Perger, Simon: Regionale Integration in der arabischen Welt : eine neofunktionalistische Analyse. Bonn: Zentrum für Europäische Integrationsforschung (ZEI), 2014. In: ZEI Discussion Paper, C222.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://hdl.handle.net/20.500.11811/9957
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title = {Regionale Integration in der arabischen Welt : eine neofunktionalistische Analyse},
publisher = {Zentrum für Europäische Integrationsforschung (ZEI)},
year = 2014,
series = {ZEI Discussion Paper},
volume = C222,
note = {Durch die Umbrüche in der arabischen Welt mit ihrer andauernden Dynamik erscheinen Prognosen über zukünftige regionale Integration im Orient unmöglich. Die Region des Nahen Ostens ist auch weiterhin Schauplatz zahlreicher militärischer Konflikte und religiöser und ethnischer Spannungen, die teilweise seit Jahrhunderten bestehen.
Bereits jetzt steht jedoch fest, dass die arabischen Revolutionen die geostrategische Wirklichkeit des Nahen Ostens nachhaltig verändern werden. Es ist ungewiss, welche strategischen und politischen Allianzen in der Region entstehen und wie sich die Machtverhältnisse entwickeln werden. Die postrevolutionären Regime in Tunesien, Ägypten und Libyen befinden sich noch in einer Konsolidierungsphase, welche eine außenpolitische Positionierung derzeit nicht erkennen lässt. In Syrien herrscht seit Jahren ein Bürgerkrieg ohne aussichtsreiche Lösungsperspektive, der sich destabilisierend auf das gesamte regionale Umfeld auswirken könnte. Währenddessen intensiviert sich die sicherheitspolitische und ökonomische Allianz der arabischen Monarchien, die außenpolitisch als Gegengewicht zum Iran fungiert und innenpolitisch der Eindämmung der Reform- und Revolutionsbewegung dient.
Die Golfmonarchien sind von den Demonstrationen und Umbrüchen bislang weitgehend verschont geblieben. Unter den monarchisch regierten Golfstaaten kam es lediglich in Bahrain und Oman zu größeren Demonstrationen und gewaltsamen Auseinandersetzungen. Den übrigen Rentierstaaten am Golf gelang es, sich durch weitere Steuergeschenke, die substantielle Ausweitung sozialer Dienste und Subventionen den Machterhalt sprichwörtlich zu erkaufen.
Trotz widriger Umstände gibt es auch im Nahen Osten eine Vielzahl von Projekten regionaler Integration. Zu diesen regionalen Ansätzen gehören u.a. die Arabische Liga, der Arabische Gemeinsame Markt, die Arabische Maghreb Union, die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und schlussendlich der Golf-Kooperationsrat (GCC). Die für diese Region verhältnismäßig stabilen Golfmonarchien bilden mit eben jenem Golf-Kooperationsrat das mit Abstand ambitionierteste Projekt regionaler Integration. In den dreißig Jahren des Bestehens hat sich die regionale Organisation allen Widrigkeiten zum Trotz bewährt und wichtige Schritte im Integrationsprozess unternommen.
Der Theorienpluralismus in der Integrationsforschung lässt unterschiedliche Theorien nebeneinander zu, welche mit verschiedenen Grundannahmen um Erklärungskraft konkurrieren. Als beinahe „klassische“ Herangehensweise zur Überprüfung theoretischer Hypothesen hat sich eine gegenüberstellende Analyse der beiden „Großtheorien“ Neofunktionalismus und Intergouvernementalismus etabliert. In Abgrenzung zu diesem Analyseansatz konzentriert sich die nachfolgende Analyse auf die Annahmen des Neofunktionalismus. Die zentrale Fragestellung lautet, ob sich gewisse Grundannahmen der verschiedenen neofunktionalistischen Ausdifferenzierungen aus dem europäischen Kontext lösen lassen und auf den Integrationsprozess in der arabischen Welt, bzw. den des Golf-Kooperationsrates, anwenden lassen.},

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