Rüter, Arne: Die Anpassung der Hörschwelle von einheimischen Fischarten an ihre hydroakustische Umwelt. - Bonn, 2014. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-37198
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title = {Die Anpassung der Hörschwelle von einheimischen Fischarten an ihre hydroakustische Umwelt},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2014,
month = sep,

note = {Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Sinnessysteme der Tiere an die Reize ihrer Umwelt anpassen. Dies sollte auch für die Fische und ihre hydroakustische Umwelt gelten. In der Arbeit wurden deshalb Hörschwellen einheimischer Fischarten mit den Fließgeräuschen eines Flusses verglichen.
Es wurde zunächst die Hypothese geprüft, ob die sich Fließgeräusche eines Flusses von der Quelle in Richtung Mündung quantitativ (Schalldruckpegel) und qualitativ (Frequenzspektrum) verändern und ob es einen Zusammenhang zur Fischverteilung im Gewässer und deren Hörvermögen gibt. Dies konnte bestätigt werden. Der mittlere Schalldruckpegel der Probenahmestellen nahm mit zunehmender Entfernung zur Quelle ab. In diesem Zusammenhang zeigte sich eine Korrelation zwischen der Abnahme des Schalldruckpegels mit zunehmender Distanz zur Quelle und einer Verschiebung des Hörgeneralisten-/Hörspezialistenverhältnisses der Fische an oder nahe der Probenahmestellen. Die besser hörenden Spezialisten nahmen mit zunehmender Distanz zur Quelle und abnehmendem Schalldruckpegel verhältnismäßig zu.
Die zweite Hypothese lautete: Der Hörschwellenverlauf dominanter Fischarten einer Fischzone passt sich an das Fließgeräuschspektrum des Gewässerabschnitts an. Es konnte gezeigt werden, dass die Hörschwellen der Hörspezialisten den mittleren Terzspektren der Pools und die Hörschwellen der Hörgeneralisten den mittleren Terzspektren der Riffles in der Forellenregion angepasst sind. Dies bedeutet, die Hörgeneralisten hören nur laute Geräuschquellen der Riffles aber keine der Pools. Die Hörspezialisten hören im Mittel Riffles und die lauten Geräuschquellen der Pools.
Neben den natürlichen Umweltgeräuschen müssen sich Fische in den letzten Jahrzehnten zunehmend mit anthropogenen Geräuschbelastungen auseinandersetzen. In dieser Arbeit wurde analysiert, welche Geräuschqualität und -quantität Schiffgeräusche in der Bundeswasserstrasse Rhein besitzen und von welchen Faktoren diese abhängen. Außerdem wurde der Einfluss von Schiffsgeräuschen, die den Geräuschimmissionen im Rhein entsprechen, auf die Hörschwelle von Rotaugen (Rutilus rutilus) untersucht.
Die dritte Hypothese lautete: Im Uferbereich ist die Geräuschimmission durch die Schiffe von deren Typ, Geschwindigkeit, Richtung und anderen Umweltfaktoren abhängig. Messungen und ein Versuch konnten keinen Zusammenhang zwischen dem Schalldruckpegel der Geräuschimmission und verschiedenen gemessenen Umweltfaktoren aufzeigen. Die Immission scheint insbesondere von den individuellen Eigenschaften der Schiffe abzuhängen. Der Klang der Geräusche (Terzspektrenverlauf) zeigte dagegen einen Zusammenhang mit den Faktoren Wassertiefe und Struktur (Prall-/Gleithang).
Die vierte Hypothese lautete: Die Geräuschimmission durch die Schifffahrt im Rhein verursacht eine Hörschwellenverschiebung bei Hörspezialisten. Im letzten Schritt wurden deshalb die Auswirkungen der Schiffsgeräusche auf die Hörschwelle von Rotaugen (Rutilus rutilus) untersucht. Eine Beschallung über 5 Tage erzielte eine deutliche Hörschwellenverschiebung (Schwerhörigkeit).},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/6154}
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