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Syn- and post-depositional sand bodies in lignite
The interrelationship of tectonics and sedimentation in the Lower Rhine Embayment

dc.contributor.advisorMcCann, Tom
dc.contributor.authorPrinz, Linda
dc.date.accessioned2020-04-25T03:07:41Z
dc.date.available2020-04-25T22:00:14Z
dc.date.issued04.06.2018
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/7572
dc.description.abstractThe Cenozoic-age Lower Rhine Embayment is part of the European Cenozoic Rift System, which initiated in Eocene times as a result of passive, intracontinental rifting. The Lower Rhine Embayment formed in an extensional regime, related to the reactivation of Late Variscan fracture systems located to the NW of the Rhenish Massif. The Lower Rhine Embayment extends along the Rhine River from Bonn in the SE through to Belgium and the North Sea Basin in the NW Netherlands.
Deposition of the Cenozoic-age basin infill of the Lower Rhine Embayment was controlled by the interaction of tectonic activity and sedimentary processes related to sea-level fluctuations and climatic changes. In the subtropical climatic conditions of Miocene times, extensive paralic mires formed across the basin, and as a result of continuous basin subsidence, extremely thick (up to 270 m) peat deposits accumulated in the Lower Rhine Embayment. These lignite seams (up to 100 m thick) have been mined for more than 150 years in the so-called Rhenish Lignite District.
Within the Garzweiler mining area, one of the three active lignite open-cast mines in the Lower Rhine Embayment (which are run by the RWE Power AG), the presence of sand bodies affect the industrial exploitation of the lignite. Due to the variable dimensions and irregular distribution of these sand bodies, the processing of future lignite volumes is difficult and often problematic. Therefore, this study aims to improve the understanding of sand body emplacement within the Miocene-age Frimmersdorf Seam, and to facilitate the early and precise recognition of sand bodies within the future mining area.
The analyses of sand bodies within the Miocene-age Frimmersdorf Seam is mainly based on three years of fieldwork within the constantly refreshed outcrops of the Garzweiler open-cast mine, but also includes older data from the RWE Power AG archive, for example, maps, geophysical measurements and drilling well data. The interpretation of the various fieldwork and analytical approaches revealed that a variety of both syn- and post-depositional mechanisms were responsible for the emplacement of the various sand bodies within the peat/lignites of the Frimmersdorf Seam, providing evidence of the extreme complexity of the depositional and post-depositional systems. Syn-depositional sand bodies were formed in fluvial and estuarine channels in the extensive mires, or by episodic flooding events from the adjacent North Sea. The presence of post-depositional sand injectites within the Frimmersdorf Seam is related to liquefaction and fluidization of unconsolidated, overpressurized sands (i.e. the Frimmersdorf and Neurath sands), and the natural hydraulic fracturing of the sealing host strata, i.e. the Frimmersdorf Seam.
Organic petrological and inorganic geochemical analyses were carried out on lignite and sand samples to investigate the influence of sand body emplacement on the adjacent lignite. The ash contents, as well as thin section analyses revealed that the lignite was not influenced by sand body deposition, not even at the direct contact areas. Additionally, this study provided some useful information on the depositional environment, for example the mineralisation of the water, which was present during peat/lignite formation. The analyses of sulphur and ash contents of the lignite samples indicate that the depositional environment was controlled by freshwaters. On the other hand, the presence of glauconite minerals in one of the sand sample, and low Ca/Mg ratios would suggest that the sand body emplacement was controlled by marine currents. The organic petrological and inorganic geochemical analyses, therefore, provide evidence of the complex interaction of marine processes (tides, waves, storm events) with the river systems in the paralic mires.
Finally, a three-dimensional reconstruction of the Frimmersdorf Seam was modelled. This integrated model was based on pre-existing contour line maps of the lignite boundaries, as well as information on lignite thicknesses (based on the RWE Power AG reservoir model), and measurements of the sand body distributions and orientations. The interpretation of the 3D model revealed a close interrelationship between sand bodies and seam morphology on the one hand, and between sand injectites and the occurrence and orientation of the fault systems on the other. The hydraulic fracturing of the lignite, and, therefore, the orientation of the sand injectites, were largely controlled by tectonic activity within the study area. Fracturing of the peat/lignite occurred under the stress field that prevailed during the time of sand injectite formation.
dc.description.abstractSyn- und post-genetische Sand-Einschaltungen in einem Braunkohlen-Flöz : Das Zusammenspiel zwischen Tektonik und Sedimentation in der Niederrheinischen Bucht
Die känozoische Niederrheinische Bucht ist Teil des Nordwest-Europäischen Riftsystems, das im Eozän durch die passive, intra-kontinentale Dehnung der Erdkruste gebildet wurde. Die Niederrheinische Bucht entstand durch die Reaktivierung von variszischen Störungssystemen am NW-Rand des Rheinischen Schiefergebirges in einem extensionalen Regime. Sie erstreckt sich von Bonn im SO über Belgien bis zum Nordsee-Becken in den NW Niederlanden.
Die känozoische Beckenfüllung der Niederrheinischen Bucht entstand durch die Wechselwirkung von Tektonik und Sedimentationsprozessen, die hauptsächlich durch Meeresspiegel- und Klimaschwankungen gesteuert wurden. In den subtropischen klimatischen Bedingungen des mittleren Miozäns bildeten sich in weiten Teilen der Niederrheinischen Bucht ausgedehnte Moore, und durch die kontinuierliche Absenkung des Untergrunds wurden extrem mächtige Torfe (bis zu 270 m) abgelagert. Diese heute bis zu 100 m mächtigen Braunkohlen-Flöze werden seit mehr als 150 Jahren im Rheinischen Braunkohlenrevier abgebaut.
