Meier, Georg: Bewertungsrobustheit der Gewässerstrukturkartierung nach dem Deutschen Vor-Ort-Verfahren. - Bonn, 2016. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-44240
@phdthesis{handle:20.500.11811/6849,
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author = {{Georg Meier}},
title = {Bewertungsrobustheit der Gewässerstrukturkartierung nach dem Deutschen Vor-Ort-Verfahren},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2016,
month = aug,

note = {Das Deutsche Vor-Ort-Verfahren der Bund- und Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA-VO-Verfahren) liefert Gewässerstrukturdaten als Grundlage für zahlreiche wasserwirtschaftliche Anwendungen wie Wasserkörperbewertung, Defizitanalyse sowie Planung und Erfolgskontrolle von Renaturierungen.
Die Erfassung der gewässerstrukturellen Einzelparameter erfolgt im Rahmen des LAWA-VO-Verfahrens durch eine visuelle Einschätzung von Zustandsausprägungen im Gelände. Diese Ausprägungen werden anhand eines Abgleichs mit Referenzzuständen bewertet und nach vorgegebenen Aggregationsregeln zu Hauptparameterbewertungen und letztlich zu einer Gesamtbewertung für jeden Kartierungsabschnitt zusammengefasst. Das Verfahren lässt dabei unterschiedliche Aggregationsvarianten zu und ermöglicht eine zusätzliche Plausibilitätskontrolle durch die Anwender. Darüber hinaus sind verschiedene Verfahrensversionen im Einsatz, die sich teilweise in Parameterzahl und Bewertungsmethodik unterscheiden.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, was dieses visuelle Schnellverfahren in Sachen Bewertungsrobustheit leisten kann. Bewertungsabweichungen können auftreten aufgrund unterschiedlicher Aggregationsvarianten, Zustandserfassungen und Verfahrensversionen. Derzeit liegen keine veröffentlichten, wissenschaftlichen Untersuchungen über die Verfahrensrobustheit gegenüber diesen potenziellen Abweichungsfaktoren vor. Ziel der Arbeit ist es deshalb, die Wissenslücke bezüglich der Bewertungsrobustheit des LAWA-VO-Verfahrens zu schließen.
Systematische Bewertungsabweichungen werden quantifiziert und Abweichungsursachen, hervorgerufen durch unterschiedliche Aggregationsvarianten, Zustandserfassungen und Verfahrensversionen, identifiziert. Als zentrales Maß für Bewertungsabweichungen wird das Robustheitsmaß eingeführt. Das Robustheitsmaß quantifiziert die Wirkung von Abweichungsfaktoren und ermöglicht damit eine nachvollziehbare Identifizierung von Abweichungsursachen. Datengrundlage für die Untersuchungen sind Strukturgütedaten der berichtspflichtigen Fließgewässer des Großherzogtums Luxemburg mit einer Gesamtlänge von 1.227 km.
Das Verfahren ist gegenüber den oben genannten Abweichungsfaktoren auf der höchsten Aggregationsebene der Bewertungen (Gesamtbewertung) sehr robust. Mit zunehmender Differenzierung in unterschiedliche gewässerstrukturelle Zustandsmerkmale (Hauptparameter und Einzelparameter) sinkt die Bewertungsrobustheit teilweise sehr deutlich. Insgesamt betrachtet üben unterschiedliche Verfahrensversionen die größte Abweichungswirkung aus, gefolgt von unterschiedlichen Zustandserfassungen. Die Abweichungswirkung aufgrund unterschiedlicher Aggregationsvarianten ist auf Ebene der Gesamtbewertung relativ gering, kann aber auf Ebene der Hauptparameter zu beträchtlichen Bewertungsunterschieden führen.
Im Ergebnis liefert die Arbeit wissenschaftlich fundierte Aussagen über die Verlässlichkeit, die Vergleichbarkeit und letztlich über die Anwendbarkeit der Bewertungsergebnisse des LAWA-VO-Verfahrens für gewässerökologische Fragestellungen. Die Arbeit leistet somit einen Beitrag zur Qualitätssicherung des Verfahrens.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/6849}
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