Meisner, Patrick: Charakterisierung des homo- und heteroepitaktischen Kristallwachstums auf Erdalkalifluorid-Oberflächen. - Bonn, 2012. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-30308
@phdthesis{handle:20.500.11811/5403,
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author = {{Patrick Meisner}},
title = {Charakterisierung des homo- und heteroepitaktischen Kristallwachstums auf Erdalkalifluorid-Oberflächen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2012,
month = dec,

note = {Die gewonnenen Informationen über die Struktur und Eigenschaften dünner kristalliner Filme bieten eine Vielzahl praktischer und technologischer Anwendungen, die mit der Entwicklung in der Dünnschicht-Technologie verbunden sind. Hierzu zählen einerseits die Reflektions- und Antireflektionsbeschichtungen von Gläsern und Bildröhren, andererseits der Fortschritt in der Herstellung optoelektronischer Bauelemente, wie Halbleiterlaser oder Mikrochips. Aufgrund dieser Anwendungen ist die genaue Kenntnis des Wachstums und des mikroskopischen Aufbaus der entsprechenden Schichten erforderlich. Um diese sowie weitere grundlegende Abhängigkeiten zu erforschen, wurden in der folgenden Arbeit Versuche mit den beiden Erdalkalifluoriden Bariumfluorid (BaF2) und Magnesiumfluorid (MgF2) durchgeführt. Als elektrische Isolatoren gewinnen beide Substanzen zunehmend an technischer Bedeutung. Da sich Wachstumskinetik und Oberflächentopographie wechselseitig bedingen, sollen mit einer Kombination aus Molekularstrahlverfahren (MBE) und Atomkraftmikroskopie (AFM) Ergebnisse erzielt werden, die auf mikroskopischer Ebene zu einem tieferen Verständnis des physikalisch-chemischen Wachstums- und Mischungsverhaltens führen.
Anhand der verwendeten Spaltflächen von MgF2(100) und BaF2(111) wurde zunächst die Spalttopographie untersucht. Diese zeigte sich in beiden Fällen in Form von „Blitz“-artigen Stufenanordnungen entlang bevorzugter kristallographischer Richtungen, welche bereits als charakteristisches Merkmal diverser Alkalihalogenide, wie NaCl oder RbCl, bekannt waren und durch das Aufeinandertreffen zweier oder mehrerer Stufen erklärt wurden. Während das homoepitaktische Wachstum auf der Oberfläche einer BaF2(111)-Probe flache, ebene Kristallite hervorbrachte, konnte im Fall der homoepitaktischen Bedampfung einer MgF2(100)-Fläche das Wachstum von Kristallen mit {110}-Facetten beobachtet werden.
In der vorliegenden Arbeit wurde zudem die Wechselwirkung zwischen entsprechenden Erdalkalifluoriden mit ihren jeweils thermodynamisch instabilen Oberflächen untersucht. Im Vergleich zu den beiden Spaltflächen erwies sich die Präparation der schlecht spaltbaren Oberflächen von MgF2(111) und BaF2(100) als weitaus aufwändiger. So sind eine Reihe aufeinander folgender Schleif- und Polierprozesse von Nöten, um die Oberflächenrauigkeit der zuvor gesägten Kristallstücke weitestgehend zu reduzieren. Das homoepitaktische Wachstum auf einer BaF2(100) zeigte zudem mit zunehmender Kristalltemperatur sowie Bedampfungszeit ein Wachstum an quadratischen Pyramiden, deren schrägstehende Seitenfläche der {111}-Flächen entspricht. Ebenso konnten nach Bedampfung mit mehreren Monolagen MgF2 auf einer MgF2(111)-Oberfläche Facetten der thermodynamisch stabileren {100}- und {110}-Flächen beobachtet werden.
Wegen der möglichen Bildung des ferroelektrischen Bariummagnesiumfluorids (BaMgF4 kurz BMF) ist hierbei  jedoch das System MgF2- BaF2 von besonderem Interesse. Ein mögliches Einsatzgebiet von BMF sind Metall - ferroelektronische - Halbleiter Feldeffekt-Transistoren (MFSFETs).    Hierbei zeigten sich vor allem die stark abweichenden Größenunterschiede der Kationen als bedeutsam. Aufgrund des ca.1,6-fach größeren Ionenradius erfolgte nach Aufdampfen von BaF2 auf den (100)- bzw. (111)-Oberflächen von MgF2 mit steigender Kristalltemperatur kein Einbau in das jeweilige Kristallgitter. Im Gegensatz dazu ließ sich durch das heteroepitaktische Wachstum im System MgF2/BaF2(111) die Bildung der ferroelektrischen Mischkomponente BaMgF4 nachweisen.  Hierbei ließ sich insbesondere mittels Paarkorrelations-Analysen Fourier-gefilterter AFM Bilder mit atomarer Auflösung zeigen, dass mit steigender Temperatur die Anzahl an interatomaren Abständen im Bereich der Gitterkonstante a = 4.12 Å wächst, die einer Elementarzellenlänge von BaMgF4 in [010]-Richtung entspricht.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/5403}
}

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