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Homocysteintoxizität
Die Entstehung reaktiver Sauerstoffspezies durch Kupferdepletion in PC12-Zellen, Neuroblastomzellen und primären zerebellären Neuronen

dc.contributor.advisorWüllner, Ullrich
dc.contributor.authorLutz, Holger Heinz
dc.date.accessioned2020-04-13T00:34:52Z
dc.date.available2020-04-13T00:34:52Z
dc.date.issued2008
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/3795
dc.description.abstract

Schwere Hyperhomocysteinämien (z.B. bei der klassischen Homocystinurie) präsentieren sich häufig mit ausgeprägter neurologischer Symptomatik wie mentaler Retardierung oder Anfallsleiden. Auch eine moderate Hyperhomocysteinämie ist z.B. mit einer verminderten kognitiven Leistung im Alter und dem Morbus Alzheimer assoziiert. In der hier vorliegenden Arbeit wurden die durch Homocystein ausgelösten neurotoxischen Effekte und pathophysiologischen Grundlagen an Phäochromozytomzellen (PC12), humanen Neuroblastomzellen (SH-SY5Y) und primären zerebellären Rattenneuronen (CGN) untersucht.
Es konnte gezeigt werden, dass Homocystein Apoptose induziert. Durch Belastung der Zellen mit Homocystein kommt es zeitabhängig zu einer Abnahme der Aktivität der Cytochrom c-Oxidase (COX). Homocystein bindet deren Kofaktor Kupfer und führt so zur COX-Defizienz. Durch eine Beladung der Zellen mit Kupfer vor einer Belastung mit Homocystein konnte dessen Toxizität in allen verwendeten Zelllinien signifikant verringert werden.
Weiterhin entsteht oxidativer Stress, der als Mechanismus der Homocystein-Toxizität angesehen wird, nach den hier dargestellten Ergebnissen nicht primär durch Homocystein selbst; im Gegenteil verringerte die Inkubation mit Hcy zunächst die Entstehung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS). Im zeitlichen Verlauf über 24 Stunden zeigte sich ein langsamer Anstieg der ROS, welcher allerdings einer zunehmenden Störung der Atmungskettenfunktion (COX) folgte. Die Entstehung von ROS ist somit vermutlich als sekundärer Effekt durch die Hemmung der oxidativen Phosphorylierung über die Hemmung der COX zu werten. Homocystein bindet Kupfer und führt so zu einer verminderten Aktivität der Kupfer-abhängigen COX.
Die Ergebnisse dieser Arbeit geben neue Einblicke in die Mechanismen der Homocystein-Toxizität. Dies gilt insbesondere für Erkrankungen, in deren Pathogenese dem Kupfer und Homocystein eine Rolle spielen könnten (u.a. Morbus Parkinson oder Morbus Alzheimer). Durch die Klärung dieser grundlegenden Mechanismen bieten sich neue therapeutische Ansätze für Patienten mit diesen Krankheiten oder mit erhöhten Homocystein-Plasma-Spiegeln, bei denen eine Hcy-Senkung und Kupfersubstitution bzw. -depletion eine wichtige Ergänzung ihrer Therapie darstellen könnten.

dc.description.abstract

Homocysteine toxicity: The induction of reactive oxygen species through depletion of copper in PC12 cells, neuroblastoma cells and cerebellar granule neurons
Severe hyperhomocysteinemia (e.g. in homocystinuria) often presents with neurological symptoms like mental retardation or epileptic seizures. Mild hyperhomocysteinemia is also associated with cognitive impairment in the elderly and Morbus Alzheimer. In this study, we examined the neurotoxic effects on PC12 cells, SH-SY5Y (neuroblastoma) cells and primary cerebellar rat neurons (CGN). Homocysteine induces apoptosis in PC12 cells.
Homcysteine-treatment leads to decreased cytochrome c-oxidase activity. Cu(2+) supplementation prior to HCys treatment preserved COX activity and prevented cell death in all cell lines. Oxidative stress (ROS) was not directly induced by homocysteine, but increased time-dependent with loss of COX function after homocysteine treatment. The Cu(2+) chelating action of homocysteine and impairment of COX activity represent novel mechanisms of homocysteine neurotoxicity, which might be preventable by supplementation of Cu(2+).

dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectHomocystein
dc.subjectKupfer
dc.subjectoxidativer Stress
dc.subjectPC12
dc.subjectCytochrom C-oxidase
dc.subjecthomocysteine
dc.subjectcopper
dc.subjectoxidative stress
dc.subjectcytochrome c-oxidase
dc.subject.ddc610 Medizin, Gesundheit
dc.titleHomocysteintoxizität
dc.title.alternativeDie Entstehung reaktiver Sauerstoffspezies durch Kupferdepletion in PC12-Zellen, Neuroblastomzellen und primären zerebellären Neuronen
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-15664
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID1566
ulbbnediss.date.accepted06.10.2008
ulbbnediss.fakultaetMedizinische Fakultät
dc.contributor.coRefereeKunz, Wolfram S.


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