Pönicke, Yoon-Jung: Prospektive Studie zur Rolle neuropathischer Schmerzen bei orthopädischen Krankheitsbildern der Wirbelsäule. - Bonn, 2019. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-54388
@phdthesis{handle:20.500.11811/7708,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-54388,
author = {{Yoon-Jung Pönicke}},
title = {Prospektive Studie zur Rolle neuropathischer Schmerzen bei orthopädischen Krankheitsbildern der Wirbelsäule},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2019,
month = jun,

note = {Hintergrund: Es sollte untersucht werden, inwieweit sich Schmerzprofile von Patienten mit Rückenschmerzen unterschiedlicher Genese voneinander unterscheiden. Als entscheidender Parameter diente der painDetect-Bogen zur Differenzierung von nozizeptiven und neuropathischen Schmerzen.
Material und Methode: Es wurden Patienten für die Studie ausgewählt, bei denen entweder Wirbelkörperfrakturen (WKF, Gruppe 1) oder Bandscheibenvorfälle bzw. spinale Kompressionen (non-WKF, Gruppe 2) diagnostiziert waren.
Prä- und postoperativ wurden klinische Daten erhoben, der painDetect-Bogen, der Fragebogen zum Oswestry-Index (ODI) und ein Bogen mit VAS-Skalen ausgefüllt. Die Patienten wurden entsprechend ihrer Diagnose operativ behandelt: Radiofrequenz-Kyphoplastie, Nukleotomie, Spondylodese.
Ergebnisse: Gruppe 1: 62 Patienten; weibl.=89%; Durchschnittsalter 71 Jahre
Gruppe 2: 77 Patienten; weibl.=55%, Durchschnittsalter 53 Jahre
Präoperativ bestanden keine signifikanten Unterschiede der Schmerzintensitäten (akut, maximal, durchschnittlich): Mediane der Ordinalskala von 0-10; Gruppe 1: 6,8,7; Gruppe 2: 6,9,7.
Der Vergleich der Score-Endsumme im painDetect-Bogen ergab präoperativ einen signifikanten Unterschied (Mediane: Gruppe 1=9, Gruppe 2=17; Effektstärke r=0.5, p=0.000). In Gruppe 1 war das Vorhandensein neuropathischer Schmerzkomponenten bei 3% der Patienten wahrscheinlich (>90%), in der Gruppe 2 bei 43% und zusätzlich bei 13% bzw. bei 30% nicht auszuschließen. Bei der Schmerzwahrnehmung zeigten sich bei den Patienten mit WKF höhere VAS-Werte (71) als in der Vergleichsgruppe (53). Die Gesamtscores des ODIs unterschieden sich nicht (56% vs. 58%).
Postoperativ zeigten beide Gruppen einen deutlichen Rückgang der Schmerzintensitäten. Die Score-Endsumme im painDetect-Bogen konnte auf 4 (Medianwert) in beiden Gruppen starke vermindert werden. Die medianen Scores im ODI verringerten sich in beiden Gruppen mit einer Effektstärke von 0.6.
Schlussfolgerung: In Gruppe 2 lassen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in 43% neuropathische Komponenten feststellen und bei weiteren 30% als möglich annehmen. Ein Hinweis auf neuropathische Schmerzen bei Wirbelkörperfrakturen kann nur in etwa 3% festgestellt werden. Postoperativ kam es in beiden Gruppen zu einer signifikanten Besserung der Schmerzsymptomatik und Funktionalität. Somit kann das Risiko einer Schmerzchronifizierung entscheidend gemindert werden.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/7708}
}

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