Demir-Gaydoff, Ülker: Veränderung der Metallionenkonzentrationen im Speichel bei metallhaltigen prothetischen Restaurationen. - Bonn, 2017. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-46952
@phdthesis{handle:20.500.11811/6957,
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author = {{Ülker Demir-Gaydoff}},
title = {Veränderung der Metallionenkonzentrationen im Speichel bei metallhaltigen prothetischen Restaurationen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2017,
month = mar,

note = {Die Allgegenwärtigkeit von Nichtedelmetalllegierungen in der Zahnmedizin und der seit Menschengedenken erhobene Versuch der Menschen, verlorengegangene Zähne mit Werkstoffen zu ersetzen, und die Unbeständigkeit der Werkstoffe waren themenstiftend. Werkstoffe kommen in der Mundhöhle im wörtlichen Sinn zum Erliegen; sie korrodieren. Die Beständigkeit von Metallen wird durch das Mischen verschiedener Metalle zu einer Legierung gewährleistet, jedoch bedingen Abnutzung und falsche Verarbeitung die Nichtbeständigkeit aller Werkstoffe. In der Zahnmedizin haben sich Nichtedelmetalllegie-rungen vor allem in den letzten Jahren etabliert, um den hohen Goldpreis zu umgehen. Auch das weite Spektrum der Nichtedelmetalllegierungen mit ihren fast perfekten Eigenschaften begründet ihren Einsatz in der Zahnheilkunde.
In der vorliegenden Studie wurden die nachweisbaren Metallionenkonzentrationen im Speichel von Patienten untersucht, die mit metallischem Zahnersatz (Kronen, Brücken und Prothesen) versorgt waren, zudem wurde eine Referenzgruppe ohne metallische Versorgung untersucht. Um die Metallionenkonzentration in ihrem Speichel nachweisen und untersuchen zu können, wurde den Patienten zunächst Speichel ohne Stimulation entnommen. Insgesamt 173 Speichelproben wurden in Zusammenarbeit mit einer Kollegin auf Metallionen untersucht. Bei dem Zahnersatz handelte es sich ausschließlich um Nichtedelmetalllegierungen. Der zu untersuchende Speichel wurde in Kunststoffröhr-chen aufgefangen und bei -20 °C im Gefrierschrank aufbewahrt. Nach Erwärmung der Speichelproben auf Raumtemperatur wurden die Proben mithilfe einer Rotlichtlampe 24 Stunden getrocknet, anschließend in Königswasser gelöst, mit Ampuwa auf Ausgangs-volumen aufgefüllt und gefiltert. Es folgte eine Analyse auf Metallionen mit dem Atomabsorptionsspektrometer.
In Bezug auf die Molybdänwerte in Gruppe 1 (Referenzgruppe), Gruppe 2 (Patienten mit Kronen und Brücken) und in Gruppe 3 (Patienten mit herausnehmbarem Zahnersatz) lagen die Höchstwerte bei 1 μg/l, für Kobalt lagen die Höchstwerte in der Gruppe 1 bei 100 μg/l, in der Gruppe 2 bei 41 μg/l. Die Speichelprobenmessungen bei Gruppe 3 lagen für Molybdän ebenfalls bei 41 μg/l. Für die Silberionenkonzentration in der Gruppe 1 war ein Wert von über 500 μg/l zu verzeichnen. Die Silberionenkonzentration für Kronen- und Brückenpatienten sowie für Patienten mit herausnehmbarem Zahnersatz waren nicht nachweisbar. Die Metallionenkonzentration für Titan lag in allen drei Gruppen bei über 100 μg/l. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Molybdänionenkonzentration in der Gruppe 1 (Referenzgruppe), den gleichen Wert zeigte, wie in den Patientengruppen mit metallischer Versorgung (Gruppen 2 und 3). Die Kobaltionenkonzentration war in der Referenzgruppe sogar höher als in den Patientengruppen mit metallischen Versorgungen (Gruppe 2 und 3). Die Titanionenkonzentration in der Referenzgruppe war die gleiche, wie in den Gruppen, die metallischen Zahnersatz aufwiesen (Gruppen 2 und 3).
Die Ergebnisse belegen, dass, wie in dieser Untersuchung festgestellt und vielfach in der Literatur beschrieben, keine Bedenken bezüglich einer Metallionenbelastung im Speichel von Patienten, die Träger von metallischen Werkstoffen sind, formuliert werden können. Es zeigte sich eindeutig, dass in jeder Gruppe Metallionen nachweisbar sind. Jedoch sind diese ebenso bei Patienten ohne metallische Versorgung nachweisbar. Es ist nicht möglich, eine Aussage für ein Metall alleine zu formulieren, da sich zumeist verschiedene Metalle in den Mundhöhlen der Patienten befinden. Zudem kommt für eine derartige Untersuchung erschwerend hinzu, dass die Speichelzusammensetzung immer individuell schwankend ist. Metalle sind nicht stetig und gehen durch verschiedene Faktoren als Ionen in den Speichel über. Durch Faktoren wie Korrosion und Abrasion können Metalle in das Mundmilieu gelangen und sind somit nachweisbar, jedoch nicht in den Organismus belastenden Höhen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/6957}
}

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