Willmes, Thomas: Synthese, Testung und 3D-QSAR von ABCG2-Inhibitoren. - Bonn, 2021. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-63442
@phdthesis{handle:20.500.11811/9264,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-63442,
author = {{Thomas Willmes}},
title = {Synthese, Testung und 3D-QSAR von ABCG2-Inhibitoren},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2021,
month = aug,

note = {Die Behandlung von Krebserkrankungen baut im Allgemeinen auf verschiedenen Säulen auf, wobei die Chemotherapie eine der wichtigsten Therapiemethoden darstellt. Ein häufiges Versagen der Chemotherapie beruht auf der intrinsischen oder erworbenen Resistenz der Krebszellen gegenüber verschiedensten Zytostatika. Dieses Phänomen wird als Multidrug-Resistenz (MDR) bezeichnet. Einer der Mechanismen der MDR beinhaltet den aktiven Transport von Chemotherapeutika durch Membranproteine der ABC-Transporter Familie wie ABCB1, ABCC1 und ABCG2.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, auf Basis verschiedener chemischer Grundstrukturen, potente Inhibitoren des ABC-Transporters ABCG2 zu entwickeln. Durch Hemmung des Transportproteins sollte die ABCG2-vermittelte Multidrug-Resistenz aufgehoben werden. Abgeleitet von Natur- und Arzneistoffen wurden Botryllamide, Monocarbonylanaloga des Curcumins (MACs) und substituierte Pyrimidine synthetisiert und in vitro untersucht. Die biologischen Untersuchungen umfassten die Hemmwirkung und Selektivität der Substanzen gegenüber ABCG2, sowie ihre zytotoxischen Eigenschaften. Für die aktivsten Verbindungen wurde ihr Vermögen zur Aufhebung der ABCG2-vermittelten MDR gegenüber dem Zytostatikum SN-38 untersucht. Zur Ableitung von Struktur-Wirkungsbeziehungen wurden computerchemische Methoden wie die 3D-QSAR oder Free-Wilson-Analyse angewandt.
Von den untersuchten Verbindungen stellten die Pyrimidine als Substanzklasse potente Inhibitoren von ABCG2 dar. Die aktivsten Vertreter zeigten mit IC50-Werten unter 100 nmol/l eine größere Hemmwirkung als der Referenz-Standard Ko143, einer der stärksten ABCG2-Inhibitoren, der bislang in der Literatur beschrieben wurde. Das Inhibitionsvermögen der Pyrimidine wird vor allem durch elektronenziehende Substituenten erhöht. Der Einfluss der Substituenten war am Phenylring in Position 4 ausgeprägter als am Phenylring in Position 2 und stellte somit eine essenzielle Struktur-Wirkungsbeziehung für die Aktivität der Pyrimidine dar. Es zeigte sich eine hohe Selektivität der Pyrimidine für ABCG2, verglichen mit den anderen MDR-relevanten ABC-Transportern ABCB1 und ABCC1. Die aktivsten Verbindungen zeigten ebenfalls eine geringe Zytotoxizität, was sich in hohen therapeutischen Quotienten der Modulatoren widerspiegelte.
Für die fünf aktivsten Pyrimidinderivate wurde ihr Vermögen zur Aufhebung der ABCG2-vermittelten Multidrug-Resistenz untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass bei Zugabe einer Modulator-Konzentration von 1 µmol/l eine nahezu vollständige Aufhebung der MDR in vitro erreicht werden konnte.
Die im Rahmen der Arbeit entstandenen Daten können zur weiteren Synthese und Optimierung potenter Inhibitoren von ABCG2 beitragen. Vor allem die Pyrimidine stellen eine interessante Substanzklasse dar. Mit dem hohen inhibitorischem Vermögen und Selektivität der Verbindungen gegenüber ABCG2, sowie ihrer geringen Zytotoxizität stellen die aktivsten Vertreter potenzielle Kandidaten für die Überwindung der ABCG2-vermittelten MDR in vivo dar.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/9264}
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