Lerch, Christiane Monika: Klinische und ökonomische Aspekte einer verzögerten Revisionschirurgie im Bereich der zementfreien Hüftwechselprothetik : Eine retrospektive Studie an 53 Fällen der Wechselprothetik einer künstlichen Hüftpfanne mit 3D-Titannetzbeschichtung. - Bonn, 2022. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-65139
@phdthesis{handle:20.500.11811/9550,
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author = {{Christiane Monika Lerch}},
title = {Klinische und ökonomische Aspekte einer verzögerten Revisionschirurgie im Bereich der zementfreien Hüftwechselprothetik : Eine retrospektive Studie an 53 Fällen der Wechselprothetik einer künstlichen Hüftpfanne mit 3D-Titannetzbeschichtung},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2022,
month = jan,

note = {Einleitung: Die langzeitbeständigen zementfreien Pfannen- und Schaftimplantate mit osteologisch hochwertigen Beschichtungen sind nach wie vor gefährdet durch Abrieb der Gleitpaarung mit den periprothetischen Osteolysen an Azetabulum und Femurschaft. Ziel der Arbeit war es, zwei unterschiedliche operative Revisionsverfahren nach Verschleiß der Gleitpaarung hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile sowie ihrer Endergebnisse zu vergleichen. Das double socket-Verfahren (DST), welches die Implantate in situ belässt und nur die Gleitpaarung erneuert, wurde verglichen mit dem Verfahren des sofortigen kompletten Wechsels der Hüftpfanne.
Methode: In einer retrospektiven Studie wurden 53 Fälle mit einer zementfreien Harris-Galante-Pfanne II und einem zementfreien Spongiosa-Metall-I®-Schaft nach Grundei über einen Zeitraum von durchschnittlich 23,51 Jahren (19-29 Jahre) klinisch und radiologisch untersucht.
Ergebnisse: Nach durchschnittlich 16 Jahren erfolgte in 32 Fällen der komplette Pfannenwechsel mit Kopfaustausch. In 21 Fällen erfolgte die Versorgung in der double socket-Technik (DST) mit Belassen des Pfannenimplantats und alleinigem Austausch des Original-Inlays oder seiner Einzementierung. Operationszeit, Blutverlust und Dauer des stationären Aufenthaltes fielen bei der DST deutlich geringer aus als beim kompletten Wechsel des Implantats. Im Langzeitverlauf waren alle 32 Fälle mit sofortigem Pfannenwechsel komplikationslos. Die 21 mit DST versorgten Patienten/-innen zeigten hingegen nur in 11 Fällen einen, bis auf zwei konservativ behandelte einmalige Luxationen, unauffälligen Verlauf. 10 Fälle (47,6 %) der ursprünglich 21 double socket-Versorgungen bedurften jedoch nach durchschnittlich 6,7 Jahren einer erneuten Revision mit vollständigem Pfannenwechsel in einem fortgeschrittenen Alter (Ø 75 Jahre) und mit einer erhöhten Morbidität (ASA-Wert Ø 2,4). Revisionsbedürftige Versagensursachen waren zwei Spätluxationen mit chronischer Instabilität, ein in 6 Fällen erneut aufgetretener Verschleiß der nicht hochvernetzten Inlays mit Fortschreiten der periazetabulären Osteolysen und aseptischer Pfannenlockerung, eine aseptische Schaftlockerung durch abriebinduzierte femorale Begleitosteolysen und ein Pfannen- und Zementbruch.
Schlussfolgerung: Hochbetagte und vulnerable Patienten profitieren anfänglich von dem wenig belastenden DST-Verfahren. Die Versagensursachen weisen deutlich darauf hin, dass die Verwendung hochvernetzter Inlays mit Antiluxationskonstrukten sowie regelmäßige Röntgenuntersuchungen zur Einschätzung der Osteolysen die klinischen Resultate der DST deutlich verbessern und damit die ökonomische Belastung reduzieren könnten.},

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