Kuchenbecker, Katharina Sophie: Urodynamische Untersuchungen und statistische Erhebungen bei einem Patientenkollektiv mit Morbus Pompe. - Bonn, 2021. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-63426
@phdthesis{handle:20.500.11811/9260,
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author = {{Katharina Sophie Kuchenbecker}},
title = {Urodynamische Untersuchungen und statistische Erhebungen bei einem Patientenkollektiv mit Morbus Pompe},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2021,
month = aug,

note = {Einleitung: In der Literatur sind bei Patienten mit der Glykogenspeichererkrankung Typ II (Morbus Pompe) Beschwerden des unteren Harntraktes (LUTS) beschrieben. Das Ziel dieser Studie ist es, die Blasenfunktion von Patienten mit Late-onset Morbus Pompe (LOPD) erstmals objektiv mit Hilfe von urodynamischen Untersuchungen darzustellen und die Krankheitsverläufe von LOPD-Patienten mit und ohne LUTS zu vergleichen. Hierbei wurde insbesondere ein Schwerpunkt auf das Ansprechen auf die Enzymersatztherapie (ERT) mit rekombinanter humaner alpha-Glukosidase, der einzigen zugelassenen kausalen Therapie bei Morbus Pompe, gelegt.
Methode: Von insgesamt 18 LOPD-Patienten gaben 7 LUTS an. Diese 7 Patienten wurden einer ausführlichen Anamnese zugeführt und 6 von ihnen klinisch und mittels Videourodynamik untersucht. Die klinischen Daten dieser 7 LOPD-Patienten mit LUTS wurden mit den Daten von 11 LOPD-Patienten ohne LUTS in einer retrospektiven Langzeituntersuchung verglichen. Es wurden insbesondere Daten zur motorischen- und Lungenfunktion mit einbezogen. Zur statistischen Analyse wurden neben Mittelwerten der t-Test sowie zur Analyse des Langzeitverlaufes ein gemischtes lineares Modell verwendet. Ein p<0,05 wurde als statistisch signifikant angesehen.
Ergebnisse: In der Anamnese gaben die Patienten mit LUTS besonders Drang und Dranginkontinenz an. Klinisch zeichneten sich die LOPD-Patienten mit LUTS durch eine stärkere körperliche Einschränkung durch die Grundkrankheit aus, so erzielten sie in motorischen Tests teils signifikant schlechtere Ergebnisse, während die Lebensqualität nicht signifikant schlechter war. Auch zeichneten sie sich durch eine signifikant längere Therapielatenz aus (p=0.017) als die Patienten ohne LUTS. In der Videourodynamik deuten die Ergebnisse insgesamt auf eine neurogene Blasenstörung in diesem Patientenkollektiv hin. So zeigten sich gestörte Wahrnehmungen im Bezug auf die Blasenfüllung im Sinne eines hypo- bzw. hyperaktiven Detrusors und in einem Fall eine neurogene Reflexblase mit Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie. Hier lässt sich als Ursache sowohl eine Glykogenablagerung im Blasenurothel als auch im ZNS vermuten. In der Langzeituntersuchung zeichneten sich sehr heterogene Verläufe in beiden Patientenkohorten ab mit Verbesserungen insbesondere in den ersten zwei Jahren, wie es auch in ähnlichen Studien gezeigt werden konnte. Jedoch scheinen die Patienten mit LUTS auch hier einen tendenziell schlechteren und rapideren Verlauf in einigen motorischen Tests und der gemessenen Vitalkapazität zu haben.
Schlussfolgerung: Um LUTS und schweren Verläufen bei Morbus Pompe-Patienten vorzubeugen bzw. zu verzögern sollte die Enzymersatztherapie möglichst frühzeitig begonnen werden. Es hat jedoch den Anschein, dass LUTS mit ERT allein nicht ausreichend zu therapieren ist. LUTS müssen bei den Patienten regelmäßig erfragt und ausgeschlossen werden, um möglichen Folgeerkrankungen des oberen Harntraktes vorzubeugen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/9260}
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