In einem der drei aktiven Tagebaue der RWE Power AG in der Niederrheinischen Bucht, wird der Abbau eines Braunkohlenflözes durch das Vorkommen von Sand-Einschaltungen in der Kohle gestört. Ihr unregelmäßiges Auftreten (sowohl in Bezug auf die Größenordnung, als auch ihre Verbreitung) erschwert die genaue Kalkulation von zukünftigen Braunkohlemengen im Tagebau Garzweiler. Daher soll im Rahmen dieser Dissertation untersucht werden, wie die Sand-Einschaltungen entstehen konnten, und ob ein verbessertes Verständnis zu einer genaueren Prognose über das Auftreten von Sanden im weiteren Abbaufeld des Tagebau Garzweilers führt.
Die Analyse der Sand-Einschaltungen im miozänen Flöz Frimmersdorf basiert zum größten Teil auf Gelände-Beobachtungen in den ständig erneuerten Aufschlüssen des Tagebau Garzweilers. Außerdem wird bereits vorhandenes Datenmaterial aus den umfangreichen RWE-Archiven hinzu gezogen, wie z.B. Karten, geophysikalische Messungen oder Daten von Bohrkernen. Durch die Interpretation der verschiedenen Geländebeobachtungen und analytischen Ergebnisse konnte gezeigt werden, dass eine Vielzahl verschiedener syn- und post-genetischer Entstehungsmechanismen für den Eintrag von Sand in die Kohle des Flözes Frimmersdorf verantwortlich waren. Syn-genetische Sand-Einschaltungen wurden in fluviatilen oder estuarinen Rinnen in den ausgedehnten Braunkohlenmooren abgelagert, oder durch episodische Überflutungsereignisse eingetragen, die von der angrenzenden Nordsee ausgingen. Die post-genetische Entstehung von Sand Injektionen (sand injectites) wird auf das Verflüssigen von unverfestigten Sanden unter Überdruck zurück geführt, gefolgt vom hydraulischen Aufbrechen der versiegelnden Schichten, d.h. der Braunkohle.
Zusätzlich zu den Geländearbeiten wurden kohlenpetrologische und geochemische Analysen durchgeführt, um den Einfluss des Sand-Eintrags auf die angrenzende Braunkohle zu untersuchen. Anhand der Asche-Gehalte der Braunkohlen und an Dünnschliffen konnte gezeigt werden, dass der Eintrag von Sand die Braunkohle nicht mal im direkten Kontaktbereich beeinflusst oder verändert hat. In diesem Abschnitt der Dissertation konnten außerdem wichtige Informationen über die miozänen Ablagerungsbedingungen gewonnen werden. Die Analysen von Schwefel- und Aschegehalten der Kohleproben deuten darauf hin, dass diese Torfe in einem Ablagerungsraum akkumulierten, der durch Süßwasser geprägt war. Glaukonit-Minerale in eine der beprobten Sand-Einschaltungen, und geringe Ca/Mg-Werte weisen dagegen auf einen marinen Eintrag hin. Die kohlenpetrologischen und geochemischen Analysen bestätigen, dass der miozäne Ablagerungsraum der Niederrheinischen Bucht durch das Zusammenwirken von marinen Einflüssen der Nordsee (Tiden, Wellen, Stürme) und den Flusssystemen in den ausgedehnten Braunkohlemooren geformt wurde.
Zuletzt wurde ein drei-dimensionales Modell des Flözes Frimmersdorf (innerhalb der Tagebau-Grenzen) anhand von Höhenlinien-Karten der Flöz-Grenzen erstellt (basierend auf dem Lagerstättenmodell der RWE Power AG), das außerdem Informationen zu Kohlemächtigkeiten und die Messdaten über die Verteilung und Orientierung von Sand-Einschaltungen beinhaltet. Die genaue Analyse dieses 3D Modells zeigte, dass zwischen dem Auftreten der Sand-Einschaltungen und der Flöz-Geometrie, sowie zwischen den sand injectites und dem Störungssystem im Tagebau Garzweiler enge Zusammenhänge bestehen. Das hydraulische Aufbrechen des Torfs/der Braunkohle, und damit nachfolgend auch die Orientierung der sand injectites, steht in engem Zusammenhang mit der tektonischen Entwicklung der Niederrheinischen Bucht, und erfolgte parallel zu dem Stressfeld, das zum Zeitpunkt des Sand-Eintrags vorherrschte.
dc.language.isoeng
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectNiederrheinische Bucht
dc.subjectNeogen
dc.subjectSandinjektionen
dc.subjectÄstuar
dc.subjectBraunkohletagebau
dc.subjectLower Rhine Embayment
dc.subjectNeogene
dc.subjectsand injectites
dc.subjectestuary
dc.subjectlignite open-cast mine
dc.subject.ddc550 Geowissenschaften
dc.titleSyn- and post-depositional sand bodies in lignite
dc.title.alternativeThe interrelationship of tectonics and sedimentation in the Lower Rhine Embayment
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-50923
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID5092
ulbbnediss.date.accepted16.04.2018
ulbbnediss.instituteMathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät : Fachgruppe Erdwissenschaften / Steinmann-Institut für Geologie, Mineralogie und Paläontologie
ulbbnediss.fakultaetMathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
dc.contributor.coRefereeReichert, Barbara
ulbbnediss.date.embargoEndDate15.02.2020


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