Lutz, Holger Heinz: Homocysteintoxizität : Die Entstehung reaktiver Sauerstoffspezies durch Kupferdepletion in PC12-Zellen, Neuroblastomzellen und primären zerebellären Neuronen. - Bonn, 2008. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-15664
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Schwere Hyperhomocysteinämien (z.B. bei der klassischen Homocystinurie) präsentieren sich häufig mit ausgeprägter neurologischer Symptomatik wie mentaler Retardierung oder Anfallsleiden. Auch eine moderate Hyperhomocysteinämie ist z.B. mit einer verminderten kognitiven Leistung im Alter und dem Morbus Alzheimer assoziiert. In der hier vorliegenden Arbeit wurden die durch Homocystein ausgelösten neurotoxischen Effekte und pathophysiologischen Grundlagen an Phäochromozytomzellen (PC12), humanen Neuroblastomzellen (SH-SY5Y) und primären zerebellären Rattenneuronen (CGN) untersucht.
Es konnte gezeigt werden, dass Homocystein Apoptose induziert. Durch Belastung der Zellen mit Homocystein kommt es zeitabhängig zu einer Abnahme der Aktivität der Cytochrom c-Oxidase (COX). Homocystein bindet deren Kofaktor Kupfer und führt so zur COX-Defizienz. Durch eine Beladung der Zellen mit Kupfer vor einer Belastung mit Homocystein konnte dessen Toxizität in allen verwendeten Zelllinien signifikant verringert werden.
Weiterhin entsteht oxidativer Stress, der als Mechanismus der Homocystein-Toxizität angesehen wird, nach den hier dargestellten Ergebnissen nicht primär durch Homocystein selbst; im Gegenteil verringerte die Inkubation mit Hcy zunächst die Entstehung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS). Im zeitlichen Verlauf über 24 Stunden zeigte sich ein langsamer Anstieg der ROS, welcher allerdings einer zunehmenden Störung der Atmungskettenfunktion (COX) folgte. Die Entstehung von ROS ist somit vermutlich als sekundärer Effekt durch die Hemmung der oxidativen Phosphorylierung über die Hemmung der COX zu werten. Homocystein bindet Kupfer und führt so zu einer verminderten Aktivität der Kupfer-abhängigen COX.
Die Ergebnisse dieser Arbeit geben neue Einblicke in die Mechanismen der Homocystein-Toxizität. Dies gilt insbesondere für Erkrankungen, in deren Pathogenese dem Kupfer und Homocystein eine Rolle spielen könnten (u.a. Morbus Parkinson oder Morbus Alzheimer). Durch die Klärung dieser grundlegenden Mechanismen bieten sich neue therapeutische Ansätze für Patienten mit diesen Krankheiten oder mit erhöhten Homocystein-Plasma-Spiegeln, bei denen eine Hcy-Senkung und Kupfersubstitution bzw. -depletion eine wichtige Ergänzung ihrer Therapie darstellen könnten.

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