Muazzam, Muhammad Nur: Bedarfs- und Krankheitskostenanalyse der stationären und ambulanten Betreuung von Patienten mit Kurzdarmsyndrom. - Bonn, 2021. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-63259
@phdthesis{handle:20.500.11811/9233,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-63259,
author = {{Muhammad Nur Muazzam}},
title = {Bedarfs- und Krankheitskostenanalyse der stationären und ambulanten Betreuung von Patienten mit Kurzdarmsyndrom},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2021,
month = jul,

note = {Hintergrund und Fragestellung: Die Erkrankung Kurzdarmsyndrom (KDS) wird zu den seltenen Erkrankungen gezählt. Es bezeichnet entsprechend der S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM) das Unvermögen, eine Flüssigkeits-, Energie-, Protein- und Mikronährstoffbilanz nach ausgedehnter Darmresektion und abgeschlossener Adaptionsphase aufrechtzuerhalten. Aufgrund der interdisziplinären Versorgung ist von einer ressourcen- und damit auch kostenintensiven medizinischen Versorgung auszugehen. Die folgende Untersuchung soll die Versorgungsrealität und die damit verbundene Behandlungskosten aus Sicht eines Maximalversorgers darstellen.
Material und Methodik: Es wurden von elf KDS-PatientInnen des Universitätsklinikums Bonn die Behandlungsdaten ausgewertet, beginnend mit dem Diagnosejahr und den drei darauffolgenden Jahren. Die benötigten medizinischen Ressourcenverbräuche wurden entsprechend geltender stationärer und ambulanter Leistungskataloge monetär bewertet.
Ergebnisse: Es zeigte ein hoher medizinsicher Bedarf im Jahr der Diagnosestellung. Dieser nahm in den folgenden Jahren ab, sodass die KDS-PatientInnen in ein ambulantes Behandlungsregime überführt werden konnten. Die medianen stationären Tage betrugen im Diagnosejahr 96 Tage und reduzierten sich auf drei Tage im dritten Jahr nach Diagnosestellung. Die entsprechenden medianen stationären Behandlungskosten sanken von 63.496€ € im Diagnosejahr auf 1.779 € im dritten Jahr nach Diagnosestellung. Im Fokus der operativen Versorgung standen im Diagnosejahr komplexe viszeralchirurgische Operationen, welche im Zusammenhang mit der Grunderkrankung der PatientInnen standen. Im weiteren Verlauf erfolgen operative Eingriffe zur Aufrechterhaltung der venösen Zugangswege zur parenteralen Ernährung. Die DRG-Pauschalen deckten nur circa 50% der tatsächlichen stationären Kosten. Die Hochschulambulanz-Pauschale deckte rund 16,5% der ambulanten Leistung. Die jährlichen medianen Kosten für Arzneimittel betrugen 6.752€, für parenterale Ernährung 48.485€ und für die Therapie mit einem GLP-2-Analogon 138.442€.
Folgerung: Sowohl im stationären, als auch im ambulanten Sektor zeigt sich eine kosten- und ressourcenintensive Versorgung von KDS-PatientInnen. Im zeitlichen Verlauf kann die primär stationäre Versorgung in ein ambulantes Therapieregime überführt werden. Ausgehend von den derzeit geltenden monetären Bewertungssystemen ist von einer defizitären Kostenerstattung aus der Sicht eines Maximalversorgers auszugehen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/9233}
}

The following license files are associated with this item:

Namensnennung - Keine Bearbeitungen 4.0 International