Zur Kurzanzeige

Dynamik des spezifisch gebundenen Ammoniums unter Einfluss der Fruchtfolge und der Wurzelarchitektur landwirtschaftlicher Nutzpflanzen

dc.contributor.advisorScherer, Heinrich Wilhelm
dc.contributor.authorBeuters, Patrick
dc.date.accessioned2020-04-19T09:04:38Z
dc.date.available2020-04-19T09:04:38Z
dc.date.issued24.06.2014
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/5845
dc.description.abstractZiel der vorliegenden Arbeit war es, den Beitrag des im Unterboden spezifisch gebundenen Ammoniums (spez. geb. NH4+) für die Stickstoffernährung von Nutzpflanzen zu erfassen. Dazu wurden Einflussfaktoren untersucht, die für die spezifische Bindung bzw. Mobilisierung von NH4+ relevant sind. Besondere Aufmerksamkeit galt hierbei der Bedeutung der Bioporen bzw. dem Wurzelsystem (homorhiz vs. allorhiz) der angebauten Nutzpflanzen.
Um den Gehalt an spez. geb. NH4-N in Böden zu bestimmen wurde eine neue Methode entwickelt. In Feldversuchen wurden während der Vegetationsperioden 2010 und 2011 monatlich Proben aus dem Ober- (0-45 cm) und Unterboden (45-75 cm und 75-105 cm) aus Parzellen mit unterschiedlichen Fruchtfolgen gezogen, um die Dynamik des spez. geb. NH4+ während der Vegetationsperiode zu dokumentieren. Hierbei variierten Vor- und Hauptfrüchte mit jeweils unterschiedlicher Wurzelarchitektur.
Der Gehalt an spez. geb. NH4+ unterlag in den ersten Monaten nur geringen Veränderungen, während in der generativen Phase eine verstärkte Mobilisierung beobachtet wurde. Nach der Abreife stieg der Gehalt wieder auf das Ausgangsniveau an. Nach Rohrschwingel konnte unter Raps eine höhere Mobilisierung an spez. geb. NH4+ festgestellt werden als unter Gerste. Nach Luzerne war dieser Unterschied nicht zu erkennen.
In einem weiteren Versuch wurden unter Raps und Gerste (60 cm Bodentiefe) spezielle Diffusionstaschen platziert. Sie enthielten Boden, dessen Tonmineralzwischenschichten mit 15NH4+ markiert waren. Am Ende der Vegetationsperiode wurde überprüft, inwieweit der Boden in den Taschen an spez. geb. 15NH4+ verarmt wurde.
Unter beiden Pflanzenarten konnte eine deutliche Freisetzung an spez. geb. NH4+ festgestellt werden, unter dem allorhizen Raps war diese allerdings signifikant höher als unter der homorhizen Gerste.
Um zu überprüfen, ob organische Substanz vom Oberboden in den Unterboden transportiert und nach dessen Mineralisierung als NH4+ spezifisch gebunden wird, wurde im folgenden Versuch 15 Nmarkierte Luzerne auf der Bodenoberfläche ausgebracht. Nach 5 und 15 Monaten wurde im Bulk-Boden und in den Auskleidungen der Bioporen des Unterbodens der Gehalt an spez. geb. 15NH4-N bestimmt. Zudem wurden nach den 15 Monaten Aufwuchsproben genommen, um festzustellen, ob die Pflanzen dem Unterboden 15N entzogen haben.
In den Bioporen konnte in allen drei untersuchten Tiefen spez. geb. 15NH4+ gefunden werden, d.h. organisch gebundener N der 15N-Luzerne wurde in tiefere Bodenschichten verlagert, dort mineralisiert und als 15NH4+ spezifisch gebunden. Im Folgejahr wurde eine Abnahme des Gehaltes an spez. geb. 15NH4+ im Unterboden festgestellt und in den angebauten Pflanzen 15N nachgewiesen.
Um den Einfluss von K+ und Ca2+ auf die Verfügbarkeit des spez. geb. NH4+ zu untersuchen, wurde Boden mit 15NH4+ markiert und mit K+ und/oder Ca2+ gedüngt. In speziellen, mit Luzerne bepflanzten Versuchsgefäßen waren die Wurzeln durch eine Gaze von Boden getrennt. In definierten Abständen von der Wurzeloberfläche (Gaze) wurde nach 49-tägiger Wachstumsperiode der Gesamtgehalt an spez. geb. NH4-N und dessen 15N-Anteil ermittelt.
Es konnte bestätigt werden, dass K+ die Tonmineralzwischenschichten kontrahiert, so dass im Vergleich zur Kontrolle weniger spez. geb. NH4+ freigesetzt wurde. Eine Wirkung von Ca2++ war nicht eindeutig festzustellen.
In einem Gefäßversuch wurde 15NH4+ bzw. 15NO3- in jeweils 5 bzw. 50 cm Tiefe appliziert, um Aussagen über deren Verlagerung zu machen und um festzustellen, ob NO3- zu NH4+ reduziert und dann in die Tonmineralzwischenschichten eingelagert wird.
Sowohl nach Applikation von 15NH4+ als auch von 15NO33- konnte spez. geb. 15NH4+ im Boden nachgewiesen werden. Somit konnte gezeigt werden, dass NO3-- bis zum NH4+ reduziert und anschließend spezifisch gebunden wird.
dc.description.abstractDynamics of non-exchangeable ammonium influenced by crop rotation and root architecture of agricultural crops
