Frings-Meuthen, Petra: Einfluss einer hohen Kochsalzzufuhr auf die Natriumspeicherung, den Knochenstoffwechsel und den Säure-Basen Haushalt bei ambulanten sowie immobilisierten Probanden. - Bonn, 2009. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-16639
@phdthesis{handle:20.500.11811/3936,
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note = {Ziel der vorliegenden Arbeit war die Untersuchung der Auswirkungen einer hohen Kochsalzzufuhr (NaCl-Zufuhr) auf die Form der Natriumspeicherung, den Säure-Basen Haushalt und auf den Knochenstoffwechsel. In diesem Zusammenhang stellen Astronauten eine vulnerable Gruppe dar und wurden daher besonders betrachtet. Zum einen haben sie eine hohe NaCl-Zufuhr, die vermutlich auf einen reduzierten Geschmackssinn im All zurückzuführen ist, und zum anderen weisen sie, aufgrund fehlender mechanischer Belastung (Immobilisation) im All, einen erhöhten Knochenabbau auf. In welcher Form Natrium auch, entgegen der gängigen Lehrbuchmeinung, ohne gleichzeitige Wassereinlagerung (osmotisch inaktiv), gespeichert werden kann und in welchem Zusammenhang der Säure-Basen Haushalt zu einem kochsalzinduzierten Knochenabbau steht, wurde anhand zweier stationärer Studien an 9 (Studie 1) bzw. 8 (Studie 2) gesunden, jungen, männlichen Probanden untersucht. Beide Studien von je 28 (Studie 1) bzw. 2 x 21 Tagen (Studie 2) fanden im Stoffwechsellabor des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) statt.
In Studie 1 erhielten die Probanden in 4 aufeinanderfolgenden Phasen eine unterschiedliche diätetische Kochsalzzufuhr (Phase 1 und 4 mit jeweils 6 Tagen: 0,7 mmol NaCl/kgKG/Tag; Phase 2 mit 6 Tagen: 2,8 mmol NaCl/kgKG/Tag; Phase 3 mit 10 Tagen: 7,7 mmol NaCl/kgKG/Tag). In Studie 2 wurden die Probanden nach einer 4-tägigen Adaptationsphase für 14 Tage im 6° Kopftieflagemodell immobilisiert und erhielten im cross-over design eine hohe (7,7 mmol NaCl/kgKG/Tag) und niedrige (0,7 mmol NaCl/kgKG/Tag) Kochsalzzufuhr. In beiden Studien wurde die Art der Natriumspeicherung durch die Erstellung täglicher metabolischer Bilanzen des Natrium-, Wasser- und Kaliumhaushaltes und durch Körpergewichtsveränderungen ermittelt. Der Einfluss auf den Knochenstoffwechsel wurde durch die Bestimmung von Knochenformations- (bAP, PINP, Osteocalcin) und Knochenresorptionsmarkern (CTX, NTX) bestimmt. Blutgasanalysen und pH Wert-Messungen im 24-h Urin gaben Aufschluss über gleichzeitige Veränderungen im Säure-Basen Haushalt.
Bei hoher NaCl-Zufuhr wurde eine Natriumspeicherung zwischen 290 ± 226 mmol (Studie 1) und 335 ± 266 mmol (Studie 2) beobachtet, die in Studie 1, anhand der betrachteten Kalium- und Wasserbilanz, als vorwiegend osmotisch inaktiv einzustufen war. Bei immobilisierten Probanden hingegen ging die Natriumspeicherung mit einer negativen Kaliumbilanz einher, was die Folge einer osmotisch neutralen Natriumspeicherung mit einem intrazellulären Kaliumaustausch darstellen könnte. In Bezug auf den Knochenstoffwechsel zeigten beide Studien bei hoher NaCl-Zufuhr sowohl einen signifikanten Anstieg der Calcium- als auch der CTX- bzw. NTX-Exkretion (in beiden Studien p < 0,001). Die Knochenformationsmarker blieben unverändert. Gleichzeitig war eine hohe NaCl-Zufuhr begleitet von einer milden metabolischen Azidose, die sich in einem sinkenden pH Wert (nur in Studie 1) und einer sinkenden Bikarbonat- und Base Excess-Konzentration innerhalb des Normbereichs äußerte. Schlussfolgernd bleibt festzuhalten:
1. Eine Natriumspeicherung bei hoher Kochsalzzufuhr von 7,7 mmol NaCl/kgKG/Tag erfolgt zum Teil ohne gleichzeitige Wassereinlagerung, die sich unter den gegebenen Studienbedingungen bei ambulanten Probanden als vorwiegend osmotisch inaktiv (Studie 1) und bei immobilisierten Probanden (Studie 2) als vorwiegend osmotisch neutral im Austausch mit Kalium äußerte.
2. Die Erzeugung einer milden metabolischen Azidose, als Folge einer hohen Kochsalzzufuhr, stellt einen potentiellen Mechanismus der kochsalzbedingten erhöhten Knochenresorption dar und eröffnet somit ein neues Feld an potentiellen Gegenmaßnahmen.
3. Eine Betrachtung individueller Reaktionen zeigt keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen einer Natriumspeicherung und einem kochsalzbedingten erhöhten Knochenabbau.},

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