Kupitz, David Georg: Der Einfluss der erfolgreichen Kataraktoperation auf Lebensqualität, Haushaltseinkommen und sozialen Status in Süd-Indien. - Bonn, 2014. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-36156
@phdthesis{handle:20.500.11811/5895,
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title = {Der Einfluss der erfolgreichen Kataraktoperation auf Lebensqualität, Haushaltseinkommen und sozialen Status in Süd-Indien},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2014,
month = jul,

note = {Hintergrund: Die Studie untersuchte die Hypothese, dass die sehverbessernde Katarakt-Operation in armen ländlichen Populationen nicht nur positive Auswirkungen auf den Visus und die sehbezogene Lebensqualität, sondern auch auf die Armut und den gesellschaftlichen Status der Patienten hat.
Methoden: Die Teilnehmer wurden in Outreach-Camps in Tamil Nadu (Süd-Indien) rekrutiert, erhielten eine kostenlose Katarakt-Operation (manual small incision cataract surgery, SICS) mit Implantation einer intraokularen Linse (IOL), und wurden im Abstand von einem Jahr nachkontrolliert. Die Armut wurde über das Monatseinkommen, die Erwerbstätigkeit und die Anzahl der arbeitenden Haushaltsmitglieder erfragt. Der gesellschaftliche Status wurde über die Wiederverheiratungsraten verwitweter Teilnehmer erfragt. Die sehbezogene Lebensqualität wurde mittels des IND-VFQ-33-Fragebogens gemessen. Assoziationen wurden mittels logistischer Regression untersucht (SPSS 19).
Ergebnisse: Von den 294 Teilnehmern (mittleres Alter ± Standardabweichung: 60 ± 8 Jahre; 54 % männlich) waren nach einem Jahr von ursprünglich 67 % nur noch 11 % sehbehindert (p<0,001). Nach einem Jahr waren mehr Teilnehmer erwerbstätig (44,7 % auf 77,7 %; p<0,001) und der Anteil der Haushalte mit monatlichem Einkommen unter 1000 Indischen Rupien sank von 50,5 % auf 20,5 % (p<0,05). Die sehbezogene Gesamtlebensqualität verbesserte sich (p<0,001). Teilnehmer mit erfolgreicher Katarakt-Operation hatten eine geringere Wahrscheinlichkeit des Verbleibens in den Kategorien niedrigeren Monatseinkommens (OR 0,05-0,22; p<0,02) und eine höhere Wahrscheinlichkeit der Erwerbstätigkeit (OR 3,28, P = 0,006). Präoperativ verwitwete Teilnehmer mit erfolgreicher Katarakt-Operation wiesen eine geringere Wahrscheinlichkeit auf, weiter verwitwet zu bleiben (OR 0,02; p = 0,008).
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen den breiten positiven Einfluss einer sehverbessernden Katarakt-Operation auf das Leben der Patienten und ihrer Familien auf. Die Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger Kataraktchirurgie in marginalisierten ländlichen Populationen trägt nicht nur zur Verringerung vermeidbarer Blindheit bei, sondern ist langfristig auch - zu einem gewissen Anteil - ein Beitrag zur Armutsbekämpfung.},

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