Abs, Christoph: Probleme der Wasserversorgung des Verdichtungsraumes Rhein–Ruhr. - Bonn, 1985. - , . In: Arbeiten zur Rheinischen Landeskunde, 52.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://hdl.handle.net/20.500.11811/8709
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title = {Probleme der Wasserversorgung des Verdichtungsraumes Rhein–Ruhr},
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year = 1985,
series = {Arbeiten zur Rheinischen Landeskunde},
volume = 52,
note = {Die Notwendigkeit einer Wasservorsorgepolitik ist in den vergangenen Jahren in verstärktem Maße der Öffentlichkeit und den verantwortlichen Politikern bewußt geworden. Wasservorsorgepolitik ist nicht nur eine Aufgabe der Umweltpolitik, sondern auch der Raumordnungspolitik. Ziele einer Wasservorsorgepolitik sind die Sicherung einer ausreichenden Wassermenge, die Erhaltung und Verbesserung der Wasserqualität und der Schutz der Wasservorkommen.
Das derzeitige rechtliche Instrumentarium der Wasservorsorgepolitik (WHG, Landeswassergesetze, Abwasserabgabengesetz) ist bei konsequenter Anwendung zum Schutz der Wasserversorgung ausreichend. Leider besteht aber in vielen Fällen ein Vollzugsdefizit. In der Raumordnungspolitik müßte das Konzept der Vorranggebiete zum Schutze der Wasservorkommen entschiedener durchgesetzt werden.
Der Wasserverbrauch ist im Untersuchungsgebiet in den 70er Jahren leicht rückläufig. Dies ist zurückzuführen auf den Rückgang des Wasserverbrauches der Wirtschaft. Der Pro-Kopf-Verbrauch in den Haushalten ist dagegen gestiegen. Die Wirtschaft ist bemüht, durch Mehrfach- und Kreislaufnutzung Wasser zu sparen.
Der Selbstversorgungsgrad der Wasserversorgung im Untersuchungsgebiet liegt unter 100 %, so daß Wasser aus benachbarten ländlichen Räumen importiert werden muß. Innerhalb des Untersuchungsgebietes lassen sich einzelne Überschuß- und Defizitgebiete abgrenzen (siehe Karte 1).
Der durchschnittliche Wasserpreis lag im Untersuchungsgebiet unter dem Bundesdurchschnitt. Innerhalb des Untersuchungsgebietes ist die Schwankungsbreite aber erheblich. Die Höhe des Wasserpreises hat bisher noch keinen erkennbaren Einfluß auf den Wasserverbrauch der Haushalte. Anders dagegen verhält sich die Wirtschaft, die bei höheren Kosten für das Wasser verstärkt Wasser spart.
Die Wasserqualität wird im Verdichtungsraum Rhein-Ruhr durch vielfältige andere Nutzungen gefährdet. Von den Wasserversorgungsunternehmen wurde an erster Stelle die Landwirtschaft genannt, insbesondere als Verursacher des Anstieges des Nitratgehaltes im Grundwasser. Sorge bereiten den Wasserversorgungsunternehmen auch die Verschmutzung der Oberflächengewässer, da ein großer Teil der Trinkwassergewinnung direkt oder indirekt davon abhängig ist.
Wichtigstes Instrument der räumlichen Sicherung der Wasserversorgung ist neben der Ausweisung von Vorranggebieten durch die Regionalplanung, die Festsetzung von Wasserschutzgebieten nach dem WHG durch die sektorale Planung. Dabei besteht im Untersuchungsgebiet ein erhebliches Vollzugsdefizit. Erst etwas mehr als ein Drittel der notwendigen Wasserschutzgebiete ist förmlich festgesetzt und gewährt damit der Trinkwassergewinnung den notwendigen Schutz.
Im Untersuchungsgebiet bestehen zwischen Wassergewinnung und anderen Nutzungen eine Reihe von Nutzungskonflikten, die immer wieder zu einer Beeinträchtigung der Wassergewinnung führen (siehe Karte 4). Besondere Bedeutung haben dabei die Landwirtschaft, der Abbau von Kies, Sand, Stein- und Braunkohle sowie die Deponierung von Abfällen. Sie ist in vielen Fällen eine Folgenutzung des Abbaues von Kies und Sand. Aber auch durch Siedlungen, Verkehrswege und die Industrie wird die Wassergewinnung im Untersuchungsgebiet gefährdet.
Das Beispiel der Wasserversorgung des Verdichtungsraumes Rhein-Ruhr hat gezeigt, daß Wasserverbrauch und Wasserbedarf die Entwicklung eines Raumes von zwei Seiten beeinflussen können. Wassermangel auf der einen Seite und Nutzungsbeschränkungen zum Schutz der Wasservorkommen auf der anderen können die räumliche und wirtschaftliche Entwicklung eines Raumes begrenzen.},

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