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Urodynamische Untersuchungen und statistische Erhebungen bei einem Patientenkollektiv mit Morbus Pompe

dc.contributor.advisorKirschner-Hermanns, Ruth
dc.contributor.authorKuchenbecker, Katharina Sophie
dc.date.accessioned2021-08-05T10:53:30Z
dc.date.available2021-08-05T10:53:30Z
dc.date.issued05.08.2021
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/9260
dc.description.abstractEinleitung: In der Literatur sind bei Patienten mit der Glykogenspeichererkrankung Typ II (Morbus Pompe) Beschwerden des unteren Harntraktes (LUTS) beschrieben. Das Ziel dieser Studie ist es, die Blasenfunktion von Patienten mit Late-onset Morbus Pompe (LOPD) erstmals objektiv mit Hilfe von urodynamischen Untersuchungen darzustellen und die Krankheitsverläufe von LOPD-Patienten mit und ohne LUTS zu vergleichen. Hierbei wurde insbesondere ein Schwerpunkt auf das Ansprechen auf die Enzymersatztherapie (ERT) mit rekombinanter humaner alpha-Glukosidase, der einzigen zugelassenen kausalen Therapie bei Morbus Pompe, gelegt.
Methode: Von insgesamt 18 LOPD-Patienten gaben 7 LUTS an. Diese 7 Patienten wurden einer ausführlichen Anamnese zugeführt und 6 von ihnen klinisch und mittels Videourodynamik untersucht. Die klinischen Daten dieser 7 LOPD-Patienten mit LUTS wurden mit den Daten von 11 LOPD-Patienten ohne LUTS in einer retrospektiven Langzeituntersuchung verglichen. Es wurden insbesondere Daten zur motorischen- und Lungenfunktion mit einbezogen. Zur statistischen Analyse wurden neben Mittelwerten der t-Test sowie zur Analyse des Langzeitverlaufes ein gemischtes lineares Modell verwendet. Ein p<0,05 wurde als statistisch signifikant angesehen.
Ergebnisse: In der Anamnese gaben die Patienten mit LUTS besonders Drang und Dranginkontinenz an. Klinisch zeichneten sich die LOPD-Patienten mit LUTS durch eine stärkere körperliche Einschränkung durch die Grundkrankheit aus, so erzielten sie in motorischen Tests teils signifikant schlechtere Ergebnisse, während die Lebensqualität nicht signifikant schlechter war. Auch zeichneten sie sich durch eine signifikant längere Therapielatenz aus (p=0.017) als die Patienten ohne LUTS. In der Videourodynamik deuten die Ergebnisse insgesamt auf eine neurogene Blasenstörung in diesem Patientenkollektiv hin. So zeigten sich gestörte Wahrnehmungen im Bezug auf die Blasenfüllung im Sinne eines hypo- bzw. hyperaktiven Detrusors und in einem Fall eine neurogene Reflexblase mit Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie. Hier lässt sich als Ursache sowohl eine Glykogenablagerung im Blasenurothel als auch im ZNS vermuten. In der Langzeituntersuchung zeichneten sich sehr heterogene Verläufe in beiden Patientenkohorten ab mit Verbesserungen insbesondere in den ersten zwei Jahren, wie es auch in ähnlichen Studien gezeigt werden konnte. Jedoch scheinen die Patienten mit LUTS auch hier einen tendenziell schlechteren und rapideren Verlauf in einigen motorischen Tests und der gemessenen Vitalkapazität zu haben.
Schlussfolgerung: Um LUTS und schweren Verläufen bei Morbus Pompe-Patienten vorzubeugen bzw. zu verzögern sollte die Enzymersatztherapie möglichst frühzeitig begonnen werden. Es hat jedoch den Anschein, dass LUTS mit ERT allein nicht ausreichend zu therapieren ist. LUTS müssen bei den Patienten regelmäßig erfragt und ausgeschlossen werden, um möglichen Folgeerkrankungen des oberen Harntraktes vorzubeugen.
de
dc.description.abstractUrodynamic and clinical studies in patients with late-onset Pompe disease and lower urinary tract symptoms
Aims: In late-onset Pompe disease (LOPD), a lysosomal storage disorder with glycogen accumulation in several tissues, patients suffer from progressive skeletal muscle weakness. Lower urinary tract symptoms (LUTS) have rarely been reported. The aim of this study is to objectively assess LUTS in patients with LOPD for the first time using urodynamic studies and to determine differences between LOPD patients with and without LUTS.
Methods: Eighteen patients with LOPD were recruited, of whom seven patients (38.9%) reported LUTS (both voiding and storage symptoms). Six of these patients underwent urodynamic studies. Medical histories and motor function tests were compared between the 7 patients with LUTS and the 11 patients without LUTS. The Student t test was used to determine an association between the two cohorts.
Results: In the seven LOPD patients with LUTS urodynamics revealed neurogenic dysfunction, underactive detrusor, and bladder outlet obstruction. These patients had suffered from clinical symptoms for a longer period of time before starting enzyme replacement therapy (P=.017) than patients without LUTS. They also scored more poorly on muscle function tests. Urodynamic results point to neurogenic causes for LUTS in LOPD, that is, neurogenic reflex bladder or impaired filling sensation. This could be due to glycogen accumulation in the urothelium and central nervous system. Patients with LUTS also seem to be more severely affected by LOPD than patients without LUTS.
Conclusion: LUTS in LOPD requires early and specific treatment to limit the development of severe health problems. Urodynamic studies should be considered in assessing LUTS.
en
dc.language.isodeu
dc.rightsNamensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
dc.subjectadulter Morbus Pompe
dc.subjectGlykogenspeichererkrankung Typ II
dc.subjectEnzymersatztherapie
dc.subjectUrodynamik
dc.subjectneurogene Blase
dc.subjectDranginkontinenz
dc.subjectLate-onset Pompe disease
dc.subjectNeurogenic lower urinary tract dysfunction
dc.subjectLower urinary tract symptoms
dc.subject.ddc610 Medizin, Gesundheit
dc.titleUrodynamische Untersuchungen und statistische Erhebungen bei einem Patientenkollektiv mit Morbus Pompe
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-63426
dc.relation.doihttps://doi.org/10.1002/nau.24369
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID6342
ulbbnediss.date.accepted29.07.2021
ulbbnediss.instituteMedizinische Fakultät / Kliniken : Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie
ulbbnediss.fakultaetMedizinische Fakultät
dc.contributor.coRefereeKarbe, Hans
ulbbnediss.contributor.orcidhttps://orcid.org/0000-0001-9041-858X
ulbbnediss.contributor.gnd1240127545


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