The objective of the thesis was to determine the contribution of non-exchangeable ammonium (NH4+) in the subsoil to the N-nutrition of crops. For that, relevant influencing factors of the fixation and mobilization of NH4+ were investigated. Particular emphasis was put on the impact of biopores of the pre-crop and the root architecture (fibrous root system vs. taproot system) of growing crops. To determinate the content of non-exchangeable NH4-N in soils a new method was developed.
To evaluate the dynamics of non-exchangeable NH4+ during a growing season, soil samples were taken monthly in field trials from the topsoil and subsoil in the years 2010 and 2011. The sampling was conducted on plots with different crop rotations in which pre-crops and main-crops with different root architecture varied. During the first months of the growing seasons the content of non-exchangeable NH4+changed only in a small range. However, during the vegetative phase of the crops an increase of the mobilization was observed. After ripeness the content of non-exchangeable NH4+rose up to the starting content. After fescue, the mobilization was higher under oilseed rape with as compared to barley. This could not be observed after alfalfa.
In a further investigation special soil-holders were placed underneath oilseed rape and barley. The interlayers of the clay minerals of the soil in the soil-holders were labeled with 15NH4+. At the end of the growing season the degree of depletion of non-exchangeable 15NH4+ of the soil was detected. Until the end of the growing season significant amounts of non-exchangeable 15NH4+were released underneath both plant species. However, the mobilization underneath oilseed rape was higher than underneath barley.
To investigate, whether soil organic matter from the topsoil is mineralized after translocation into deeper soil horizons and the NH4+ ions are fixed in the interlayers of clay minerals, 15N-labeled alfalfa was spread to the soil surface. After 5 and 15 months, samples from bulk-soil and the coating of the biopores were taken to investigate the content of non-exchangeable 15NH4+. After 15 months also the crops were harvested and their 15N uptake from the subsoil was determined. Non-exchangeable 15NH4+ was found in the biopores at all sampling depths showing that the organic N of the 15N-alfalfa transferred in deeper soil horizons, was mineralized and 15NH4+ fixed in the interlayers of the clay minerals. After 15 months the content of non-exchangeable 15NH4+ in the subsoil was reduced and 15N could be detected in the crops.
To determine the influence of K+ and Ca2+ on the mobilization of non-exchangeable NH4+ soil was labeled with 15NH4+ and fertilized with K+ and/or Ca2+. Alfalfa was planted in special pots, where the roots were separated from the soil by gauze. After 49 days of growing, the total amount of non-exchangeable NH4-N and the percentage of 15NH4-N were determined in defined distances to the root surface. It could be confirmed that K+ contracts the interlayers of the clay minerals. Compared to the control less non-exchangeable NH4+ was released. An obvious effect of Ca2+ could not be found.
To investigate, if 15NH4+ and 15NO3- were displaced in deeper soil horizons and 15NO3- gets reduced to 15NH4+ followed by fixation in the interlayers of clay minerals, 15NH4+ and 15NO3-, respectively, were applied in a pot experiment in 5 and 50 cm soil depth, respectively. Non-exchangeable 15NH4-N could be determined after application of both 15NH4+ and 15NO3-. Hence it could be verified that 15NO3- was reduced to 15NH4+ and fixed in the interlayers of the clay minerals.
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectnicht austauschbares Ammonium
dc.subjectAmmoniumfixierung
dc.subjectAmmoniummobilisierung
dc.subjectBioporen
dc.subjectUnterboden
dc.subjectammonium fixation
dc.subjectammonium mobilization
dc.subjectclay mineral interlayer
dc.subjectbiopores
dc.subjectsubsoil
dc.subject.ddc630 Landwirtschaft, Veterinärmedizin
dc.titleDynamik des spezifisch gebundenen Ammoniums unter Einfluss der Fruchtfolge und der Wurzelarchitektur landwirtschaftlicher Nutzpflanzen
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-36466
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID3646
ulbbnediss.date.accepted28.05.2014
ulbbnediss.instituteLandwirtschaftliche Fakultät : Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES)
ulbbnediss.fakultaetLandwirtschaftliche Fakultät
dc.contributor.coRefereeKöpke, Ulrich


Dateien zu dieser Ressource

Thumbnail

Das Dokument erscheint in:

Zur Kurzanzeige

Die folgenden Nutzungsbestimmungen sind mit dieser Ressource verbunden:

InCopyright