Raguž, Branimir: Synthese und Charakterisierung von Lithium-metall(I)-phosphaten : Die strukturelle Differenzierung von einwertigen Kationen in multinären Phosphaten. - Bonn, 2020. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-60329
@phdthesis{handle:20.500.11811/8824,
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author = {{Branimir Raguž}},
title = {Synthese und Charakterisierung von Lithium-metall(I)-phosphaten : Die strukturelle Differenzierung von einwertigen Kationen in multinären Phosphaten},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2020,
month = dec,

note = {Die vorliegende Dissertation behandelt die Synthese und Charakterisierung neuer Lithium-metall(I)-phosphate (M = Cu+, Na+, Ag+). Dabei wurde nach der literaturbekannten Substitution von Li+ durch Cu+ in Mischkristallen Li3−xCuIxPO4 auch die entsprechende Substituierbarkeit in Li4P2O7 (bis zu 10 mol %) und in Metaphosphat Li1−xCuxPO3 mit 0,14 ≤ x ≤ 0,25 beobachtet. Weiterhin wurden erstmalig die gemischten Pyrophophate Li3NaP2O7, TT-Li2Na2P2O7, Li3AgP2O7 und LiAg3P2O7 synthetisiert und charakterisiert.
Kristallchemisch relevante Unterschiede werden zwischen den Lithium-kupfer(I)-phosphaten und den Lithium-natrium- bzw. Lithium-silber-phosphaten beobachtet. Während bei den ersteren für die Metalllagen Besetzungs- und Lagefehlordnungen auftreten, die in der Ausbildung ausgedehnter Homogenitätsbereiche resultieren, bilden sich für die letzteren multinäre Verbindungen mit diskreten Zusammensetzungen aus. Die Li+- und Cu+-Ionen werden ausschließlich tetraedrisch koordiniert, wobei die letzteren bereits merklich aus den Schwerpunkten der Tetraeder herausrücken. Im Unterschied dazu wird für die Na+- und Ag+-Ionen ausnahmslos eine oktaedrische Koordination beobachtet.
Für Lithium-kupfer(I)-(catena)metaphosphat Li1−xCuxPO3 (0,14 ≤ x ≤ 0,25) wird ein eigener Strukturtyp beobachtet. Im Fall der Lithium-kupfer(I)-pyrophosphate entsprechen die Kristallstrukturen jenen der reinen Lithiumpyrophosphate Li4P2O7-trig* und Li4P2O7-trik.
Neben der schon lange bekannten, thermodynamisch stabilen triklinen Modifikation von Li4P2O7 wurden im Rahmen dieser Arbeit die thermodynamisch metastabilen Phasen Li4P2O7-trig* und Li4P2O7-pseudomono* reproduzierbar erhalten. Trotz der Schwierigkeiten, die mit der Einkristallzucht von thermodynamisch metastabilen bzw. irreversibel umwandelnden thermodynamisch stabilen Phasen einhergehen, gelang diese für Li4P2O7-trig* (metastabil). Im Fall von Li4P2O7-pseudomono* (metastabil) und TT-Li2Na2P2O7 (stabil) erfolgte die Strukturaufklärung aus Pulverdaten über Realraummethoden unter Verwendung des Programmes Endeavour. Die in dieser Arbeit beschriebene Methode (Vorgabe von [PVIIO3]+- und [PVIIO4]-Molekülfragmenten; Anpassung an experimentell beobachtete Reflexintensitäten unter Berücksichtigung von Coulomb-Wechselwirkungen) führte in beiden Fällen zu kristallchemisch sinnvollen Strukturmodellen.
Wiederkehrendes Strukturelement bei den vorgestellten Pyrophosphaten (mit Ausnahme von Li3MP2O7 (M = Na+, Ag+)) ist eine dreidimensionale, dichtest gepackte Anordnung von Pyrophosphatgruppen. Unterschiede werden hierbei vor Allem bei der Konformation der Pyrophosphatgruppen beobachtet. Beispielsweise stehen für die thermodynamisch metastabilen Polymorphe von Lithiumpyrophosphat (Li4P2O7-trig* und Li4P2O7-pseudomo*) die [PO4]-Einheiten einer Diphosphatgruppe gestaffelt. Im Vergleich dazu sind diese für die thermodynamisch stabilen Polymorphe Li4P2O7-trik, Li4P2O7-mono-HT und Li4P2O7-mono-HP ekliptisch angeordnet. Ähnlich dazu wird beim Übergang von TT- nach HT-Li2Na2P2O7 ein Wechsel der Konformation der Pyrophosphatgruppen von ekliptisch nach gestaffelt beobachtet.
An den kristallographisch charakterisierten, ausschließlich diamagnetischen Phasen, wurden umfangreiche 31P-MAS-NMR-Studien betrieben. Besonders im Fall der Lithium-kupfer(I)-phosphate werden Signalverbreiterungen beobachtet, die wahrscheinlich mit der postulierten Li+/Cu+ Besetzungs- bzw. Lagefehlordnung auf den Metalllagen korrelieren. Im Unterschied dazu liefern strukturell vergleichbare kupferfreie Lithiumphosphate wie z. B. Li4P2O7-trig* und Li4P2O7-pseudomono* 31P-MAS-NMR-Spektren mit scharfen Resonanzen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/8824}
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