Büscher, Ines: Sozialarbeit trifft Hausarztmedizin : Ergebnisse einer qualitativen Befragung von Sozialarbeitern und Hausärzten. - Bonn, 2020. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-58794
@phdthesis{handle:20.500.11811/8669,
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author = {{Ines Büscher}},
title = {Sozialarbeit trifft Hausarztmedizin : Ergebnisse einer qualitativen Befragung von Sozialarbeitern und Hausärzten},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2020,
month = oct,

note = {Einleitung: Patienten tragen nicht nur ihre medizinischen, sondern auch ihre sozialen Probleme in die Hausarztpraxen. Soziale und gesundheitliche Probleme scheinen sich oft gegenseitig zu bedingen. Ziel der Studie ist die Beschreibung bestehender Kontakte und Kooperationen zwischen Hausarztmedizin und Sozialarbeit. Die Untersuchung befasst sich zudem mit möglichen Problemen und Hindernissen für die Zusammenarbeit beider Professionen.
Methode: Die Studie umfasst eine Fokusgruppensitzung mit leitenden Sozialarbeitern sowie Leitfadeninterviews mit elf Hausärzten und einem Psychiater. Der Interviewleitfaden basiert auf den Ergebnissen der Fokusgruppensitzung. Die Transkripte wurden mittels induktiver Kategorienbildung im Rahmen der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.
Ergebnis: Die berichtete Häufigkeit und Qualität der Kooperationen erscheinen mäßig und inhomogen. Die Beziehung zwischen den beiden Berufsgruppen ist von vielen Unterschieden und einem ungleichen Machtgefüge geprägt. Mögliche Hindernisse für eine Zusammenarbeit sind schlechte Kommunikation untereinander, mangelhafte Informationen der Ärzte über die Angebote des sozialen Netzes, Datenschutzauflagen, erhöhten Arbeitsaufwand sowie fehlende Wertschätzung der Sozialarbeit seitens der Hausärzte. Problematisch sind fließende Grenzen zwischen den Aufgabenfeldern, eine Definition der sozialen Arbeit fehlt beiden Berufsgruppen. Viele Hausärzte sehen sich in einer zentralen Rolle bezüglich sozialer Problematiken ihrer Patienten. Gegen einen eigenen professionellen Umgang sprechen ihre fehlende sozialarbeiterische Ausbildung, erlernte Medikalisierungstendenzen und knappe Zeitressourcen in der Arztpraxis.
Diskussion: Das Rollenverständnis zwischen Arzt und Sozialarbeiter sollte jeweils durch konkrete Arbeitsverteilung in respektvollem Umgang und guter Kommunikation geklärt werden. Hausärzte können als Vermittler ins soziale Netz fungieren. Hierfür wären zentrale Informationsstellen hilfreich. Wesentlich sind auch eine gute Erreichbarkeit untereinander sowie ein angemessener zeitlicher Aufwand. Denkbar erscheinen etablierte Kooperationen auf lokaler Ebene, z.B. durch ein gegenseitiges Zuweisungssystem. Erfolgreiche Zusammenarbeit scheint durchaus möglich. Weitere Anstrengungen beider Berufe sowie begleitende Forschung sind nötig, um zu stärkerer Kooperation zu gelangen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/8669}
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