Ostendorf, Thomas: Die Rolle der RNasen T2 und 2 bei der Aktivierung des Toll-like Rezeptors 8. - Bonn, 2022. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-66189
@phdthesis{handle:20.500.11811/9722,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-66189,
author = {{Thomas Ostendorf}},
title = {Die Rolle der RNasen T2 und 2 bei der Aktivierung des Toll-like Rezeptors 8},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2022,
month = apr,

note = {Anders als in Mäusen ist die Aktivierung des humanen Toll-like Rezeptor 8 (TLR 8) als Induktor einer TH-1-Helferzellantwort via monozytärer IL-12p70-Sekretion von entscheidender Bedeutung für die Immunantwort auf intrazelluläre Pathogene. Wie in einer früheren Studie mittels Kristallstruktur gezeigt, beinhaltet TLR 8 zwei Bindungstaschen: einerseits für einzelne Uridine, andererseits für Di- und Trinukleotide. Dies führte zu der Annahme, dass die Aktivierung von TLR 8 nicht durch native einzel- oder doppelsträngige RNA erfolgt, sondern durch Degradationsprodukte ebendieser RNA. Der Mechanismus der Bereitstellung ebendieser Degradationsprodukte und die daran beteiligten, etwaigen RNasen blieben jedoch lange unbekannt.
In dieser Arbeit konnten RNase T2 und RNase 2 als Hauptakteure endolysosomaler Degradation identifziert werden. Für die biochemische Charakterisierung der RNasen erfolgte die Synthese und Aufreinigung rekombinanter RNase T2 und 2. Die Abbauprodukte wurden zur Charakterisierung zusätzlich massenspektrometrischen Analysen unterzogen. Zur Untersuchung der funktionellen Bedeutung für die Aktivierung von TLR 8 wurden RNase T2-/- und RNase 2-/- Zellen (THP-1, BLaER1) generiert und schließlich eine TLR 8-Aktivierung inklusive konsekutiver Immunantwort mittels endolysosomaler Transfektion synthethischer und bakterieller RNA bzw. lebender Pathogene (Bakterien und P. falciparum) provoziert. Funktionelle Analysen erfolgten zusätzlich in primären, mononuklearen Zellen (PBMC) aus dem Blut eines Patienten mit kongenitaler RNase T2 loss-of-function-Mutation in Zusammenarbeit mit der Neuropädiatrie der Universitätsmedizin Göttingen. Es konnte gezeigt werden, dass die Anwesenheit von RNase T2 und RNase 2 sowie die durch sie vermittelte Ribonukleolyse eine notwendige Instanz für die Aktivierung von TLR 8 darstellt. Bei Fehlen beider RNasen konnte eine TLR 8-Aktivierung durch RNA nicht mehr beobachtet werden, wohl aber durch bereits bekannte und beschriebene, niedermolekulare Agonisten (sog. small molecules), die keiner vorherigen Degradation bedürfen. In der biochemischen Charakterisierung sowie durch die erfolgten massenspektrometrischen Analysen konnte ein konzertiertes Schneideverhalten der beiden RNasen beobachtet werden: während RNase T2 präferentiell vor einem Uridin schneidet, erfolgt die Ribonukleolyse durch RNase 2 dahinter. So erfolgt eine koordinierte Freisetzung von sowohl einzelnen Uridinen als auch von Di- und Trinukleotiden.
Die dieser Dissertation zugrundeliegende Studie weist nach, dass die Aktivierung von TLR8 durch Bakterien, Plasmodium falciparum-infizierte Erythrozyten, bakterielle RNA sowie auch durch synthetische Oligoribonukleotide in allen Fällen eine durch RNase T2 und 2 vermittelte, vorherige Degradation voraussetzt. So wird sowohl ein detailliertes Verständnis der TLR 8-Aktivierung als auch eine zielgerichtete Entwicklung synthetischer TLR 8-Agonisten, auch im Rahmen therapeutischer Zielsetzungen, ermöglicht wird.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/9722}
}

The following license files are associated with this item:

InCopyright