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Einfluss des Konsums von Erfrischungsgetränken auf den Ernährungs- und Gesundheitsstatus von Kindern

dc.contributor.advisorStehle, Peter
dc.contributor.authorLibuda, Lars
dc.date.accessioned2020-04-13T15:40:54Z
dc.date.available2020-04-13T15:40:54Z
dc.date.issued23.01.2009
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/3931
dc.description.abstractIn Studien in den USA wurden bei Kindern und Jugendlichen Zusammenhänge zwischen dem Verzehr von Erfrischungsgetränken und der Entstehung von Übergewicht sowie einer Verschlechterung der Ernährungsqualität und des Knochenstatus beobachtet. Aufgrund von Unterschieden in den Verzehrsgewohnheiten, in der Getränkezusammensetzung und den Lebensgewohnheiten könnten diese Studienergebnisse möglicherweise bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland nicht zutreffen. Anhand der Daten der DONALD Studie (Dortmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study) wurde daher untersucht, inwiefern der Verzehr von Erfrischungsgetränken auch bei in Deutschland lebenden Kindern und Jugendlichen mit Gesundheitsparametern assoziiert ist.
Es wurde beobachtet, dass die Kinder und Jugendlichen der DONALD Studie etwa 10 % ihrer Gesamtenergie über Erfrischungsgetränke und Fruchtsäfte zuführten (Kapitel 3). Daher scheinen auch in Deutschland klinisch relevante Auswirkungen des Konsums von Erfrischungsgetränken und Fruchtsäften bei Kindern und Jugendlichen möglich.
Die Energieaufnahme aus Getränken wurde bei Kindern und Jugendlichen der DONALD Studie nur unzureichend durch eine Reduktion der Energieaufnahme aus fester Nahrung kompensiert und führte damit zu einer Steigerung der Gesamtenergiezufuhr (Kapitel 4). Damit könnte der Verzehr von Erfrischungsgetränken und auch Fruchtsäften zu einem Ungleichgewicht in der Energiebilanz beitragen und längerfristig zu einer Gewichtszunahme führen.
Es wurde festgestellt, dass die Steigerung des Verzehrs von energiehaltigen Getränken, also Erfrischungsgetränken und Fruchtsäften insgesamt, bei Mädchen in einem 5-jährigen Untersuchungszeitraum mit einer gleichzeitigen Steigerung des BMI Standard Deviation Scores (BMI-SDS) verbunden war (Kapitel 5). Bei Jungen wurde nur ein Querschnittszusammenhang zwischen dem Verzehr von Fruchtsäften und dem BMI-SDS bei der jeweils ersten Untersuchung beobachtet. Daher könnte der Verzehr von energiehaltigen Getränken zumindest bei Mädchen in Deutschland das Übergewichtsrisiko steigern.
Der Verzehr von Erfrischungsgetränken war bei Jungen und Mädchen der DONALD Studie negativ mit der Zufuhr verschiedener Nährstoffe assoziiert (Kapitel 6). Bemerkenswert war besonders der negative Effekt auf die Folat- und Kalziumzufuhr bei Mädchen aufgrund der in verschiedenen Altersklassen durchschnittlich bereits bestehenden niedrigen Zufuhr. Bei Jungen und Mädchen wurde ein negativer Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Erfrischungsgetränken und der Ernährungsqualität insgesamt festgestellt, der allerdings bei Mädchen stärker ausgeprägt war als bei Jungen. Da sich die durchschnittliche Ernährungsqualität mit zunehmendem Alter bei Mädchen verschlechterte, könnte ein hoher Erfrischungsgetränkeverzehr in Hinsicht auf die Ernährungsqualität besonders bei jugendlichen Mädchen relevant sein.
Zwischen dem langfristigen Verzehr von Erfrischungsgetränken und verschiedenen Parametern des Modeling und Remodeling der Knochen, die am Unterarm mittels peripherer quantitativer Computertomographie (pQCT) gemessen wurden, wurde eine negative Assoziation nachgewiesen (Kapitel 7). Dieser Effekt des Verzehrs von Erfrischungsgetränken beruhte nicht in erster Linie auf einer Verdrängung der Milch aus der Ernährung, sondern auf einer geringeren Proteinzufuhr. Durch die beobachteten negativen Assoziationen mit verschiedenen Knochenparametern wie beispielsweise dem Knochenmineralgehalt und dem polaren Strenght Strain Index (SSI), einem Indikator für die Bruchfestigkeit der Knochen, könnte der Verzehr von Erfrischungsgetränken das Risiko für Knochenbrüche in der Kindheit und für Osteoporose im späteren Leben erhöhen.
