Titlbach, Sven: Phasenbestand und Gleichgewichtsbeziehungen in Dreistoffsystemen MOx / VO2,5 / PO2,5 (M = TiIV, ZrIV, NbV; x = 2 od. 2,5) mit Ergänzungen zum Vierstoffsystem Ti / Cr / P / O. - Bonn, 2014. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-36422
@phdthesis{handle:20.500.11811/6108,
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title = {Phasenbestand und Gleichgewichtsbeziehungen in Dreistoffsystemen MOx / VO2,5 / PO2,5 (M = TiIV, ZrIV, NbV; x = 2 od. 2,5) mit Ergänzungen zum Vierstoffsystem Ti / Cr / P / O},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2014,
month = jun,

note = {In den Systemen TiO2 / V2O5 / P2O5, ZrO2 / V2O5 / P2O5 und Nb2O5 / V2O5 / P2O5 wurden Untersuchungen zum Phasenbestand und den Gleichgewichtsbeziehungen vor dem Hintergrund der heterogen katalysierten Gasphasenoxidation von n-Butan zu Maleinsäureanhydrid (MSA) durchgeführt.
Die präparativen Arbeiten erfolgten überwiegend über die nasschemische Darstellung von Vorläuferverbindungen, sowie deren Kalzinierung bei unterschiedlichen Temperaturen. Dabei wurde grundsätzlich eine schnellere Gleichgewichtseinstellung bei niedrigeren Temperaturen für hohe Gehalte an V2O5 beobachtet. Damit einhergehend wurde eine abnehmende Tempemperaturstabilität festgestellt, wobei in allen Fällen eine V2O5-reiche Schmelze gebildet wurde. Versuche zur Synthese von Einkristallen wurden über chemischen Gasphasentransport unternommen.
Im System TiO2 / V2O5 / P2O5 wurde das bislang unbekannte Orthophosphat (VO)Ti6(PO4)9 sowie die Mischkristallreihe Ti(P1-xVx)2O7 (0 ≤ x ≤ 0,24; 0,30 ≤ x ≤ 0,43) mit Mischungslücke nachgewiesen. Es konnte gezeigt werden, dass im Mischkristall die Bildung von [PVO7]-Einheiten gegenüber der von [V2O7]-Einheiten stark bevorzugt abläuft, was zur Grenze der MIschbarkeit bei x < 0,5 führt. Röntgenpulveruntersuchungen in Kombination mit 31P- und 51V-MAS-NMR-spektroskopischen Methoden belegen für niedrige Reaktionstemperaturen θ ≤ 450 °C die kinetisch kontrollierte Bildung von VOPO4 und Ti5O4(PO4)4, sowie deren Weiterreaktion zu (VO)Ti6(PO4)9. Höhere Temperaturen führen zu einem komplizierten Wechselspiel zwischen kinetisch kotrollierter Bildung des Mischkristalls und der Entstehung der thermisch nur begrenzt stabilen Phase (VO)Ti6(PO4)9.
Im quasiternären Sytem ZrO2 / V2O5 / P2O5 konnte die literaturbekannte lückenlose Mischkristallreihe Zr(P1-xVx)2O7 bestätigt und röntgenographisch sowie NMR-spektroskopisch untersucht werden. Darüber hinaus wurde eine Mischkristallreihe ausgehend von orthorhombischem Zirkoniumoxidphosphat β-Zr2O(P1-xVxO4)2 (0 ≤ x ≤ 0,10) nachgewiesen.
Im System Nb2O5 / V2O5 / P2O5 wurden die Mischkristallreihen, Nb1-xVxO(PO4) (0 ≤ x ≤ 0,36), P1-xVxNb9O25 (0 ≤ x ≤ 1) und NbOP1-xVxO4 (0 ≤ x ≤ 0,20) gefunden. Letztere ist metastabil und zersetzt sich bereits bei niedrigen Temperaturen in Nachbarphasen. Über chemischen Gasphasentransport gelang erstmalig die Kristallisation von P0,5V0,5Nb9O25, sowie von Nb1,3V0,7P2,86O12 (siehe unten). Insgesamt wurden 32 Kandidaten aus den untersuchten Systemen für die Untersuchung auf katalytische Aktivität ausgewählt. Dabei zeigten 9 der 32 getesteten Verbindungen messbare Selektivität für das Zielprodukt. Die besten Resultate wurden für röntgenamorphe mit Einwaage auf die Mischkristallreihe Ti(P1-xVx)2O7 erzielt. Oberflächliche Abhängigkeiten von Aktivität und Selektivität bezüglich des Phophorgehaltes, der Bindungssituation von Vanadium und der spezifischen Oberfläche wurden dabei
beobachtet.
Erstmalig wurden im Rahmen dieser Arbeit die beiden Verbindungen (VO)Ti6(PO4)9 (a = 8,4438(3) Å, c = 22,215(1) Å, RG: P63 /m (Nr. 176), Z = 2, R1 = 0,032 ) und Nb1,3V0,7P2,86O12 (a = 8,624(1) Å, c = 22,066(4), RG: R3c (Nr. 167), Z = 6, R1 = 0,0182) dargestellt und kristallographisch charakterisiert. Letztere kristallisiert im Nb2(PO4)2-Typ dem sog. „leeren“ NASICON, während (VO)Ti6(PO4)9 einen eigenen Strukturtyp innerhalb der NASICONStrukturfamilie bildet. Für Nb1,3V0,7P2,86O12 ergab die Verfeinerung eine statistische Besetzung der Metallpositionen mit Vanadium(IV) und Niob(V), und ein Defizit an Phosphor.
Damit im Einklang steht die Bildung von Niobyleinheiten und die Strukturformel (NbO)0,56Nb0,74V0,7(PO4)2,86. (VO)Ti6(PO4)9 zeigt eine ungewöhnliche Koordination für das Vanadiumatom, welche sich in Form einer Vanadylgruppe (V=O)3+ mit drei zusätzlichen Kontakten zu Phosphatgruppen äußert.
Im quaternären System Cr / Ti / P / O gelang über chemischen Transport erstmalig die Kristallisation von Cr1,57Ti4(PO4)6 (a = 8,525(1) Å, c = 20,902(2) Å, RG: R-3c (Nr. 167), Z = 3, R1 = 0,0352). Die Verbindung kristallisiert im Mn1,65Ti4(PO4)6-Typ der NASICON-Strukturfamilie. Darüber hinaus wurde gezeigt, dass durch die Wahl der Phosphatmatrix (Ortho-, Pyro- oder Metaphosphat) das Redoxgleichgewicht Cr3+/Ti3+⇌ Cr2+/Ti4+ beeinflusst werden kann. Hier liegen Parallelen zur pH-abhängigkeit in wässriger Lösung vor.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/6108}
}

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