Die Hausschutzhecken im Monschauer Land unter besonderer Berücksichtigung ihrer klimatischen Auswirkungen

Abstract

In der Windschutzforschung standen bisher die Klärung der geländeklimatischen Verhältnisse im Bereich von Windschutzanlagen und hierbei insbesondere die Auswirkungen auf den landwirtschaftlichen Ertrag im Vordergrund. Hierzu liegen zahlreiche Ergebnisse von Untersuchungen im Windkanal und von Messungen im Gelände vor. <br /> Die Bedeutung von Schutzpflanzungen für Gebäude in Form haushoher Hecken wurde bisher nur in Windkanaluntersuchungen erforscht. Hierbei konnten Erkenntnisse z.B. über die Strömungsverhältnisse, die erforderliche Durchlässigkeit des Windschirmes und die Veränderung des Winddrucks auf das geschützte Gebäude gewonnen werden. Der Einblick in weitere, von Windgeschwindigkeit und -richtung abhängige Parameter wie z.B. Luft- und Bodentemperatur und Strahlungsbilanz ist, wie agrarmeteorologische Untersuchungen ergaben, nur in Freilandversuchen möglich. <br /> Da die für das Monschauer Land typischen Hausschutzheckenwegen ihres geringen Platzbedarfs für zukünftige Planungen im ebenerdigen Wohnungsbau auf exponierten, windgefährdeten Standorten besonders geeignet erschienen, sollten sie vor allem aus diesem Grund einer näheren Untersuchung unterzogen werden. Aufgrund der im Modellversuch im Windkanal geklärten Fragen (vgl. hierzu vor allem BLENK und TRIENES 1956) war es möglich, weitere Probleme im Gelände zu untersuchen. <br /> Da Entstehung und Aufgaben der Monschauer Hausschutzhecken bisher nicht näher untersucht worden waren und auch hieraus Erkenntnisse für die Bau- und Grünplanung auf exponierten Standorten erwartet wurden, ergaben sich insgesamt folgende Teilbereiche der Untersuchung: <br /> 1. Klärung der im Zusammenhang mit der Entstehung bzw. dem Alter der Monschauer Hausschutzhecken noch offenen Fragen anhand von Literatur und Archivmaterial. Hierzu gehörte auch die Bestimmung des Alters bestehender Hecken. <br /> 2. Bestandsaufnahme aller Hausschutzhecken in den Gemeinden des Monschauer Landes und Kartierung im Maßstab 1:10.000. Auswertung der Kartierung im Hinblick auf Orientierung und Länge der Hecken. Klärung der Zusammenhänge zwischen Hecke (u.a. Lage, Anordnung und Pflanzenwahl) und natürlichen Gegebenheiten (u.a. Relief, Boden, Klima und Vegetation). <br /> 3. Untersuchung der Beziehungen zwischen Hausformen, Haustypen und Hausschutzhecken bezüglich der Grundrißgestaltung der Gebäude. <br /> 4. Mit Hilfe einer Befragung sollten u.a. die Erfahrungen der Besitzer und deren Meinung über die Auswirkungen und den praktischen Nutzen von Hausschutzhecken festgestellt werden. Die Antworten sollten mit dem Ergebnis anderer Teile der Untersuchung verglichen werden. <br /> 5. Die kleinklimatischen Messungen machten zusammen mit der Auswertung der zu diesem Thema vorliegenden Literatur den Hauptteil der Arbeit aus. Uber einen Zeitraum von 14 Monaten wurden an verschiedenen Objekten in Monschau-Mützenich kleinklimatische Messungen im Bereich von Gebäuden mit Hausschutzhecken durchgeführt. Neben den Dauermessungen im Freiland und im Gebäude wurden auch kürzere Meßreihen und Vergleichsmessungen mit Handmeßgeräten durchgeführt. Gemessen wurden Bodentemperaturen in verschiedenen Tiefen und Lufttemperaturen in verschiedenen Höhen, Windgeschwindigkeit und Windrichtung in 2m Höhe, Strahlungsbilanz, relative Luftfeuchtigkeit, Niederschlag und Schlagregen. <br /> Die Auswertung der Meßwerte sollte u.a. Anhaltspunkte für den günstigsten Abstand zwischen Haus und Hausschutzhecke ergeben. Hierzu wurde insbesondere der Einfluß von Windgeschwindigkeit und Windrichtung auf die übrigen Parameter untersucht.

Up to now research into wind shelters has concentrated on the elucidation of fieldclimate conditions in the environs of shelter belts, with particular emphasis on the effects upon agricultural yields. Numerous results of such investigations in wind tunnels and from measurements in the field are available. <br /> The significance of protective plantations for buildings in the form of hedges as high as houses has so far only been researched in wind-tunnel investigations. These have, for example, produced information on flow conditions, the required permeability of the wind-break andin the wind pressure changes in the building protected thereby. However, agrometeorological investigations have showed that insight into other parameters, which - like soil and air temperature and radiation balance - depend on the direction and velocity of wind, can only be gained from open air experiments. <br /> Since the wind-breaks which typically shelter houses in the Monschau district are hedges requiring only little space, they appear tobe eminently suitable for the future planning of ground-level housing on exposed sites at risk from winds; this reason in particular recommends them for further investigation. On the basis of problems solved in the model wind-tunnel experiment (cf. in particular BLENK and TRIENES, 1956) it proved possible to investigate further problems in the field. Since neither the origins nor the purpose of the Monschau house wind-breaks have been investigated in detail, although information gained from them for the planning of housing and landscaping on exposed sites seemed likely, the following sub-divisions of investigating suggested themselves: <br /> 1. Clarification of uncertainties still unresolved in connection with the age or origin of the Monschau hause wind-breaks using literature, archival material and even the age-determination of existing hedges. <br /> 2. An inventory of house wind-breaks in the parishes of the Monschau district, together with mapping at a scale of 1:10 000. Interpretation of maps with regard to theorientation andlength of hedges. Elucidation of relationships between hedge (site, arrangement and choice of plants) and natural conditions (like relief, soil, climate, vegetation). <br /> 3. Investigation of the relationships between house form, hause types and house windbreaks with reference to the groundplan of the buildings. <br /> 4. Experience of the owners and their opinions on the effects and practical usefulness of house wind-breaks are established with the aid of a questionnaire. The responses are compared with the results of other parts of the investigation. <br /> 5. Micro-climatic measurements, together with the interpretation of the literature on this topic, constituted the major part of this undertaking. Over a period of 14 months micro-climatic measurements were carried out on various objects within the range of building protected by wind-breaks at Monschau-Mützenich. Continuous rneasurements in open fields andin buildings were supplemented by a shorter series of measurements and comparative measurements with manual measuring instrurnents. Measurements were taken of soil temperatures at different depths and air temperatures at different heigths, of wind velocity and wind direction at a height of 2 metres, as well as radiation balance, relative hurnidity of the air, precipitation and downpours. <br /> The evaluation of the measurement data ought, inter alia, to provide reference points for the most favourable distance between house and hedge. For this reason the influence of wind velocity and wind direction in the remaining parameters was particularly closely scrutinised. <br /> (Translation: Dr. Anthony Hellen)