiden im Serum},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2007,
note = {Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung der Auswirkungen von Cannabiskonsum auf das endogene Cannabinoidsystem. Dazu wurde zunächst eine LC-MS/MS-Methode zur Bestimmung der endogenen Cannabinoide AEA, OEA und PEA in humanem Serum entwickelt. Die potentielle Eignung der entwickelten Methode wurde durch die Validierung sichergestellt.
In einer anschließenden Studie wurde dann der Einfluss von Cannabiskonsum auf endogene Cannabinoidkonzentrationen sowie die Auswirkungen auf das periphere Cannabinoid-Rezeptorsystem untersucht. Dazu wurden die endogenen Cannabinoidkonzentrationen von AEA, OEA und PEA in humanem Serum mit Hilfe der neu entwickelten Meßmethode bestimmt und zudem die mRNA-Expression der beiden CB-Rezeptoren CB1 und CB2 weißer Blutzellen untersucht.
Es gelang im Rahmen dieser Arbeit zum ersten Mal ein Verfahren zu entwickeln, dass sich im Vergleich zu bisher existierenden Methoden durch höhere Sensitivität auszeichnet und das durch optimierte Probenhandhabung und -aufbereitung valide Messergebnisse für Endocannabinoide im Serum gewährt.
Unsere Studie zeigte einen signifikanten Anstieg aller drei untersuchten endogenen Liganden sowie eine Erhöhung der CB2-Rezeptor-mRNA-Expression bei Cannabiskonsumenten. Diese Ergebnisse lassen feststellen, dass der mehr als 20malige Konsum von Cannabis im Leben signifikante Veränderungen im endogenen Cannabinoidsystem, vor allem im so genannten "Immunocannabinoidsystem" bedingt. Der CB2-Rezeptor ist gegenüber dem CB1-Rezeptor vermehrt im Immunsystem zu finden und man geht heute davon aus, dass er beim primären Signalweg der endocannabinoidergen Immunmodulation eine wichtige Rolle spielt und somit in die Immunantwort des Körpers involviert ist.
Bei allem Probanden der Studie handelte es sich um gesunde Personen, so dass die Frage der potentiellen Auswirkungen dieser signifikanten Veränderungen des endogenen Cannabinoidsystems nach mehrfachem Konsum exogener Cannabinoide zunächst offen bleibt. Aufgrund der neuromodulatorischen Eigenschaften endogener Cannabinoide könnte es sich auch hier um einen solchen Effekt handeln. Möglicherweise dienen die erhöhten Ligandenkonzentrationen dem Körper dazu, die durch dauerhaft erhöhte Zufuhr exogener Cannabinoide entstehende Rezeptor-vermittelte Toleranz temporär zu kompensieren und durch höhere Rezeptor-Gen-Transkription und Translationsaktivität dieses Defizit wieder auszugleichen. Vielleicht sind die Veränderungen aber auch Ausdruck einer anhaltenden Dysregulation des Systems verursacht durch vermehrten Cannabiskonsum, dessen Auswirkungen erst zu einem späteren Zeitpunkt klinisch sichtbar werden.
Die genauen Funktionen des endogenen Cannabinoidsystems sind bis heute immer noch weitgehend ungeklärt und auch der Einfluss exogener Cannabinoide auf dieses scheinbar sehr sensitive System ist humanexperimentell kaum untersucht. Vor allem daher bietet die in dieser Arbeit entwickelte Methode zur Bestimmung endogener Cannabinoide im Serum eine geeignete Basis zur weiteren Aufklärung der Rolle des endogenen Cannabinoidsystems an physiologischen wie auch pathologischen Prozessen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/3057}
}

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