Insgesamt zeigten die Ergebnisse der verschiedenen Arbeitsschritte, dass der Verzehr von Erfrischungsgetränken und zum Teil auch der Verzehr von Fruchtsäften bei Jungen und Mädchen in der DONALD Studie das Risiko für die Entstehung weit verbreiteter ernährungsmitbedingter Erkrankungen wie Adipositas und Osteoporose erhöht. Eine Einschränkung des Konsums dieser Getränke kann somit einen sinnvollen Beitrag im Rahmen ganzheitlicher Präventionsstrategien für Kinder und Jugendliche in Deutschland leisten.
dc.description.abstractInfluence of soft drink consumption on the nutrition and health status of children
US-American studies have not only observed associations between soft drink consumption and obesity, but also with poor of dietary quality and bone status in children and adolescents. Due to differences in dietary habits, contents of beverages, and lifestyle factors these results may not necessarily be transferable to children and adolescents in Germany. Therefore, data from the DONALD study (Dortmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study) were used to analyse the association between soft drink consumption and health outcomes in children and adolescents in Germany.
Consumption of soft drinks and fruit juices accounted for nearly 10 % of total energy intake in children and adolescents from the DONALD study (chapter 3). Therefore, clinically relevant consequences of soft drink consumption are also conceivable in Germany.
Energy consumed as part of beverages was incompletely compensated for by lower consumption of energy from other foods, which resulted in an increase in total energy intake in children and adolescents from the DONALD study (chapter 4). Accordingly, the consumption of soft drinks, and also fruit juices, might result in an energy imbalance and weight gain in the long-term.
Consumption of energetic beverages, i.e. soft drinks and fruit juices, was found to be associated with a concurrent increase in BMI Standard Deviation Scores (BMI-SDS) over a 5-year examination period in girls (chapter 5). In boys, only a cross-sectional association between the consumption of fruit juices at baseline and baseline BMI-SDS was observed. Therefore, consumption of energetic beverages might increase the risk of overweight at least in German girls.
The consumption of soft drinks was negatively associated with the intake of various nutrients in boys and girls (chapter 6). Most remarkable was the negative effect on folic acid and calcium due to inadequate mean intakes of these nutrients in various age groups in girls. There was a negative association between the consumption of soft drinks and overall diet quality in both, boys and girls. However, this association was stronger in girls. Since mean diet quality decreased with age in girls, high soft drink consumption in adolescent girls in particular might be cause for concern.
Long-term consumption of soft drinks was observed to be negatively associated with several parameters of bone modeling and remodeling of the forearm measured using peripheral quantitative computed tomography (pQCT) (chapter 7). This effect of soft drink consumption was not primarily mediated by milk displacement, but by lower protein intakes. Due to the observed negative associations with bone mineral content and polar strength strain index (SSI), which is an indicator of bone strength, the consumption of soft drinks might increase the risk of fractures in childhood and osteoporosis in later life.
Overall, the results of these analyses provided evidence that the consumption of soft drinks, and of fruit juices to some extent, increases the risk of developing diet-related diseases such as obesity and osteoporosis in boys and girls participating in the DONALD study. Therefore, limiting the consumption of these beverages would appear to be an important component of a public health prevention strategy in German children and adolescents.
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectSoftdrinks
dc.subjectÜbergewicht
dc.subjectBMI
dc.subjectErnährungsqualität
dc.subjectKnochenstatus
dc.subjectoverweight
dc.subjectnutritional quality
dc.subjectbone status
dc.subject.ddc630 Landwirtschaft, Veterinärmedizin
dc.titleEinfluss des Konsums von Erfrischungsgetränken auf den Ernährungs- und Gesundheitsstatus von Kindern
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-16448
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID1644
ulbbnediss.date.accepted11.12.2008
ulbbnediss.fakultaetLandwirtschaftliche Fakultät
dc.contributor.coRefereeRemer, Thomas


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